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Review zu Mad Catz Pro Racing Force Feedback Wheel

Auspacken und sofort los legen?

Davon kann beim Pro Racing Force Feedback Wheel von Mad Catz leider nicht ganz die Rede sein. Da stellt sich zunächst die Frage, ob das Lenkrad mittels Klemmen an einem Tisch befestigt oder unter Zuhilfenahme der beigelegten Platten einfach auf den Oberschenkeln abgelegt werden soll. Diejenigen, die bereits einen Wheelstand oder Racing Seat ihr Eigen nennen, können das Lenkrad aber ganz einfach auf diesem befestigen. Durch die verschiedensten, vorgebohrten Löcher in der Platte der Wheelbase passt das Lenkrad auf eine Vielzahl von Zubehör. Auf die Tischklemmen werde ich nicht weiter eingehen, denn das Prinzip wird bei vielen Lenkrädern angewandt und dürfte den meisten XBoxUsern klar sein.

Besonders gespannt aber war ich auf die Oberschenkelauflagen. Ehrlich gesagt war ich im Vorfeld sehr skeptisch, ob damit ein tolles Rennerlebnis zustande kommen könnte. Nach den ersten paar Stunden auf der Rennstrecke zeigte sich, dass auch mit dieser Variante Fahrspaß pur aufkommt. Halt! Wer jetzt glaubt, dass es hier ein doch ein "Aber!" gibt, hat recht. Denn wer sich entscheidet, mit 900° Lenkwinkel zu fahren, der wird bei ruckartigen Manövern merken, dass sich das Lenkrad auf dem Schoß doch etwas selbstständig macht.

Bei den Pedalen ist das Ganze etwas einfacher. Wer das Bedienelement einfach auf den Boden stellt, hat alternativ noch sogenannte Teppichkrallen zur Verfügung. Diese arbeiten hervorragend, solange ein Fuß immer hinten bleibt zum Gewichtsausgleich. Wenn der Gamer Bremse und Gas gleichzeitig betätigt, hebt die Pedalerie hinten ab. Ansonsten sind auch hier Löcher vorhanden, um das Set an Wheelstands und Racing Seats zu befestigen.

Kommen wir nun zur Verkabelung. Die Pedale werden ans Lenkrad angeschlossen, dieses wiederrum wird mit der Xbox verbunden, dazu kommt noch ein Stromanschluss für die Force Feedback Motoren. Nun hat man aber erstmal den (Kabel-)Salat. Schade dass Mad Catz hier keine adäquate, eventuell sogar kabellose, Lösung gefunden hat. Die Dokumentation des Wheels liegt in Form eines circa DIN A5 großem Hochglanz-Flyer bei. Es reicht um die Installation an das verfügbare Zubehör anzuschließen.

Technik par Excellence

Der Hersteller wirbt beim Pro Racing Force Feedback Wheel mit einer sogenannten Schrägverzahnung. Das bedeutet, dass die Zahnräder im Lenkradinneren nicht gerade sondern schräg ineinander greifen. Dies soll eine deutlich geringe Geräuschentwicklung bei deutlich stärkerem Force Feedback mit sich bringen. Dem kann ich nur zustimmen! Dennoch ist bei schnellen und intensiven Lenkungen ein Knirschen zu spüren. Den einzigen Vergleich, den ich habe, ist das Logitech G27. Dieses war deutlich lauter trotz der gleichen Schrägverzahnung. Zu Racing Wheels, die mit Seilzug oder gerade verzahnten Rädern arbeiten, konnte ich leider keine Erfahrungen sammeln. Gerade bei so einem hochpreisigen Lenkrad sollte es doch möglich sein dieses Knirschen in den Griff zu bekommen. Nichts desto trotz ist das Lenkrad äußerst präzise und jeder Zentimeter, gar Millimeter den man es bewegt, wird im Spiel auch umgesetzt.

Auch die Pedale haben bei Standard-Einstellung null Spiel, wodurch sich Gas und Bremse präzise dosieren lassen. Der Weg, den die Schaltwippen zurücklegen, wird durch Gummi-Stopper begrenzt. Somit können auch intensive Schaltvorgänge den Wippen nicht schaden. Die beiden RB und LB Schaltwippen werden ohne angeschlossenes Pedalset automatisch zu Gas und Bremse umfunktioniert. Damit ist es jedoch bereits bei 270 Grad Lenkwinkel sehr unkomfortabel und bei 900 Grad fast unmöglich zu fahren.

Das Pro Racing Force Feedback Wheel ist zum Preis von 369,99EUR erhältlich. Das ist natürlich eine Menge Geld, aber dem Gamer wird dafür auch Einiges geboten. Begonnen mit der makellosen Verarbeitung bietet das Lenkrad auch ein äußerst ansprechendes Design. Das Zubehör und die Möglichkeit, das Lenkrad ohne weiteres an den verschiedensten Halterungen anzubringen, sucht ebenfalls seines gleichen. Die einzigen, nicht ganz unwesentlichen Minuspunkte sind das nicht vorhandene Kupplungspedal und die fehlende H-Schaltung. Für die eingefleischten Fans von Rennsimulationen dürfte dies in der Regel der Grund sein, auf ein Racing Wheel-Set anderer Marken zurück zu greifen. Auf der anderen Seite haben es im Casual bis Semi-Professionellen Bereich lediglich Thrustmaster und Fanatec geschafft, anständige Shifter zu bauen und diese müssen allesamt separat erstanden werden.