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Dann mal Sound auf die Ohren...

Nachdem das Warhead 7.1 angeschlossen und in Betrieb genommen war, sollte es nun also spannend werden, denn was sind technische Features, wenn der Sound nicht überzeugen kann. Also Headset an und gewohnte Klänge antesten. Schnell zeigte sich, dass das Warhead 7.1 einen recht eigenständigen Klang in den Standardeinstellungen mit sich bringt. Das Headset verzichtet auf mehrere kleine Lautsprecher und wandelt das ankommende Stereo/Dolby ProLogic II oder Dolby Digital Signal in ein virtuelles Surroundsignal mittels Dolby Headphone Technologie und gibt dieses an einen 50mm großen Lautsprecher, der im Headset integriert ist. Theoretisch also schon recht viel Membranfläche für ein Headset.

Das Warhead 7.1 gehört zu den sogenannten geschlossenen Systemen. Das heißt, es umschließt mit seinem Ohrpolster das komplette Ohr. Hier sollte man im Vorfeld klären, ob einem ein solches System liegt. Persönlich und gerade als Brillenträger empfinde ich ein geschlossenes System alleine vom Tragekomfort als erheblich besser und auch die Abschirmung von der Umgebung ist bei geschlossenen Systemen erheblich besser als bei den sogenannten offenen Systemen. Dennoch wirkt der Klang für verwöhnte Ohren zu Beginn etwas dumpf bzw. es stellte sich nicht das Gefühl eines grossen Klangfeldes ein. Persönlich habe ich die letzten beiden Jahre neben diversen Test-Headsets das AX 720 Headset in der Call of Duty: Black Ops Edition aus dem Hause Tritton genutzt.

Also schnell die Tasten am Headset ausprobiert und mittels kurzem Druck die Equalizer Einstellungen getestet. Je nach anliegendem Signal (Dolby Digital oder Stereo) stehen unterschiedliche Zusatzfunktionen zur Verfügung. Hier gilt es dann aus den vorgegebenen Einstellungen Spiel, Film, Musik oder EQ Off das zu den eigenen Hörgewohnheiten passende zu finden. Mir persönlich gefiel auch während der Spielesession die Filmeinstellung am besten. Nach vielen Stunden lässt sich sagen, dass es natürlich immer zu Beginn anders klingt, wenn man sein Headset wechselt, im Besonderen wenn man bereits mehrere hundert Stunden damit gespielt hat. Der Klang des Warhead 7.1 ist im Prinzip sehr ausgewogen und versucht auch nicht mit besonderen Bässen zu beeindrucken. Eher versucht es dem Spieler mit einer guten Ortbarkeit zu unterstützen. Sobals man sich an das Headset gewöhnt hat, gelingt dies auch sehr gut.

Allerdings lässt sich final feststellen, dass der notwendige Platz für Empfänger-Elektronik und Akku das verfügbare Lautsprecher-Volumen einschränkt und aufgrund der kompakten Bauweise des Headsets doch einiges an Klangqualität ,,verschenkt" ist, da sich das Klangfeld nicht so um den Kopf spannt, wie man es von großen Kopfhörer kennt, sondern doch recht zentral auf die Ohren trifft.

Alles am rechten Platz

In den vielen Gamingsessions musste das Warhead 7.1 auch seine Bedienbarkeit unter Beweis stellen. Hier kann man dem Headset eindeutig sehr gute Noten vergeben. Alle wichtigen Funktionen sind einfach zu erreichen und zu keiner Zeit muss man dafür das Headset vom Kopf nehmen. Die Equalizer werden mittels Button auf der rechten Seite umgeschaltet. Den gewählten EQ Modus kann man dann sogleich an der Basisstation erkennen. Um dies zu erleichtern, haben alle drei Modi eine unterschiedliche Farbe bekommen. Somit ist auch auf längere Entfernung zu erkennen, welchen Modus man gerade nutzt.

Dank der True Wireless Technologie lassen sich auch Sprach-/Chatlautstärke und Spiellautstärke getrennt einstellen. Dazu befinden sich zwei Bedienhebel auf der Rückseite der Ohrmuscheln, die nach oben und unten bewegt werden können und so die Lautstärke steuern. Die Einstellung wird nach dem Ausschalten des Headsets jedoch wieder auf eine Standardeinstellung gesetzt. Beide Hebel bieten darüber hinaus noch eine Funktion, mit der einmal das Headset auf Mute geschaltet werden kann und der linke Hebel schaltet die SVM Funktion ein oder aus. Dabei handelt es sich um eine Funktion, bei der die eigenen Sprache als Monitorfunktion mit in das Chatsignal eingebunden wird. Durch diesen einfachen Trick neigt man bei Nutzung nicht dazu, seine Stimme zu erheben und spricht leiser, was sich beim mitgelieferten Mikrofon in jedem Fall empfiehlt.

Dieses ist nämlich mit einer recht hohen Empfindlichkeit ausgestattet und so muss man lernen, seine Stimme nicht zu sehr zu erheben bzw. das schwenkbare Mikrofon so zu platzieren, dass man nicht direkt hineinspricht. Hier sollte man mit ein paar Xbox LIVE Freunden mal einen Test in einem Partychat machen, damit man die bestmögliche Einstellung findet. Wer das Mikrofon stumm schalten möchte, kann dies mit einem einfachen Druck auf einen Knopf tun. Dieser ist am Mikrofonarm untergebracht und immer schnell zu erreichen. Besonders praktisch erweist sich jedoch die Status LED am Mikrofonkopf, die einem mittels roter Farbe anzeigt, dass das Mikrofon stummgeschaltet ist - so ist der Status jederzeit zu sehen.

Für einen langen Atem...

...sorgen die beiden mitgelieferten Akku Packs, die auch nach mehreren Ladezyklen nicht in der Leistung nachließen. Da es sich bei den Akku Packs um Li-Ion Packs handelt, gibt es auch nahezu keine Probleme mit Memory Effekt und sollten somit einige Jahre durchhalten. Im normalen Betrieb von circa 2-3 Stunden am Tag und reichlich StandBy-Stunden hält ein Akku Pack zwischen 10 und 15 Stunden aktives Gaming aus. Durch die integrierte Ladefunktion in der Basisstation steht immer ein einsatzbereiter und voll geladener Akku zur Verfügung. Damit gibt es keine unerwünschten längeren Unterbrechungen. Selbst zum Akkutausch muss man das Headset dank der Magnetverschlüsse nicht vom Kopf nehmen.

Darüber hinaus sieht das hochglänzend schwarze Headset recht edel aus, ist jedoch in keinster Weise zimperlich. Da es sich nicht um lackierte Farbe handelt, wird sich auch nach intensiver Benutzung keinen Verschleiß zeigen. Selbst die Bruchfestigkeit des Plastiks wurde uns eindrucksvoll auf der gamescom gezeigt, dabei wurde das Headset in Höhe des Kopfbügels um über 90 Grad verdreht.

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Fazit

Das Tritton Warhead 7.1 Wireless Headset lässt sich nicht gerade als günstige Anschaffung verbuchen, zumal die Sprachchat-Nutzung nur für die Xbox 360 Wireless Technologie ausgelegt ist. Dennoch konnte es im Praxistest trotz erster Skepsis überzeugen.

Das gesamte System ist komplett ohne Kabel und mit einem einfach Druck einsatzbereit. Der Akkustatus ist dank integrierter Dashboardfunktion stets im Blick und sorgt für sorgenfreies Spielen. Man fragt sich, warum so viele Jahre ins Land ziehen mussten, bis ein Hersteller ein derartiges Headset umsetzt und völlige Freiheit bietet. Auch die vielen Details am Headset und die Verarbeitung können überzeugen.

Als einziger Kritikpunkt bleibt der etwas zu klein geratene On/Off Schalter. Ebenso sollte man prüfen, ob man mit dem gebotenen Klangfeld zurecht kommt. Hierbei handelt es sich um Klagen auf sehr hohem Niveau, da es letztlich ein Kompromiss zugunsten der Wireless Funktion ist. Allerdings sollte man mit einem Headset in dieser Preisklasse für sich selbst hundertprozentig zufrieden sein. Wer das mit dem Warhead 7.1 nicht ist, muss auf eine Kabelvariante zurückgreifen, die entsprechend große Ohraufsätze und somit Klangvolumen bietet.

Nach einer kurzen Umgewöhnungphase und einigen Experimenten mit den verschiedenen EQ-Einstellungen habe ich ,,mein" neues Headset gefunden. Trotz Wireless Technologie ist das Headset leicht und lässt sich ohne Probleme auch über Stunden tragen. Dank Verzicht auf irgendwelche Kabel zwischen Controller und Pad ist Aufstehen für Knabber- oder Getränkenachschub kein Problem mehr. Diese Freiheit macht das Headset zu einem besonderen Headset, dass uns einen XBoxUser.de Special Award wert ist.


Bewertung


Design 10 von 10
10/10
Verarbeitung 9 von 10
9/10
Dokumentation 9 von 10
9/10
Installation 10 von 10
10/10
Funktion 9 von 10
9/10
Preis / Leistung 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award