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Die ersten Versuche

Kommen wir aber endlich zum Ton. Ich habe das Headset natürlich vorfreudig ausgepackt und es direkt ans Smartphone angeschlossen – und war enttäuscht. Der Sound war nicht sehr laut und er fehlte der richtige Wumms. Damit meine ich nicht zwangsläufig den Bass, aber von mir geliebte Tracks klangen einfach nicht sehr voluminös.

Aber: Um den Smartphoneklang soll es ja auch gar nicht gehen, das Design ist eh nicht wirklich Straßenbahntauglich, da das Mikrofon nicht abnehmbar ist. Zumal ich nicht genau sagen kann, ob der Anschluss meines Smartphones wirklich was taugt. Auf der Verpackung ist auch nur eine Kompatibilität mit PC, Mac, PlayStation 4 und 5 sowie Xbox angegeben, bei letzterer ist es wichtig, dass euer Controller auch einen Klinkenanschluss besitzt.

Probehalber habe ich das Headset also an den PC angeschlossen und siehe da: Das hörte sich direkt doch besser an. Nicht perfekt, aber für einen ersten Test schon ganz gut. Übrigens: In der Packung ist ein Gutschein für eine Spatial Sound Card L enthalten, die 7.1 Surround Sound verspricht. Wir haben einfach mal Dolby Atmos angeschmissen und waren schon angetan. Aber der Härtetest war natürlich die Xbox Series X…

An der Xbox entfaltet sich der Klang

Ihr kennt das vermutlich auch: Ihr kauf euch neue Kopfhörer oder ein Headset und seid vielleicht verwirrt. Alles klingt anders als gewohnt und ihr seid euch nicht sicher, ob es wirklich ein Upgrade ist. So ging es mir auch. Der Ton war gut, aber war er wirklich besser als der meines Xbox Wireless Headsets?

Aber nach einer Weile kann ich sagen: Ja, das war und ist er. Auch wenn ich persönlich gerne wummernde Bässe habe, damit Explosionen so richtig auf den Ohren dröhnen, ziehe ich am Ende das PG16 vor. Warum? Das Klangbild ist viel harmonischer. Die Bässe sind zwar nicht so präsent, dafür viel feiner aufgelöst – fast so wie in einem guten Kino, in dem der Bass eben unterstützt, nicht aber überlagert.

Verbunden mit guten Höhen, die besonders Stimmen sehr gut wiedergeben, und sauberen Mitten, die für ein warmes Klangbild sorgen, ist der Ton nicht von schlechten Eltern. Spielt man auf der Xbox ein wenig mit der Dolby Access App herum – sofern man die Lizenz erworben hat – kann man den Sound auch noch in gewünschte Bahnen lenken.

Die Ortbarkeit ist ebenfalls sehr gut, wir konnten in Halo Infinite jederzeit nachverfolgen, wo sich Gegner befinden, wenn es mal ruhiger zuging. Tontechnisch hat sich die Expertise von Austrian Audio also ausgezahlt.

Headset oder Kopfhörer, ist das hier die Frage?

Doch leider bewerten wir hier keine Kopfhörer, sondern ein Headset. Und das muss eben nicht nur gut klingen, es muss auch ein zumindest vernünftiges Mikrofon besitzen. Und hier findet sich der Knackpunkt. Verglichen mit dem Xbox Wireless Headset ist das Mikrofon etwas schlechter. Schlimmer noch: Die Qualität schien zu schwanken – obwohl derselbe Controller verwendet wurde.

Freunde beurteilten das Mikrofon allerdings nicht als Komplettausfall, ich war verständlich – und das sollte ja schließlich zählen.

Problem allerdings: Es kam zu Rückkoppelungen – Mitglieder meiner Xbox-Party haben sich jederzeit selbst gehört und teilweise auch mein Spiel. Ich habe einige Einstellungen versucht, das Headset leiser gedreht, Mikrofonmonitoring deaktiviert, ja sogar einen alten Chatadapter ausgekramt – nichts hat geholfen, das Echo blieb.

Das darf nicht passieren, so macht es für keinen meiner Freunde Spaß, mit mir zu spielen.

Lauter machen? Nur über Umwege

Ein weiteres Problem des Headsets: Es gibt keine Regler. Das mag zwar ein Luxusproblem sein, aber mich hat das im Test wirklich gestört. Einfach die Lautstärke erhöhen oder die Balance zwischen Party und Spiel verändern? Nur über das Menü der Xbox möglich – im Multiplayer mal eben so also unmöglich.

Klar, hat man es einmal so eingestellt, wie man möchte, ist das kaum ein Problem mehr. Aber gerade in der Testumgebung, in der ich verschiedene Lautstärken oder Abstimmungen ausprobieren wollte, einfach umständlich.

Das Kabel hat mich persönlich, dank der Länge, nicht sehr gestört. Ist man Wireless gewohnt, will man zwar dabei bleiben, aber allzu nervig ist das Kabel nicht. Vorteil: Das Headset braucht keine Batterien oder einen Akku und spart so ein wenig Gewicht ein.

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Fazit

Sound hui, Mikro pfui: So in etwa könnte man das Austria Audio PG16 zusammenfassen.

Klanglich merkt man die Expertise, die in das Headset geflossen ist. Das Klangbild ist sehr harmonisch, nichts dröhnt oder ist zu dominant und auch bei hoher Lautstärke klirrt nichts. Volles Potenzial entfaltet das Headset mit virtuellem Surround Sound, etwa Dolby Atmos for Headsets.

Das Mikro ist zwar qualitativ nicht das Schlechteste, hat aber den sehr nervigen Nebeneffekt der Rückkoppelung, was beim Spiel mit Freunden einfach nicht tolerabel ist. Vielleicht liegt es an unserem Setup, aber das ist leider enttäuschend.

Verarbeitungstechnisch liefert sich das Headset keine groben Schnitzer, einzig das Hochglanzplastik bleibt Geschmackssache und Regler am Headset würden wir gerne bei einer eventuellen neuen Version begrüßen.

Können wir das Headset also bedenkenlos empfehlen? Leider nein, zumal es rund 140 € kostet. Wer nur sehr selten mit Freunden oder an der Xbox spielt, kann durchaus einen Blick riskieren und wird mit tollem Sound belohnt, Multiplayer-Fanatiker suchen besser woanders ihr Glück.


Bewertung

Pro

  • Klasse Sound
  • Gute Verarbeitung
  • Clevere Ideen bei Verpackung und Kabelanschluss
  • Hoher Komfort

Contra

  • Rückkopplung des Party-Chats
  • Keine Lautstärke- oder Balanceregler
  • Kabelzwang
  • Hochglanzplastik

Soundqualität 9 von 10
9/10
Mikrofonqualität 4 von 10
4/10
Tragekomfort 8 von 10
8/10
Design 7 von 10
7/10
Verpackung 8 von 10
8/10
7

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