Review zu From Dust

Eine moderne Götter-Simulation, in dem die Natur der Star ist? In From Dust übernehmt ihr als ,,Odem" die Kraft der Götter und kontrolliert Wasser, Erde, Feuer und Wind. Ihr müsst versuchen, die Menschen vor den gewaltigen Naturkräften zu retten. Wir haben uns die kleine Göttersimulation für Xbox Live Arcade angeschaut und verraten euch in unserem Test, wie es sich anfühlt, mit den Elementen der Natur spielen zu können.

Die verschiedenen Levels sind gut entworfen. Die Naturgewalten und das Dschungelgefühl ergeben eigentlich eine ganz gute Symbiose und die Atmosphäre passt sehr gut. Besonders die tollen Wasseranimationen und die Details beim Zoomen auf die Schamanendörfer sind beeindruckend. Allerdings gibt es Abzüge in der Grafik was die Abwechslung angeht. So sieht doch das meiste nach einigen Spielstunden doch sehr ähnlich aus. Und je mehr man spielt, desto weniger benötigt man die Zoomfunktion der Kamera und man benutzt nur noch den ,,Weitwinkel", um alles besser im Überblick zu haben. Doch hier sieht man, dass es nicht so viel zu entdecken gibt, wie es anfangs scheint. Dennoch: Der Eindruck der Grafik bleibt positiv. Besonders die paradiesische Atmosphäre kommt sehr gut rüber.

Sehr dezente Musik unterstreicht das Spielgeschehen sehr gut. Es gibt keine wirkliche Sprachsynchronisation: Ein Erzähler spricht in einer eigenen Sprache die durch Untertitel erst Sinn ergibt. Allgemein baut das Spiel aber, sowohl grafisch als eben auch sound-technisch, auf die ganz eigene Atmosphäre der Natur und der Entwicklung der Dörfer auf. So  hört ihr viel Wasser plätschern, reißende Flüsse die sich den Weg durch das Land bahnen, Lava die vom Berg ausgespuckt wird und feiernde oder schreiende Schamanen, die ggf. vor Naturkatastrophen davonrennen.

Auf einem Schwesterplaneten der Erde führt ein Schamane seinen Stamm durch eine Umgebung, die dem stetigen Verfall durch die Zeit ausgesetzt ist. Um zu überleben, gilt es die Naturkräfte zu beherrschen und die volle Tragweite der eigenen Handlungen abzuwägen. Das Schicksal der Völker aus From Dust liegt dann in euren Händen, denn ihr übernehmt den ,,Odem" und spielt Gott in dem ihr Sand aufhebt, in anderswo niederlegt, Wasser aufhebt und es zu Stauseen formiert oder auch Lava transportiert um neue Steinmauern zu errichten.

13 Singleplayermissionen stehen euch zur Verfügung. Die ersten werdet ihr relativ schnell durchspielen, aber je weiter ihr kommt, desto anspruchsvoller und komplexer werden die Aufgaben. Seid ihr einmal durch gilt es noch die Herausforderungen zu bestehen, diese sind aber lediglich Bestzeiten, die geschlagen werden müssen. Einen Multiplayerpart gibt es nicht. Schade ist, dass der letzte Teil des Spiels nicht ausgebaut wurde. Hier nämlich ein kleiner Spoiler: Hier könnt ihr frei euer eigenes Level designen, Sand aufschütten, Gebirge wachsen lassen, ganz wie es euch beliebt. Hätte Ubisoft es nun möglich gemacht, eigene Level mit Naturkatastrophen und Totems zu bauen, hätte man die eigenen Level online zu Verfügung stellen und andere herunterladen können. So bleibt der Umfang relativ gering für einen dort recht hohen Preis (circa 14,40 EUR).

Gott spielen - das hat schon was. Allerdings ist es nicht immer so einfach. Zwar führt From Dust ganz langsam in die Spielmechaniken ein, dort schnell steigert sich der Schwierigkeitsgrad, so dass man nicht mehr genau weiß, wie jetzt was funktioniert und warum man nicht voran kommt. Man wird teilweise etwas allein gelassen; was aber den Reiz ausmacht! So ist es unterhaltsam zu sehen, wie man selbst die Gehirnzellen anstrengen muss um zu verstehen, warum das eine Dorf immer durch die Flut weggespült wird (man hätte einen Damm bauen müssen!) oder warum immer an der gleichen Stelle Feuer entsteht (man hätte die Feuerpflanzen ertränken sollen!). Insgesamt macht die Göttersimulation allein dadurch Spaß, dass man Erde selber entstehen lassen kann, das Wasser ablenkt und einfach Herrscher über gewaltige Naturgewalten ist.

Sicher würd' sich das Spiel besser mit einer Maus kontrollieren lassen. Dennoch läuft alles mit Controller sehr rund. Das Aufnehmen von Natur, von Wasser oder Sand, geht fix von der Hand und man fühlt sich schnell wie eine höhere Instanz, die über eine Welt walten muss. Missionen sehen generell so aus, dass ihr für eure Schamanen Dörfer bauen müsst um zum finalen Abschlusspunkt zu kommen. Doch euer Weg dahin wird blockiert von massiven Naturkatastrophen. Am Anfang gilt es nur, einen Fluss zu überqueren (schüttet Erde auf), später müssen Tsunamis, Trockenphasen und Vulkanausbrüche abgewehrt werden.

Die Spezialfähigkeiten sind ebenfalls ansehnlich: Gefriert Wasser, lasst alles Wasser trocknen oder erschafft Erde aus dem Nichts! Mit gewissen Tricks müsst ihr die Naturgewalten unter Kontrolle bringen. Interessant ist vor allen Dingen der ,,natürliche" Lauf, den es zu überwachen gilt. Aus einer Quelle fließt unaufhaltsam Wasser. Ihr könnt es nicht verschwinden lassen, sondern müsst dafür sorgen, dass es dahin fließt, wo es euch nicht stört. Ihr braucht einen kleinen Vorrat an Wasser, weil es ständig verdunstet? Grabt ein Loch und holt euch welches aus dem Meer und platziert es in das Loch um einen See zu produzieren! Die verschiedenen Möglichkeiten sind unglaublich gut umgesetzt.