Page

Ubisoft veröffentlichte heute einen neuen Artikel, der die Rolle des namensgebenden Kredos der Assassinen im Detail beleuchtet und zeigt was es heißt, ein Assassine zu sein. Das Kredo wurde nicht ohne Grund veröffentlicht und deutet auf den kommenden Assassins Creed Film hin. Im Anhang könnt ihr euch nochmals den Trailer des kommenden Assassins Creed Films ansehen

Das Kredo
„Wir arbeiten im Dunkel, um dem Licht zu dienen. Wir sind Assassinen.”

Viele von euch haben diese Zeile, die im neuen Assassin's Creed-Filmtrailer von Michael Fassbenders Figur gesprochen wird, als Teil des Schwurs während des Initiationsritus der Assassinen wiedererkannt.

Diese Zeile aus dem Filmtrailer hat uns dazu inspiriert, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, was es bedeutet, ein Assassine zu sein, und welche Rolle das Kredo in dieser Hinsicht spielt. Wir haben Richard Farrese, den leitenden Autor von Assassin’s Creed, gebeten sich mit uns hinzusetzen und uns einige Fragen zur Geschichte des Kredos, der Assassinen und ihres Schwurs zu beantworten.

Das Kredo befolgen
Das Kredo ist der Leitfaden der Philosophie, die über das Leben eines Assassinen bestimmt: „Die Assassinen folgen einem strengen Verhaltenskodex, dem Kredo, und sie sind verpflichtet, seine Gebote einzuhalten. Ein wahrer Assassine sollte nach dem Kredo leben und sterben.

Die Assassinen haben es sich zur Aufgabe gemacht, darüber zu wachen, dass die Menschheit als Ganzes in Freiheit leben kann. Sie haben geschworen, den freien Willen zu beschützen. Sie werden sich jeder Gruppe und allen Individuen, die die Freiheit kontrollieren, dominieren oder unterdrücken wollen, in den Weg stellen und notfalls ihr Leben dafür geben.

Die Assassinen kämpfen für die Freiheit, weil sie glauben, dass die Menschheit frei sein muss, um zu erblühen, neue Ideen voranzubringen und sich auch individuell weiterzuentwickeln. Ihre größten Gegenspieler sind die Templer, die daran glauben, dass die Menschheit der Führung durch eine strenge Hand bedarf und dass niemand außer ihnen diese Führung übernehmen sollte.

„Wir arbeiten im Dunkel, um dem Licht zu dienen”, ist ein Teil des Assassinenschwurs, der sie zum Kampf für den freien Willen verpflichtet. Sie schwören darin, ungesehen und unerkannt vorzugehen und für das, was sie sich als gerechten Kampf auf die Fahnen geschrieben haben, zu töten und zu sterben: den Schutz des freien Willens der Menschheit.

Was das Kredo für jeden Einzelnen bedeutet, ist von Assassine zu Assassine unterschiedlich, aber „die meisten Assassinen sollten sich so streng wie möglich an das Kredo halten, denn wer das Kredo nicht befolgt, gefährdet die Bruderschaft und das kann mit dem Tode bestraft werden."

Die drei Gebote
Das Kredo umfasst drei einfache Gebote, die jeder Assassine befolgen muss.
- „Haltet Eure Klinge fern vom Fleisch Unschuldiger.” Assassinen sollten niemals Unschuldige verletzen und stets nur gegen ihre tatsächlichen Zielpersonen vorgehen.
- „Verbergt Euch in der Masse.” Assassinen sollten ihre eigene Identität sowie die Existenz der gesamten Bruderschaft geheim halten.
-„Gefährdet die Bruderschaft nicht." Ein Assassine sollte niemals Schritte unternehmen, die die Bruderschaft verraten oder gefährden könnten.

Ein Assassine sollte eher sterben als einen Unschuldigen zu verletzen oder seine Bruderschaft zu gefährden.

Obwohl diese Gebote auf den ersten Blick so erscheinen, als würden sie vor allem für die Art und Weise gelten, in der ein Assassine seine Aufträge erfüllt, sind sie tatsächlich Teil ihres täglichen Lebens. Sie sollten sogar das Fundament ihrer gesamten Identität bilden: „[die Gebote] sind die Grundlage ihres ganzen Lebens.

Die Assassinen und die Templer
In seinem Kodex erklärt Altaïr, dass dieses Kredo, sollten alle Hinweise darauf vernichtet werden, zweifellos von irgendjemandem neu erfunden werden würde. Wir haben Richard gefragt, warum das Kredo seiner Meinung nach für die menschliche Existenz so universell und als Philosophie so zeitlos ist:

„Die Ideologie hinter dem Kredo und der eigentlichen Natur des Auftrags der Assassinen, nämlich den freien Willen zu verteidigen, existiert schon seit Tausenden und Abertausenden von Jahren, seit der Zeit der Vorläufer. Die Assassinen und die Templer, oder zumindest die Ideologien, für die sie kämpfen (freier Wille bzw. Kontrolle), haben die Menschen, die sich mit solchen Fragen beschäftigen, seit jeher in zwei Lager geteilt. Dieser Konflikt ist so alt wie die Menschheit, eigentlich sogar älter."

Nach eingehender Beschäftigung mit dem Kredo sind viele Assassinen auf das gestoßen, was auch 'die Ironien' genannt wird: Die Assassinen wollen Frieden, aber sie erreichen ihn, indem sie Gewalt einsetzen. Sie kämpfen für die Freiheit, aber sie fordern von ihren Mitgliedern Gehorsam ein. Sie kämpfen gegen die Templer-Doktrin der Kontrolle, aber von ihren eigenen Anhängern fordern sie dieselben Opfer.

Wir haben gefragt, ob diese Widersprüche eine Stärke oder eine Schwäche der Assassinen sind, oder in manchen Fällen sogar beides gleichzeitig. Farrese sieht in den Ironien keinen Widerspruch, sondern ein Zeichen für die Stärke und Entschlossenheit der Assassinen. Indem sie den Wert des freien Willens der Menschen über alles andere setzen, opfern sie sich gewissermaßen selbst, wenn sich sie der Bruderschaft anschließen. Sie opfern ihren eigenen freien Willen, um den anderer zu schützen.

Das ist vielleicht einer der größten Unterschiede zwischen den Assassinen und den Templern. Während die Templer Gehorsam von allen fordern, sind die Assassinen eine Gruppe von Individuen, die ihren eigenen freien Willen aufgeben, damit eine Organisation wie die Templer – die den Menschen die Wahlfreiheit nehmen will – nicht an die Macht kommt.

Die Assassinen und die Templer wollen im Grunde dasselbe: das Beste für die Menschheit. Was sie zum Konflikt treibt, sind ihre gegensätzlichen Glaubenssätze und Methoden. Deshalb ist der Krieg zwischen diesen beiden Fraktionen auch so tragisch und deshalb löst sich in Assassin’s Creed, trotz der oft extremen Ideologien in den Spielen, das Schwarz-Weiß-Denken meist in viele verschiedene Graustufen auf.

„Assassinen versuchen, Gutes zu tun, aber sie töten, um ihre Ziele zu erreichen. Sie verfolgen ihre Ziele so skrupellos und fanatisch wie die Templer. Assassinen und Templer ähneln sich mehr als beide je zugeben würden.”

Wir haben außerdem gefragt, ob es zwischen beiden Organisationen jemals einen Kompromiss geben könnte. Ihr Kampf gegeneinander hat eine lange und blutige Geschichte, beide verfolgen ihre Ziele 'skrupellos und fanatisch'. Aber letzten Endes kämpfen sie beide dafür, das Beste für die Menschheit zu erreichen.

"Absolut. Aber sobald eine Figur in den ewigen Konflikt zwischen den beiden Fraktionen hineingezogen wurde, ist es fast unmöglich, sich wieder daraus zurückzuziehen. Assassinen und Templer könnten sich zur Ruhe setzen und einfach fortgehen. Aber vermutlich müssten sie komplett von der Erdoberfläche verschwinden, um jemals wieder in Frieden leben zu können. Man kann nicht einfach bei den Assassinen oder Templern austreten. Jeder, der Geheimnisse von einer oder beiden Organisationen kennt, ist eine Bedrohung, und niemand kennt mehr Geheimnisse, als ein früheres Mitglied.”

Diese lebenslange Hingabe definiert das Leben der Assassinen, außerdem verdeutlicht sie, welches Opfer jemand auf sich nimmt, wenn er den Schwur leistet, dem Kredo der Assassinen zu folgen. Sie ist es, was die Assassinen zu dem macht, was sie sind.

Quelle: Ubisoft

1 Kommentar

Kin So, 05.08.2018, 03:46 Uhr

Warum macht ihr so ein Spiel nicht basierend auf wahren historischen Gegebenheiten?

Immerhin werden Eure Spiele als Hintergrund für Gechichtsdokus verwendet. (oder spricht das einfach nur gegen die Geschichtsdokus?)

Eine Menge Leute ohne jegliche Geschichtskenntnisse spielen das, und die nehmen das für bare Münze. Die kommen nicht auf die Idee, eigene Recherchen zu machen.
Auch wenn ein Teil das selbst recherchiert aufgrund Eurer Spiele, die grosse Masse lernt es quasi einfach falsch.

Paar mehr Historiker einstellen, bitte. Trotzdem, vielen Dank, dass ihr überhaupt Interesse daran weckt.