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Outlast begeisterte bereits 2014 die Horrorspiel Community und war einer der Überraschungshits. Nun wollen die Verantwortlichen von Red Barrels in Outlast 2 an den Vorgänger anknüpfen und für noch mehr Schockmomente und Spielelemente sorgen. Wie sich das Horrorspiel in unserem Test schlägt und ob wir ohne Schockmomente auskommen, erfahrt ihr in unserem Test.

Flugzeugabsturz in Arizona

Der sogenannte weiße Ritter namens Blake Langermann, ein Fotojournalist, dessen Hingabe so stark ist, dass er lieber Menschen filmen will, als sich zu verteidigen, während sie ihn töten wollen. Blake und seine Frau Lynn untersuchen einen Mord im ländlichen Arizona, als ihr Hubschrauber plötzlich abstürzt. Während Blake das Bewusstsein wiedererlangt, entdeckt er, dass Lynn von einer abscheulichen und höchst unhygienischen christlichen Sekte entführt wurde, die überzeugt ist, dass sie den Antichristen gebären wird. So beginnt eine 9-11-stündige nächtliche Verfolgungsjagd, um Lynn zurückzuerobern. Sowie eine Wanderung durch die letzte Ecke Arizonas bei der man besser nicht von den Hinterwäldlern gesehen wird. So müsst ihr euch gut verstecken und schleichen.

Wenn ihr euch nicht grade in Schränken oder unter einem Bett versteckt, werdet ihr auch einen Einblick in die Kindheit von Blake bekommen. In einer verlassenem Schule macht ihr euch auf die Suche nach Blakes alter Freundin Jessica.

Die Geschichte wird leider etwas zu chaotisch erzählt. Es kommt nicht selten vor, dass die Handlung nach einem Überraschungsmoment zwischen Gegenwart und Vergangenheit springt. Man merkt deutlich, dass die Verantwortlichen von Red Barrels sich bemüht haben eine spannende Geschichte zu erzeugen. Die Story hat enormen Potential und setzt auch einen kleinen Bogen im Vergleich zum Vorgänger, jedoch wurde es leider nicht optimal umgesetzt.

Mit einer Kamera bewaffnet

Wie beim ersten Teil der Reihe sind auch die Mechaniken und Spielelemente von Outlast 2 immer noch dieselben. Ihr seid ausgestattet mit einer Kamera, welche über einem Nachtsicht-Modus verfügt. Dank der Kamera könnt ihr euch in der Dunkelheit fortbewegen und durch die Zoom Funktion könnt ihr eure Umgebung besser auskundschaften. Im neuen Teil ist die Kamera mit einem Scoped-Mikrofon ausgestattet, mit der ihr eure Feinde durch ihre Geräusche orten könnt, auch wenn ihr diese nicht sehen könnt. Einen kleinen Haken haben die ganzen Funktionen der Kamera jedoch, denn je öfter ihr den Nachtsicht-Modus benutzt (und das werdet ihr oft), um so mehr Batterien benötigt ihr. Und diese sind in der Welt von Outlast 2 echte Mangelware.

Dadurch dass wir lediglich mit einer Kamera ausgerüstet sind, haben wir es bei Auseinandersetzungen mit unseren Gegnern schwer. Wir können uns nicht mit Waffen wehren, sodass wir uns auf die Flucht machen müssen. Es ist nicht selten, dass wir ins Gras beißen müssen, denn die Flucht entpuppt sich als kleines Glücksspiel mit großen Frustrationsfaktor. Es kommt einem so vor, dass die Entwickler einen absichtlich in die Falle locken wollen, denn die Flucht nach vorne entpuppt sich nicht selten als tödliche Sackgasse. Man muss sich daher gut überlegen in welche Richtung man flüchten sollte.

Im Vergleich zum Vorgänger müssen wir öfters die Flucht ergreifen, statt uns ganz einfach in einem Kleiderschrank zu verstecken. Zwar haben wir immer noch die Möglichkeit uns zu verstecken, jedoch merkt man deutlich, dass man in Outlast 2 den Fokus auf das Entkommen gesetzt hat. Kommt es also zu einer Konfrontation, hat man keine andere Möglichkeit außer wegzulaufen, denn Blake nimmt lieber die Kamera in die Hand, als mit einer Schaufel den Gegner auszuschalten. In einigen Situationen kann man den Angreifer wegschubsen, oder die Attacken abwehren, da stellt sich uns beim Spielen sofort die Frage, warum man die Funktion nicht öfters benutzten kann.

Kurz aufatmen

Wer kennt es nicht? Nachdem man von einer großen feindlichen Horde verfolgt worden ist und sich mit einer Verletzung plagt, möchte man auch kurz zur Ruhe kommen. Im Spiel haben wir leider lediglich bis zu drei Bandagen zur Verfügung, um uns von unseren Verletzungen zu heilen. Das Problem ist jedoch, dass man nicht einmal Zeit hat, sich nach einer erfolgreichen Flucht die Wunden zu verarzten. Da hätten die Entwickler etwas von der Resident Evil Reihe abgucken können, denn während man den Verband anlegt kommt es nicht selten vor, dass man stirbt, da Blake nicht so viel aushält. Für großen Frust sorgen vor allem die stärkeren Boss-Kreaturen, welche uns schon nach einem Schlag aus dem Gefecht setzten. Ebenfalls nicht gut durchdacht sind die Checkpoints, da diese viel zu weit auseinanderliegen und man wieder unangenehme Stellen überleben muss.

Der Schwierigkeitsgrad in Outlast 2 ist auch nicht ohne. Bereits im normalen Modus kommt man schnell an seine Grenzen. Versucht man sein Glück bei einem höheren Schwierigkeitsgrad, hat man weniger Batterien und Bandagen zur Verfügung. Es kommt daher nicht selten vor, dass man sich ohne die Kamera im dunklen fortbewegen und hoffen muss, dass man nicht von einem Feind entdeckt wird. Denn ohne Kamera ist man nahezu aufgeschmissen in den tiefen Arizonas. Ohne genug Batterien, beziehungsweise einer funktionierenden Kamera, ist es fast unmöglich die wichtigen und gut versteckten Dokumente zu finden. Wenn ihr die Kamera auf bestimmte Stellen richtet, dann füllt sich ein roter Kreis. Mit dieser Aufnahme erhaltet ihr dann einige wichtige Informationen. Und das Ganze kostet wiederum eine enorme Batterieladung.

Grafik & Sound

Die Atmosphäre in einem Horrorspiel ist das A und O. Hier merkt man, dass sich Red Barrels viel Mühe gegeben hat. Wir bekommen viel Abwechslung geboten: Neben verlassenen Dörfern, Minenschächten und Wäldern, erkunden wir auch immer wieder die alte Schule, in der sich ein schreckliches Verbrechen abgespielt hat. Ihr könnt euch auf eine düstere Atmosphäre gefasst machen. Sobald die Batterien eurer Kamera ausgehen, bewegt ihr euch blind in der Dunkelheit. Besonders beeindruckt hat uns im Test der Sound. Von dem Geschrei der Gegner, bis hin zu den knarrenden Türen oder dem panischen Atmen von Blake – der Sound ist perfekt abgestimmt und sorgt für Gänsehaut und Schockmomente. Die Aufnahmen sind ebenfalls hervorragend.

Fazit

Es ist kaum zu übersehen, dass Outlast 2 besser als sein Vorgänger ist. Da man sich nicht mehr in der Irrenanstalt wiederfindet und sich mit Sektenanhöngern herumschlagen muss, hat das Spiel dieses Mal Storytechnisch einiges zu bieten. Das Spieldesign ist fantastisch, bis auf einige Kleinigkeiten bei denen wir hoffen, dass sie bei einem eventuellen kommenden 3. Teil nicht wieder auftreten.

Die Horrorschocks bringen einen in bestimmten Situationen ins Schaudern. Außerdem ist Red Barrels Horrorschocker durch einen gut dosierten Wechsel von Versteckspiel, Flashback und Hetzjagd zunächst enorm abwechslungsreich.

Ist passives Gameplay und eine düstere Horroratmosphäre euer Ding, dann führt an Outlast 2 kein Weg vorbei. Es ist definitiv nichts für sanfte Gemüter!


Bewertung

Pro

  • düstere Atmosphäre
  • kurze Ladezeiten
  • Abwechslungsreiche Schauplätze
  • großartiger Sound
  • Kamera als Hauptwaffe

Contra

  • verwirrende Geschichte
  • ungelegene Checkpoints
  • keine deutsche Sprachausgabe
  • viele Trial & Error Momente

Story 8 von 10
8/10
Grafik / Atmosphäre 9 von 10
9/10
Sound 10 von 10
10/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

7 Kommentare

XBU Böhser Onkel Fr, 02.06.2017, 15:07 Uhr

Ok hatte mich nur gewundert weil mir Outlast 2 zu "groß" erschien für einen Arcadetitel.

XBU Buttercup Fr, 02.06.2017, 14:47 Uhr

Ah, okay. War verwirrt, weil ich nirgendwo direkt groß "Outlast 2" gelesen habe.

Ist jedenfalls in dem Fall ein Aracde Titel, da es sich auch um einen kleinen Entwickler handelt und das Spiel kein Vollpreis-Titel ist.

XBU Böhser Onkel Fr, 02.06.2017, 14:38 Uhr

Hab meins bei der Spielegrotte bestellt zu Release.
Heißt dann Outlast Trinity....das sind beide Teile drauf inkl dem Dlc für Teil 1.
Hat ca 40€ gekostet wenn ich mich richtig erinnere.

XBU Buttercup Fr, 02.06.2017, 14:33 Uhr

XBU Böhser Onkel schrieb:
Durch was wird das definiert?
Das Spiel wird auch auf Disk verkauft und hat nen 10 Stunden Sp.
Arcadetitel sind für mich eher Spiele de es nur im Store gibt....die 5-20€ kosten und oder die man in 3-5 Stunden durchgespielt hat.

Es gibt mittlerweile sehr viele Arcade Titel auch auf Disc. Daran kann man das leider nicht mehr festmachen.

Und: Ich finde es nirgendwo als Disc. Wo hast du das denn gesehen?

XBU Böhser Onkel Fr, 02.06.2017, 14:26 Uhr

Durch was wird das definiert?
Das Spiel wird auch auf Disk verkauft und hat nen 10 Stunden Sp.
Arcadetitel sind für mich eher Spiele de es nur im Store gibt....die 5-20€ kosten und oder die man in 3-5 Stunden durchgespielt hat.

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