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4 vs. 1

Die Stages sind in kleine Ziele aufgeteilt, das sind in der Regel entweder die Eroberung von Punkten oder die Verteidigung dieser. Egal was es ist, es geht darum haufenweise Gegner abzuwehren. Eure Figur braucht dafür Energie, diese ist zwar unendlich, hat aber einen Nachteil. Bei zu hohem Verbrauch werdet ihr durch Deckungsobjekte, hinter denen die Figur automatisch platz nimmt, sichtbar. Durch Angriffe aber hauptsächlich durch schnelle Bewegung steigt der Verbrauch und ihr könnt euch somit nicht mehr vor Gegnern verstecken.

Das Health-System ist ebenso daran gekoppelt, ist euer Energieverbrauch über 50 Prozent, regeneriert sich die Health-Anzeige nicht, dann heißt es in Deckung gehen aus ausruhen. Alleine habt ihr drei Leben, im Coop-Modus sind es 16 Leben für das ganze Team. Sind alle Leben verbraucht läuft ein Timer ab, in welchem ihr nicht alle sterben dürft. Überlebt mindestens ein Teammitglied bis zum Ablauf des Timers, gibt es wieder neue Leben für alle.

Diese Leben braucht ihr, da besonders online unzählige Gegner auf euch warten und besonders mit den Insta-Kill Angriffen sind eure Leben schneller verbraucht als ihr denkt. Am Ende jedes Matches gibt es Punkte und per Zufall hin und wieder auch Gear. Je nachdem wie erfolgreich ihr seid, wird die Belohnung größer. Interessieren sich zwei Spieler für die gleiche Belohnung wird gewürfelt, so könnt ihr also auch nach einem langen Match leer ausgehen, wenn ihr euch zu gierig für die beste Belohnung entschieden habt.

Die größte Hürde auf eurem Weg zum Sieg sind aber andere Spieler, die gegen euch spielen. Es gibt die Möglichkeit, als Widersacher und nicht als Raider zu spielen. Die Raider spielen ihre Stage ganz normal, aber der Widersacher unterstützt dabei die KI. Der Vorteil des Gegners: Er sieht am Anfang, welche Klassen die Raider gewählt haben und kann passend dazu seine Figur wählen. Es ist reine Glückssache, ob in eurem Match ein Widersacher spielt oder nicht. Wenn dies so ist, dann wird es extrem schwierig, das Ziel zu erreichen. Schnell schaltet der Widersacher mit den Ringer-Angriffen einen Spieler nach dem anderen aus und eure Respawns sind aufgebraucht. Dieses Prinzip gibt dem Spiel Würze, jedoch kann es leider nicht deaktiviert werden, was gerade für Anfänger zu frustigen Runden führen kann.

Zukunft ungewiss

Vom technischen Standpunkt aus gesehen ist Raiders of the Broken Planet nur Okay. Die Story (welche nicht sonderlich interessant ist) wird in vielen Cut-Scenes aber auch in einigen Textboxen erzählt. Das Problem dabei ist, dass selbst wenn der Spieler überspringen drückt, noch mindestens 20 Sekunden der Sequenz weiterlaufen. So wird Ladezeit kaschiert, doch gerade wegen den häufigen Spieldurchläufen nervt das.

Die dafür gebotene Grafik ist Mittelmaß. Erfreulicherweise bietet das Spiel HDR Unterstützung, dadurch sehen viele Effekte knackig aus, die Texturen könnten insgesamt aber weitaus schöner und feiner ausgearbeitet sein. Die englischen Sprecher machen einen soliden Job, schaffen es aber auch nicht die Figuren so zu beleben, dass ihr Schicksal den Spieler tiefergehend interessiert.

Viele technische Aspekte des Titels fühlen sich nach Free to Play an. Da dieser Titel genau dies aber nur für den Prolog ist, ist die Zukunft ungewiss. Bereits jetzt ist merkbar, dass das Matchmaking stellenweise sehr lange dauert. In den kostenlosen Missionen findet man nach minutenlangen Wartezweiten zwar noch Spieler, die kostenpflichtigen Missionen scheinen aber kaum gespielt zu werden, hier finden Spieler oft gar keinen Anschluss an andere Gruppen. Wenn sich hier nicht viel ändert, wird der Titel sicher aufgrund seiner wenigen Spieler bereits nach der ersten Season abgesetzt.

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Fazit

Raiders of the Broken Planet hat ein anspruchsvolleres Gameplay, als es auf den ersten Blick vermuten lässt. Der hohe Schwierigkeitsgrad und die zufälligen Belohnungen machen es zwingend erforderlich Stages zu wiederholen, das muss dem Spieler vorher klar sein.

Technisch spricht das Game die Sprache eines Free to Play Titels und insgesamt hätte ich eine solche Ausrichtung auch besser gefunden. Es wäre netter, die neuen Kapitel kostenlos zu liefern und dafür Geld über Ingame-Käufe zu generieren. Gemessen an der geringen Spielerzahl der kostenpflichtigen Missionen scheint sich meine Theorie zu bestätigen.

Das Spiel bietet taktisch genug Tiefe, um die weiderholten Missionen nicht langweilig erscheinen zu lassen, und gerade der 4 vs. 1 Modus bringt ordentlich Würze ins Spiel.

Insgesamt ist Raiders of the Broken Planet aufgrund seiner sehr speziellen Ausrichtung wohl eher ein Nischenprodukt, was durchaus Spaß macht, leider aber beim Kauf aller Episoden in einer Staffel auch kaum günstiger als ein Vollpreis-Titel ist.


Bewertung

Pro

  • Taktisches Gameplay
  • Interessanter 4 vs. 1 Modus

Contra

  • Technisch auf Free to play Niveau
  • Wenig Spieler in der kostenpflichtigen Episode
  • Hoher Schwierigkeitsgrad für Einsteiger

Story / Konzept 7 von 10
7/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Umfang 6 von 10
6/10
7

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