
Exklusive Eindrücke der Entwicklerpräsentation zu Assassin's Creed III
Wir konnten mal wieder nach Düsseldorf zu Ubisoft und wurden eingeladen, einer exklusiven Präsentation zum neuen Assassin's Creed III beizuwohnen. Dem sind wir natürlich gerne für euch gefolgt und können euch nun neue Infos und spezielle Entwickler-Einsichten vom Scriptwriter Matthew Turner zum Spiel verraten.
Der Kanadier Matthew Turner (Scriptwriter) ist authentisch - das merkt man schnell, wenn man eine Präsentation von ihm mitgemacht hat. Lebendig, begeistert und detailverliebt schwärmt er von seinem neuen Spiel. Zwar hat er davor nur kurz an AC Brotherhood mitgemacht, ist dafür aber umso glücklicher, ein Teil des neuen Teams für Assassin's Creed III zu sein.
3 Jahre mit doppelter Mannstärke
Einige werden sicher denken: Schon wieder ein neues Assassin's Creed? Das stimmt, aber nicht umsonst heißt dieser Teil offiziell Teil 3 und trägt keinen sonstigen Beinamen. Er folgt Assassin's Creed II und wurde auch seit Ende 2007 entwickelt. Insgesamt haben die Entwickler eigentlich parallel zu den andern Teilen (Brotherhood und Revelations) gearbeitet und man kommt somit auf satte 3 Jahre Entwicklungszeit.
Das ist selbstverständlich positiv, wenn man mehr Zeit hat. Das hat auch Matt Turner schnell begriffen und erzählte uns, dass man dadurch schnell in eine frühe Alpha-Phase des Spiels kommen konnte und somit sich den vielen Kleinigkeiten widmen konnte, die noch verbessert werden müssen. Das Spiel profitiert also aufgrund der 3 Jahre von einem besseren Fein-Tuning.
Und nicht nur Zeit, sondern auch die sogenannte ,,Manpower" ist größer als bisher. Im Vergleich zu Assassin's Creed II hat das Team von Teil 3 die doppelte Anzahl an Mitarbeiter. Matt Turner zählt zu denen, die extra zusätzlich angeheuert wurden, um frischen Wind in die Serie zu bringen.
Ein Vorteil, der vergrößerten Crew: Man hat eine neue Engine für das Spiel benutzt. ,,Envil Next" ist die Weiterentwicklung der alten Engine und soll unter anderem für mehr Dynamik beim Klettern sorgen. Ein weiterer Vorteil ist das gleichzeitige Anzeigen von vielen verschiedenen Bewegungsabläufen. So können in bestimmten Kriegsszenen bis zu 1000 verschiedene Soldaten zu sehen sein, die alle ihre eigenen Bewegungsmuster haben - das wirkt sehr beeindruckend.
Themen des neuen Assassin's Creed III
Wenn man sich eine tatsächliche Entwicklerpräsentation eines Spieles ansieht, bekommt man ganz neue Einblicke. Und zwar hinter die Entwicklung des Spiels - ungefähr so, als könnte man sich das Rezept des leckeren Gerichtes vom Koch persönlich anschauen. Auf was hat man abgezielt?
Nun, das ist ganz einfach: Die amerikanische Revolution (1753-1783) selbstverständlich. Das ist soweit natürlich bekannt. Man wollte sich damit beschäftigen, weil es ein großes, europäisches Thema ist (man bedenke: Amerika, die Vereinigten Staaten, existierten bis dahin nicht) und es für die Entwickler anscheinend einfach logisch war, dass die Geschichte der Assassinen dahin führt. Aber es geht immer noch um die Thematik Assassinen gegen Templer. Der politische Konflikt drum rum ist nur Nebensache - man will auch keine Position beziehen.
Und so sind die großen Themen im neuen Spiel auch: Unabhängigkeit und Tod, Macht und Unterdrückung, Kontrolle und Freiheit. Werdet zum Pionier eine Nation und kämpft für die Freiheit! (Amerikas ewiger Kampf, so scheint es...)
Ein neuer Held
Weg von Ezio! Das war eine klare Ansage der Entwickler. Jedenfalls wollte man vom Konzept her weg vom bekannten Charakter, aber weiterhin beim Assassinen bleiben. Das ist die Kunst: Ein neuer Charakter mit eigenem Hintergrund, eigener Persönlichkeit, in einem bekannten Gewand.
Der neue Held ist Connor - ein Indianer (,,native american") mit tiefen amerikanischen Wurzeln. Sein Gewand ist ganz klar immer noch der des Assassinen, aber die Designer haben sich einiges einfallen lassen, damit es in die Zeit und zum Charakter passt. Details sind z.B. eine typisch indianische Halskette und Gefäße, die Connor mit sich trägt. Speziell auch die Waffen: Connor kämpft unter anderem mit einem Tomahawk und natürlich mit Pfeil und Bogen.
Auf seinem Weg zur Ausradierung der Templer begegnet Connor bekannten Persönlichkeiten aus dieser Zeit, wie z.B. Benjamin Franklin, George Washington oder dem Marquis de Lafayette. Wichtig schien dem Scriptwriter Turner aber zu sein, dass man sich viel Mühe mit der korrekten Geschichte gemacht hat. Franklin war zur Zeit der amerikanischen Revolution praktisch die ganze Zeit in Frankreich, weshalb er auch im Spiel nur selten anzutreffen ist. Ob er in der Story zu den Templern zählt, wollte er uns nicht verraten.
Klettern in der Natur
Aber Assassin's Creed III will besonders mit einer neuen Umgebung überzeugen. Die Städte stehen nicht mehr primär im Vordergrund. In Amerika geht es um die Natur! Das riesige Grenzland ist voll mit Wald und erklimmbaren Gesteinsformationen. Das Gameplay ändert sich rasch. Man kann in bekannter Assassin's Creed Manier klettern und sich elegant bewegen - diesmal aber vermehrt durch Bäume und an steinigen Wänden hoch. Besonders das Tanzen in den Baumkronen zeigt den neuen Helden als im Reinen mit der Natur - die Bewegungen und Kletterpartien sind aufgrund der neuen Engine sehr flüssig und wirken natürlich.
Ein wichtiges Gameplay-Element stellt die Witterung in Form von Schnee dar. Wenn ihr im Schnee geht, sackt ihr ein! Mal mehr, mal weniger. Das Laufen durch Tiefschnee ist nicht einfach, weswegen ihr schnell auf die Bäume flüchten werdet; und euch so einen Vorteil gegenüber euren Widersachern verschafft.
Wichtig auch: In der großen, weiten Naturlandschaft gibt es etwas zu tun. Es ist nicht einfach nur ein leeres Baum-Aneinanderreihen, sondern der Wald lebt! Es gibt viele Aufgaben (von Indianern, Pilgern, Reisenden usw.) und es gibt wilde Tiere. Besonders letztere sind interessant, da sie mit viel Liebe zum Detail entwickelt wurden. Diese sind nämlich aktiv und reagieren auf ihre Umwelt. Stört ihr sie, interagieren sie. Ihr seht eine Blutspur im Schnee, folgt dieser, findet einen toten Mann - und plötzlich werdet ihr von einem hungrigen Bären gestört, der gerade seinen Mittagssnack einnehmen wollte.
Tiere können, ähnlich wie in Red Dead Redemption, gejagt und gehäutet werden. Es macht aber einen Unterschied, wie ihr eure Beute erledigt. Macht ihr einen saubereren Kill, hat das Einfluss auf die Qualität des erbeuteten Fells.
Kleine Gameplay-Tweaks mit Ausblick auf mehr
Allzu viel wollte man uns dann doch nicht zeigen. Aber eine kleine Verfolgungsjagd in der Stadt Boston gab es dann doch noch mit anzuschauen. Was auffällt, ist, dass die Städte nun noch belebter und abwechslungsreicher sind. Menschen gehen nicht nur umher, sondern scheinen tatsächlich zu leben (mit flüssigen Tag- und Nachtabläufen). Am Ufer fischt ein Kind. Im Hafen wird versucht, euch Fisch zu verkaufen. Ein Junge verkauft Zeitungen. Ein Hund läuft aufgeregt vorbei. Eine Frau lässt eine Kiste Äpfel fallen und ein Tunichtgut profitiert davon, klaut einen Apfel und läuft davon - alles wirkt lebendiger und abwechslungsreicher als in vorherigen Teilen.
Interessant dann auch die neuen Elemente des Action-Gameplay. Aufgrund der erweiterten Natur könnt ihr in Städten nun auch Bäume hinaufklettern oder sie als elegante Brücke zum nächsten Gebäude nutzen um zu entkommen. Neu auch: Sich plötzlich öffnende Fenster in denen Zivilisten euch helfen wollen und wo ihr kurz in ein Gebäude lauft um sich zu verstecken.
Auch eine kleine Neuerung ist die Möglichkeit, Gegner flüssiger im Lauf zu töten. Bei einem Anschlag auf eine wichtige Person wurde uns gezeigt, wie schnell und flüssig Connor zwei Gegner hintereinander im Laufen töten kann, ohne großartig an Geschwindigkeit zu verlieren, um so schneller an sein Ziel heranzukommen.
Kleines Fazit der Präsentation
Was wissen wir jetzt? Dass Assassin's Creed III vermutlich ziemlich genial wird. Man wollte nicht zu viel verraten und auch auf meine Frage hin, wie es denn mit dem Multiplayer aussieht, wollte man keine weiteren Auskünfte geben. Fest steht, dass der neue Indianer-Held Connor in der amerikanischen Natur ein neues Gameplay-Element ausmacht, welches seine Reize hat. Das Wandern durch Schnee, das Klettern auf Bäumen und das Kämpfen mit Tomahawks sind Elemente, die deutlich Spaß machen und auch sicherlich eine Bereicherung für die Serie sind.
Wir bleiben gespannt und wollen wissen, wie die Geschichte weitergeht. Vielleicht gibt es demnächst ja eine Demo...?
Quelle: XBoxUser.de
3 Kommentare
xImPacT Mo, 26.03.2012, 22:47 Uhr
Na dann bin ich ja beruhigt. Danke.:)
XBU Philippe Mo, 26.03.2012, 22:40 Uhr
Gibt's noch. Definitiv. Die schnellen Kills in Folge, die ich genannt habe, wurden damit gemacht.
Sie ist ja auch die Vorraussetzung für die meisten lautlosen Kills.
xImPacT Mo, 26.03.2012, 22:36 Uhr
Was mich interessiert, ob man von der Hidden Blade weiterhin gebrauch machen kann oder ob sie aus dem Spiel gestrichen wurde. Denn auf den bisherigen Screenshots fehlte diese.