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Mit diesem Spiel geht wohl der Traum vieler Zocker in Erfüllung! Naja gut, vielleicht nicht vieler, aber einiger. Vor allem derjeniger, die auf realitätsgetreue Physik und Simulation, geknüpft an eine ausgiebige Sandbox, stehen. All das und noch viel mehr bietet uns Kerbal Space Program. Kerbals, kleine grüne Wesen, ähnlich den Minions aus "Ich, einfach unverbesserlich", sind kleine Helfer, die euch tatkräftig bei euren Missionen ins Weltall unterstützen. Das Spiel bietet euch ein eigenes Sonnensystem. Alleine der Planet, auf dem ihr euch mit den Kerbals bewegen könnt, umfasst einen Radius von stolzen 600 Kilometern. Um euch herum sind sieben weitere Planeten: Kerbol, Moho, Eve, Duna, Dres, Jool und Eeloo, die auf die Erforschung durch euch und die Kerbals warten.

Auf zum Atom!

Wir fangen erstmal gemütlich in der Sandbox an, um zu erforschen, was wir für Möglichkeiten haben. Die Physik des Spiels ist so aufgebaut, dass ihr unter echten Bedingungen konstruiert. Ihr bedient euch also der realen Physik. Eine vielzahl an Baustoffen steht für uns bereit. Aus dieser können wir in Schiffshangern und Fahrzeugbaugebäuden etliche Sachen kreieren, um fremde Planeten zu erreichen - oder aber den eigenen zu erforschen. In der Sandbox sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Alles kann ausprobiert, gebaut, zum Fliegen oder eben Abstürtzen gebracht werden, ohne dass daraus Vor- oder Nachteile entstehen.

Neben der Sandbox gibt es noch zwei weitere Spielmodi: Der Wissenschaftsmodus - hier können wir wissenschaftliche Experimente durchführen, um das Wissen der Kerbals verbessern. Sind die Experimente geglückt, verbessern wir damit die Fähigkeiten der Kerbals. Bei späteren Experimenten greifen sie auf das Wissen zurück und schalten somit neue Technologien frei, die uns im Spielverlauf vorantreiben.

Zu guter Letzt gibt es noch den Karrieremodus. Hier wird es ernst. Hier werden Aufträge angenommen, die euch ins Weltall führen um dort Missionen abzuschließen. Um eine Mission erfolgreich zu beenden, heißt es nicht nur ans Ziel anzukommen und den Job zu erledigen, nein, wir müssen uns auch um das Crewmanagement kümmern, die Reputationsbildung, unsere Finanzen im Auge behalten sowie einiger Kleinigkeiten, wie der Temperatur im Triebwerk und die Treibstofflevel, sonst explodiert unser Raumschiff - was zugegebenermaßen wirklich witzig enden kann.

Mit erfolgreichem Abschluss einer Mission und den daraus gewonnenen Finanzen können wir unser Raumfahrzentrum verbessern, aufwerten oder reparieren. Dadurch können wir noch mehr forschen und noch bessere Raumschiffe bauen, um die besser bezahlten Missionen anzunehmen. Viele der Level, bzw. Planeten, auf denen wir laden, unsere Basen eröffnen oder Resscourcen gewinnen, wurden in Zusammenarbeit mit der NASA entwickelt. Zwar handelt es sich um fiktive Planeten, diese haben aber reale Bedingungen. 

Bruchlandung oder Überflieger?

Die Sandbox sollte man in jedem Fall benutzen. Es gibt auch ein Tutorial, um das man nicht rum kommt. Um eine erfolgreiche Rakete, oder ein Raumschiff ins All zu befördern, muss man gewisse Dinge im Vorfeld einfach beachten. Das Tutorial ist etwas langwierig. Bis es dann endlich zum richtigen Start des Spiels geht, sollte also etwas Geduld mitgebracht werden.

Trotz der drei Spielemodi hat Kerbal Space Program kein wirkliches Ziel, keine Story. Das kann auf Dauer etwas langweilig werden. Auch die Grafik reißt einen nicht gerade vom Hocker. Dabei hätte hier so viel Potential gesteckt. Das Universum ist voller Geheimnisse, Lichter, schwarzen Löchern. Mit dem Raumschiff durch eine Aurora Borealis zu fliegen, wäre doch das Mindeste sein können. Oder durch die Milchstraße, einen Sternschnuppen-Regen oder aber feindliche Raumschiffe, die einen unter Beschuss nehmen. 

All das bietet uns das Spiel leider gar nicht. Zwar ist die Physik wirklich realitätsgetreu und die Kombinationsmöglichkeiten schier unerschöpflich, jedoch wars das auch schon. Ein kleines Trostpflaster ist wohl noch, dass die Minions, Pardon, Kerbals so ein kleines, witziges Volk sind und versuchen uns stets bei Laune zu halten.

Für die richtigen Phsysikjunkies unter euch gibt es noch ein ganzes Wiki. Dieses beinhaltet mathematischen Formeln, die euch ganz genau erklären, was im Spiel wie berechnet wird. Ein umfangreiches Lexikon zum Spiel, zu den Planeten und allen anderen spielrelevanten Dingen.

Die Steuerung des Spiel ist etwas mühselig. Ursprünglich kam das Spiel für den PC heraus. Zwar ist eine Adaption auf die Konsole gelungen, jedoch wurde die Steuerung etwas vernachlässigt. Das Spiel, bzw. die Baumöglichkeiten sind etwas zu komplex für eine Steuerung mit dem Controller. 

Fazit

Bei diesem Spiel bin ich etwas hin- und hergerissen. Es mag gut sein und sicher bei Simulations-Fans total gut ankommen, jedoch ist mir der Preis von satten 40 Euro für den Inhalt, welchen uns Kerbal Space Program bietet, nicht gerechtfertigt. Auch wenn die NASA daneben saß und Leveldesigns abgestimmt hat und auch wenn die Physik des Spiels der Realität entspricht - es gibt einfach viel zu viel Potential, welches nicht ausgeschöpft wurde. Was wirklich schade ist. Gerade eine Simulation im Weltall, aus der man hätte so viel rausholen können.

Löblich ist dafür das Wiki zum Spiel, welches ich oben im Review bereits verlinkt hatte. Dort kann man alles Relevante über das Spiel und zu der Psysik nachlesen. Dort befinden sich hilfreiche Tutorials, Cheat Sheets, eine Sammlung an erfolgreichen und weniger erfolgreichen Raumschiffen und noch vieles mehr.


Bewertung

Pro

  • sehr realitätsgetreu
  • witzige Kerbals
  • große Welt zum Erkunden

Contra

  • auf Dauer langweilig
  • kein wirkliches Ziel
  • anstrengendes Tutorial
  • miese Grafik
  • geringer Inhalt für den Preis

Grafik 5 von 10
5/10
Story und Abwechslung 7 von 10
7/10
Konzept 8 von 10
8/10
Steuerung 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
7

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