
Kleine aber feine Neuerungen
Auch wenn es auf den ersten Blick kaum Neuerungen gibt, so hat man doch an kleinen Schräubchen gedreht, um das Spiel etwas frischer daherkommen zu lassen. Es geht direkt damit los, dass ihr zu Beginn zwischen der klassischen Steuerung aus Worms Armageddon und einer modernen Variante wählen könnt. Im Prinzip werden hier nur Sprung und Feuer-Taste getauscht, aber als Fan der Serie, sowohl auf dem PC als auch auf der Xbox, hat mich die alte Belegung immer durcheinandergebracht, wodurch ich sehr erfreut bin, nun eine Tastenbelegung vorzufinden, welche genau meiner Vorstellung entspricht.
Bei den Waffen muss ich zugeben, ist es mittlerweile schwierig zu sehen, welche Waffe aus welchem Teil kommt, die meisten Waffen sind alte Bekannte, dennoch gibt es wenige aber interessante Neuerungen wie zum Beispiel den Handy-Akku, welcher nahestehende Gegner eine Kette von Stromschlägen verpasst und somit über weite Distanzen Schaden weiterreichen kann.
Was wirklich neu ist, ist das Crafting System. Ihr sammelt auf der Karte in Kisten Ressourcen, von denen es vier verschiedene gibt. Aus diesen Materialien könnt ihr Waffen oder Waffenupgrades craften. Dies dauert immer eine Runde und kann auch initiiert werden, wenn der Gegner am Zug ist. So bekommt die alte Dame zum Beispiel noch Blähungen und wird wendiger, um weitere Wege zu meistern und Gegner zu vergiften. Meist steigern die Upgrades den Schaden der Waffen. Ihr könnt auch Waffen zerlegen, um Material zu gewinnen. Dies gibt dem Spiel eine neue Komponente, da ihr nicht seht, was der Gegner craftet und somit überraschende Waffen zum Einsatz kommen können.
Große und laute Veränderungen
Neben den kleinen Veränderungen, die da Spiel runder machen, gibt es auch wirklich große Neuerungen, die dem Spiel einen ganz neuen Touch geben. Da wären die Gebäude, welche nun begehbar sind. Wenn ihr also in ein Haus geht, seid ihr vor Feuer geschützt und was viel besser ist, Gegner und Items in Gebäuden sind für Spieler außerhalb dieser Innenräume nicht zu sehen, so habt ihr auch ein Überraschungsmoment. Natürlich könnt ihr die Gebäude aber wie alles andere auf der Karte auch zerstören.
Außerhalb der Gebäude gibt es jetzt Geschütze wie ein Scharfschützengewehr oder Maschinengewehre und Mörser. Diese helfen euch in der Regel über große Distanzen moderaten Schaden auszuüben.
Den Abschluss der großen Änderungen bieten eindeutig die Fahrzeuge, welche jedes Match im Handumdrehen kippen können. Es gibt Mechs, Panzer und Hubschrauber, welche nicht unbedingt den Regeln unserer Physik folgen aber trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen unglaublich Spaß machen. Panzer können so zum Beispiel springen, wie jede Spielfigur und dürfen mehrfach in einer Runde schießen. Zwar sind Reichweite und Geschwindigkeit höher, der Schaden aber so angepasst, das die Fahrzeuge nicht übermächtig sind, zusätzlich sind diese auch zerstörbar, hier hat Team 17 es gut hinbekommen, das Balancing nicht zu zerstören.
Technisch (fast) alles beim alten
Technisch haben wir den gleichen Look wie bereits vorangegangene Xbox Umsetzung des Wurm-Universums. Natürlich ist jetzt alles in feiner HD Auflösung etwas schöner und etwas schärfer, doch grundlegend unterscheidet sich nicht viel. Wer ein Auge für Details hat, wird merken, dass die Würmer selbst etwas handgezeichneter aussehen als beim Vorgänger. Das ist in kleiner Unterschied, aber ich mag diese Änderung.
Der Soundtrack ist nahezu identisch, das merkt man bereits im Menü des Titels, dafür gibt es viele neue Stimmen und Kommentare für die Erstellung der Teams. Insgesamt ist mir Worms nach wie vor zu ruhig, in Multiplayer-Gefechten fällt dies jedoch nicht so sehr auf, da nahezu jeder Teilnehmer lachen oder schreien muss, da die Duelle doch sehr einnehmend sind.
Insgesamt legt man sich mit der grafischen und akustischen Leistung nicht zu weit aus dem Fenster, geht damit aber auch kein großes Risiko ein und hat keine Grafikfehler. Das zudem von uns getestete Alls Stars Pack beinhaltet witzige Gäste aus Perfect Dark und Saints Row, sowie neue Waffen wie die Ziege am Seil, die 29,99 Euro für das komplette Paket lohnen sich nach meiner Ansicht schon, da hier mehr als „nur“ Skins geboten wird.
Fazit
Worms Wunderful Multiplayer Destruction macht genau da die beste Figur: im Mehrspielermodus. Doch auch alleine kann die Kampagne mindestens sechs Stunden fesseln, wer alle Herausforderungen annimmt, kommt sogar auf mehr Zeit. Für einen Multiplayer-Titel ist das eine gute Solo-Spielzeit!
Technisch hätte man mehr erneuern können, macht aber auch keine großen Fehler, um bei der bekannten Formel zu bleiben.
Durch kleine und große Änderungen im Gameplay wird W.M.D für mich zum innovativsten Worms seit langer Zeit. Als Fan habe ich wirklich Spaß mit dem Titel gehabt und sage: Wer Worms Games mag, sollte sich diesen Ableger auf jeden Fall anschauen.
Bewertung
Pro
- Gute Gameplay-Neuerungen
- Abwechslungsreiche Kampagne
- Viele Anpassungsmöglichkeiten
Contra
- Technisch kaum Neuerungen
- Wenig Musik

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