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Geschicklichkeitsspiele, leichte Versoftungen zu Filmen und Family-Games dominieren den Xbox Live Arcade Marktplatz. Doch SEGA bringt mit Renegade Ops mal wieder einen Top-Down Shooter, welcher Freunden von Explosionen und schnellen Fahrzeugen Spaß machen soll. Ob dies gelingt, soll euch unser Test aufzeigen..

Der Optik merkt man schon an, dass die Crew von Just Cause hinter dem Titel steckt. Die Explosionen und die Feuereffekte sehen dem Vollpreistitel ähnlich und auch das Jungle-Ambiente erinnert an Just Cause. Durch und durch ist die Grafik des Games ansehnlich, sollte sie aber bei 2 GB Größe auch wirklich sein. Viele Objekte und Gegner sind gleichzeitig im Bild, nahezu alles ist zerstörbar und Slowdowns erlebt man nahezu nie. Hier und da kam es aber zu einem Ruckler und einmal sogar zu einem Freeze. Was man negativ auffassen könnte, ist das manchmal einfach zu viel los ist, um wirklich den Überblick zu behalten, doch von der Qualität her gibt es nur noch etwas Raum nach oben.

Es gibt dramatische Klänge und kraftvolle Explosionen, alles das macht die Atmosphäre schon recht passend, doch leider macht die Synchronisation nicht so viel her wie die FX. Positiv ist, dass man auch, wenn es sich ,,nur" um einen Xbox Live Arcade Titel handelt, keine Mühe gescheut und dem Game eine komplette deutsche Synchronisation spendiert hat. Negativ ist aber, wie diese Synchronisation ausgefallen ist, zwar ist dem Spiel ein gewisser Comiccharakter nicht abzusprechen, doch die Sprecher nehmen dem Game leider etwas zu viel Ernsthaftigkeit. Ärgert sich Inferno über einen fehlgeschlagenen Plan, so wirkt das nicht überzeichnet, sondern stellenweise eher lächerlich.

Renegade Ops bietet eine Story, wie wir sie aus allen guten 80er Actionfilmen kennen oder sie auch noch heute in den Werken Des Sly Stallone vorkommt. Es geht primär um eine Black Ops Gruppierung, die Zivilisten in aller Welt hilft, um vor Diktatoren und anderen Erdrückern gerettet zu werden. Natürlich gibt es da einen besonderen Unterdrücker, der nicht nur fieser als alle anderen ist, sondern auch ein alter Bekannter der Helden. Dieser Schurke hört auf den treffenden Namen Inferno, mit dem Namen wird einem auch Boshaftigkeit in die Wiege gelegt. Inferno fackelt Dörfer ab und beklaut Menschen, um an mehr Rohstoffe zu kommen, dabei ist mehr Mord für ihn auch mehr Spaß. Würde die Comicdarstellung nicht sein, wäre der Bösewicht eine wirklich erdrückende Persönlichkeit, die Story sollte auf jeden Fall mit einem Sixpack Bier genossen werden.

Es ist leider nicht nur der Fall, dass der Inhalt von Renegade Ops recht eintönig ist, unglücklicherweise ist der auch quantitativ nicht gerade herausragend. Schätzt man für jede der 9 Missionen 20 Minuten Spielzeit, so kommt man auf 180 Minuten, also drei Stunden. Wer eine langsame Internetverbindung hat, wird nahezu die selbe Zeit brauchen, um das Game überhaupt auf seine Platte zu laden. Abseits der Nebenmissionen gibt es leider auch wenig Wiederspielwert, auch wenn Renegade Ops eindeutig einer der besseren Xbox Live Arcade Titel ist, musste ich feststellen, dass der Schwachpunkt des Games im Bereich Umfang liegt.

Leicht zugängliche Spiele machen auch immer schnell Spaß, so ist es auch bei Renegade Ops: Einfach anschmeissen und Spaß haben. Doch was auch viele dieser Titel - und damit auch unser Testspiel - gemein haben, ist die Vergänglichkeit. Renegade Ops wird so schnell eintönig, wie es Spaß macht. Um Langzeitspaß aufzubauen, ist das Spielgefühl eindeutig zu repetitiv.

Was dem Spielspaß gut tut, sind die verschiedenen Schwierigkeitsgrade, welche von einem leichtem Abenteuer bis zu einer fordernden Reise variieren. Auf höheren Schwierigkeitsgraden gibt es auch mehr Upgrades und bessere Highschore Möglichkeiten, es lohnt sich also das Spiel erneut auf einer höheren Stufe zu spielen.

Renegade Ops ist ein klassischer Top-Down Shooter, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass hier nur mit Vehikeln gespielt wird. Jedes der Fahrzeuge hat dabei eine spezielle Sekundärfeuerwaffe aber kann auch - je nach Schwierigketisgrad- aufgebessert werden. Es ist immer ein Hauptziel angezeigt und stellenweise auch Sekundärziele, zweitere drehen sich dabei meist um das Sammeln von Gegenständen oder Personen. Egal was ihr macht, es wird heftigst geballert und am Ende eines Levels kommt immer wieder der gute Inferno mit neuen Flugzeugen, Schiffen oder Panzern, um am Ende doch wieder geschlagen zu werden. Simpel, aber dafür leicht zugänglich.

Wenn der Umfang die größte Schwachstelle von Renegade Ops ist, so ist der Multiplayer die große Stärke. Hier ist die Repetitivität des Titels schnell vergessen, besonders, wenn man online mit 4 Spielern zockt und neben dem Knallen aus den Boxen selber ein paar Online zum besten geben kann. Offline bietet das Game einen Splitscreen Modus für zwei Spieler, hierbei ist die Bildschirmteilung dynamisch, was mir besonders gut gefallen hat. Kommt ihr euch auf dem Spielfeld nahe, verschmilzen die Bildhälften und ihr habt mehr Übersicht, fahrt ihr weiter auseinander, so teilt sich das Bild wieder. Schade sind nur zwei Dinge: Zum einen wäre es nett gewesen, wenn der Multiplayer-Modus eigene Einsätze und Karten gehabt hätte, zum anderen ist es sehr schade, dass ihr nicht lokal mit zwei Spielern einem Online Game beitreten könnt. Ansonsten macht der Mehrspielermodus aber eine gute Figur.

Fazit

Für umgerechnet 13 Euro ist Renegade Ops nicht gerade ein Xbox LIVE Arcade-Schnäppchen, bietet aber ein angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis.

Mit seiner gut gelungenen Optik und einem spaßigem Multiplayer Modus wird sich das Spiel schnell in die Herzen klassischer Action Fans kämpfen können.

Leider ist der Spaß nicht nur kurz, sondern -zumindest allein- stellenweise etwas eintönig, doch viel mehr kann ich an Renegade Ops nicht bemängeln.

Nicht nur für nette Bier-Runden mit den Freunden ist das Spiel einen Download wert. Testet die Demo des Spiels!


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9