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Kein wirklicher Nachfolger und doch ein neues Spiel? Wir haben das 2D-Jump’n Run mit der süßen Eidechse und der frechen Fledermaus getestet und wir berichten euch davon, ob es wirklich unmöglich ist und wie unterhaltsam das Ganze ist. 

Das sympathische Duo ist zurück 

Kurze Vorgeschichte: Das Entwicklerstudio Playtonic besteht aus ehemaligen Rare-Mitarbeitern, die mit Yooka-Laylee einen spirituellen Nachfolger von „Banjo-Kazooie“ herausbrachten. Nach dem Erfolg hat man jetzt ein weiteres Spiel mit dem ulkigen Duo herausgebracht, ist aber nun nicht mehr im Genre des „3D Jump’n Run Collectathon“, sondern wir haben ein – hauptsächlich – 2D Jump’n Run mit deutlich weniger komplexen Fähigkeiten. 

Ich sage hauptsächlich 2D, denn die Hub-Welt ist 3D. Hier könnt ihr aber auch diverse Geheimnisse finden, es gibt kleine Sprungpassagen usw. 

Um was geht es denn schlussendlich? Nun, der fiese Capital B bedroht mal wieder den Frieden der Welt und hat der armen Bienenkönigin Phoebee auch noch ihre ganzen Arbeiterdrohnen geklaut. Diese sollt ihr nun wieder einfangen, da diese euch beschütze können. Denn – und das ist der Ulk des Spiels – das finale Level ist von Anfang an verfügbar. Theoretisch könnt ihr das Spiel also sofort zu Beginn bereits abschließen. Allerdings ist es ohne zusätzliche Gesundheit (die ihr in Form von Bienen bekommt, die ihr in den einzelnen Kapitel/Level befreien müsst) natürlich tatsächlich fast unmöglich… 

Viele verschiedene Elemente, sehr diverses Spielerlebnis 

Wenn man dann mal vom sofort verfügbaren letzten Level absieht und sich auf die Kapitel konzentriert – so wie es das Spiel vorsieht – so ist das Ganze auch ein sehr unterhaltsames Unterfangen. Der Schwierigkeitsgrad der verschiedenen Level steigert sich nach und nach. Alles fängt langsam an, es gibt nur leichte Gegner, keine fatalen Todessprünge und keine zu schweren Timingpassagen. Wenn man die Oberwelt mehr erkundet und mehr verschiedene Wege freischaltet, so wird auch die Kniffligkeit der Level erhöht. 

Das Gameplay ist anfangs noch sehr simpel – eure Fähigkeiten sind im Vergleich zum 3D-Vorgänger stark begrenzt. Das ist aber für das 2D-Adventure ganz gut so. Und es bleibt auch nicht immer gleich: Plötzlich findet man Tonics, die man am Anfang eines Levels aktivieren kann und euch das ganze einfacher machen. Aber hier muss man wiederum abwägen: Denn aktiviert man diese, reduziert sich die Anzahl an Federn (eine Art Ingamewährung), die man am Ende des Levels erhält. So gibt es auch Tonics, die einem das Level erschweren, dafür aber die Anzahl der Federn erhöhen…. Hm…. Was genau will man denn haben?

Das gesamte Gameplay erinnert nun weniger an Banjo-Kazooie, sondern scheint direkt von Donkey Kong Country inspiriert zu sein. Die versteckten Münzen, die hinter unsichtbaren Mauern liegen, die schnellen Fluchtsituationen und die Hangelsprünge erinnern sehr stark daran. Das ist aber auch ok so, denn das 2D-Gameplay funktioniert mit Yooka-Laylee erstaunlich gut. 

Das unmögliche Gegnerversteck 

Ja, man kann das letzte Level, „the impossible lair“, von Anfang an versuchen. Aber es ohne Bienen (und dadurch weitere Hitpoints) zu versuchen, ist schierer Wahnsinn. Selbst mit ALLEN 48 Bienen ist das letzte Level frustrierend schwer, mit vielen Insta-Kills, unglaublich genauen Sprüngen und einem Wahnsinnsstress. 

Das ist schade, denn hatte man davor noch so viele Möglichkeiten, Level abzuschließen, z.B. viele Checkpoints oder die Möglichkeit Passagen zu überspringen, wenn man fünf Mal stirbt, so ist das letzte Level hier unverschämt schwer. Es hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, denn ist man am Ende angelangt, sollte man sich stärker und besser fühlen und nicht von einem großen Brocken erschlagen werden. Casualgamer werden spätestens hier die Flinte ins Korn schmeißen. Hier hätte man die Schwierigkeitskurve langsamer hochkurbeln sollen! 

Fazit

Das 2D-Gameplay, ganz klar von Donkey Kong Country inspiriert, steht Yooka-Laylee erstaunlich gut. Das Gameplay ist abwechslungsreich, macht Spaß und läuft richtig flüssig. Die einzig negativen Punkte sind die erneut fast nicht vorhandene Story und das letzte Level, das den Namen des Spiels tatsächlich verdient: Fast unmöglich!

Wer sich mit der Echse und der Fledermaus in klassischer Manier amüsieren möchte, wird das aber sicherlich gute 20 Stunden tun, denn das Finden aller Geheimnisse, das Aktivieren aller Tonics und das Schaffen des unglaublich schweren letzten Levels kosten viel Zeit und Geduld. Uns hat es gefallen, Yooka-Laylee in neuem Gewand zu sehen. Wir sind gespannt, wie es mit den beiden weiter geht


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiches Jump'n Run
  • Guter Schwierigkeitsgrad
  • Süßer Comic-Look
  • Präzises Gameplay

Contra

  • Keine "Bosskämpfe", wiederholende Gegnertypen
  • Letzter, finaler Level ist im Vergleich zu den Level davor unvorstellbar schwer
  • Wie im ersten Spiel: Die NPCs tragen wenig zur Story bei
  • Repetitive Hintergrundmusik

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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