Nachdem wir uns bereits Rock Band 4 angeschaut hatten, wartete Activision auf uns mit dem neuen Guitar Hero Live. In einer kleinen Präsentation haben wir das Spiel von zwei Entwicklern erstmals austesten können. Neue Hardware, neues Gameplay und neue Spielmodi... was will man da mehr? Wir berichten euch über unsere ersten Erfahrungen mit der neuen Gitarre und den sechs Knöpfen...

First things first

Ok, bevor wir über irgendetwas anderes reden, müssen wir über die große Neuerung reden: Die Gitarre und das Gameplay. Eure alten Gitarren... werden nicht mehr unterstützt. Es handelt sich um ein komplett neues Spiel, zu welchem ihr eine komplett neue Gitarre kaufen müsst. Und vergesst Schlagzeug und anderen Firlefanz: Es geht um die Gitarre! Zwar wird auch ein Mikrofon fürs kooperative Singen unterstützt - Fokus ist aber das Saiteninstrument.

So, und da gibt es was Neues: Es gibt nun sechs Knöpfe (vorher waren es fünf), die aber drei über drei sind (siehe Screenshot). Die obere Hälfte sind schwarze Buttons, die unteren sind weiße Buttons. Wie man uns erzählte hatte man anfangs noch bunte Knöpfe, teilweise mit Pfeilen auf den Noten im Gameplay (oben oder unten). Allerdings war das für die meisten zu verwirrend und die Entscheidung schwarz/weiß hat es für alle deutlich einfacher gemacht.

So konnte ich dann auch ratz fatz an die neue Plastikgitarre (die übrigens total geil aussieht) und losjammen. Ich kann dazu erwähnen, dass ich bereits bei Rock Band und Guitar Hero fast alle Songs auf Experte spielte. Die Umgewöhnung war aber groß. Man muss erst checken, dass die Noten in schwarz oben und die weißen unten sind. Hat man das bis erst registriert wird man dann schnell über die ersten Akkorde stolpern, die nun deutlich schwieriger sind und bei denen es nun auch deutlich mehr Möglichkeiten gibt.

Allerdings muss ich wirklich sagen, dass das ,,neue" Gameplay mir definitiv Spaß gemacht hat. Es war spannend, etwas Neues auszuprobieren, die neuen Tasten zu lernen und es ist ein Erfolgserlebnis, wenn man merkt, dass sowohl das Gehirn es kapiert hat als auch die Finger dem nachkommen.

Verschiedene Spielmodi

Wie man bereits öfter im Trailer gesehen hat, versucht GH Live primär das Gameplay aus der Sicht eines Rockers zu zeigen. Ego-Perspektive, echte Aufnahmen und echte Reaktionen des Publikums. Das funktioniert ganz gut und macht auch richtig Spaß; wenn man denn etwas von dem aufwendigen Hintergrund mitbekommt und nicht komplett auf die Noten konzentriert ist. So reagieren Publikum und Band auf fehlerfreies Spielen mit Jubeln und Unterstützung und mieses Spielen resultiert in Pfiffen und bösen Blicken. Das ist echt gut gemacht, wird sich aber wohl nach einiger Zeit wiederholen, nehme ich an.

Neu ist der sogenannte ,,GH-TV"-Modus. Hier werden in Echtzeit Musikvideos auf verschiedenen Sendern abgespielt. Hier könnt ihr einfach einsteigen und losspielen, ohne dass ihr die Songs vorher gekauft haben müsst. Ihr könnt auch nachträglich die Songs einzeln spielen - wer sie aber immer wieder offline spielen möchte, muss sie sich dann kaufen. Aber die Option, einfach mal so drauf los zu rocken ist echt gut gemacht - besonders dann, wenn man sich live gegen andere Mitspieler vergleichen kann. Das ist ein neues Feature, das es so noch nicht gegeben hat, wirkt aber sehr interessant.

Gesamteindruck

Es hat Spaß gemacht! Ich muss ehrlich sagen - und es ist schade, aber es ist so - dass mich GH Live mehr überzeugt hat als Rock Band 4. RB4 wirkt altbacken, das gleiche wie immer - nur ohne Keyboard-Unterstützung, ohne ION Drum Rocker, ohne MIDI-Adapter, usw. GH Live traut sich etwas Neues und könnte damit echt unterhaltsam sein. Einzig der Multiplayer ist dann bei Rock Band 4 doch etwas besser: In Guitar Hero Live können nur 2 Spieler gleichzeitig vor der Konsole rocken (Gitarre und Gesang), bei RB4 sind es (nach aktuellen Informationen mindestens) vier. Rock Band bleibt der Partyhit, das ist klar. Aber Guitar Hero wird für den einzelnen interessanter...

Quelle: XBoxUser.de @ Gamescom