Review zu Friday the 13th: The Game

Multiplayer, der einfach nicht läuft

Friday the 13th ist vorerst nur ein Multiplayer Titel, eine Kampagne soll nachgereicht werden. Generell will das Gefühl nicht verschwinden, dass so Einiges an diesem Titel nicht fertig ist. Das Game spielt sich mehr wie eine Early-Access Version und nicht wie ein vollwertiges Spiel, da ist auch die Kickstarter Herkunft keine Entschuldigung.

Mehr als eine Woche nach Release ist das Spiel in großen Stücken nicht spielbar. Auf dem PC und der PS4 gibt es ein Update, welches die Entwickler der Xbox Gemeinde immer wieder versprechen, dann aber die Daten nicht einhalten. Im Test gab es Tage, an denen es einfach unmöglich war, Spiele zu finden. Das Matchmaking muss überarbeitet werden. Die ersten drei Stunden des Tests bestanden aus 2 Stunden Spielersuche und einer Stunde Gameplay, wobei hier 50 Prozent der Spiele abgebrochen wurden.

Es gab auch Tage, an denen das Matchmaking funktionierte, skurriler Weise eher nachmittags als abends. In der ersten Woche nach Release war die einzige Möglichkeit auf Gameplay eine feste Gruppe für private Lobbys oder die Looking for Group Funktion der Xbox One. Was funktioniert aber lästig ist.

Natürlich bietet das Spiel keine dedizierten Server, das bedeutet, wenn dem Host ein Spiel zu lange dauert, dann beendet er dies und alle anderen fliegen raus. Dies heißt auch, alle erspielte Erfahrung aus dieser Runde geht verloren.

Es gab lange kein Spiel, welches auf Multiplayer angelegt ist und mit solchen Problemen zu kämpfen hatte. Mal eine Runde zwischendurch ist einfach nicht möglich. Es wird zunehmend besser, kauft ihr das Spiel jetzt, werdet ihr die Probleme nicht mehr so stark erleben, dennoch ist es eine Frechheit, ein Game in diesem Zustand auf die Käufer loszulassen und dann nicht zeitnah mit einem Patch daher zu kommen.

Halbgar

Genau wie der Netcode des Spiels ist die gesamte technische Umsetzung sehr schlampig ausgefallen. Solltet ihr Freunden Grafikfehler erklären wollen, wäre Friday the 13th das perfekte Beispiel. Es ist nahezu unmöglich, eine Tür in dem Spiel zu öffnen, ohne dabei durch diese hindurchzugreifen, genauso kommt es bei versteckten Spielern zu Clipping-Fehlern.

Die Spielwelt ist klein, die Weitsicht nicht enorm und trotzdem werdet ihr an jeder Ecke von Pop-Ups begrüßt. Werden Spieler getötet dann kommt es schon vor, dass diese in der Luft hängen oder einfach quer über die Karte fliegen. Wäre das alles bei unglaublich guter sonstiger Qualität der Fall, würde man darüber hinwegsehen können, aber Friday the 13th sieht insgesamt einfach nicht gut aus. Die Spielfiguren sehen alle aus, wie Figuren aus dem Wachsfigurenkabinett und die drei Karten des Spiels sind spielerisch und optisch nahezu identisch.

Der Killer sind dann aber noch die häufigen Abbrüche. Regelmäßig ist die Review Version einfach beendet worden. Das ist ärgerlich, wenn man kurz davor ist zu siegen, noch ärgerlicher aber, wenn ihr Host seid und danach haufenweise Flame-Nachrichten bekommt. Technisch ist Friday the 13th ein Torso, als hätte Jason persönlich sich daran vergangen.

Vorbild bekannt

Was man den Entwicklern anrechnen muss, ist Fachwissen der Materie. Sie kennen sich mit den Filmen aus. Die diversen Jason Figuren kommen den der Filme sowohl von Outfit, als auch von Waffe und Moves sehr nahe. Auch das Gefühl der Filme wird gut übermittelt. Die Teenager sind Figuren die man nur nervig findet und bei denen keine große Trauer auftritt, wenn es sie erwischt. Die Stereotypen, welche die Filme propagiert haben, werden hier gut aufgegriffen, alles wirkt wie in einem 80er Jahre Slasher.

Dazu hilft die gute Musik, der Original-Soundtrack ist am Start und damit auch das kultige „ki ki ki ma ma ma“ wenn Jason in der Nähe ist. Generell schafft es der Soundtack eine Spannung zu erzeugen und hier zeigt der Titel auch seine Stärke. Die Atmosphäre passt, da kann auch die schwache technische Umsetzung nichts gegen tun. Spielt ihr als Teenager, seid ihr permanent unter Druck, schnell ein Auto reparieren und dann wieder zurück ins Haus, irgendwo wird Jason schon lauern. Die Spannung ist da und genau das macht Spaß.

Auf der anderen Seite macht es eben auch Spaß als Jason auf die Jagd zu gehen. Es macht große Freude, wenn ihr es schafft den Kids durch eure Skills den Weg abzuschneiden und sie kurz vor der Flucht noch zu zerlegen. Leider ist Jason doch zu stark ausgefallen. Seine Skills treffen die Filmfigur gut. Auch wenn Jason langsamer ist als alle, so hat er doch immer seine Opfer eingeholt. Im Spiel habt ihr dafür einen Teleport Skill für lange und einen Shift Skill für kurze Distanzen. Diese führen zu dem aus den Filmen bekannten Effekt. Leider machen diese Skills Jason auch zu stark, trotz Cooldown-Zeit sind die Skills zu oft einsetzbar. Was unverständlich ist, ist das Jason rennen kann und somit fast schneller ist als die Opfer. Insgesamt ist er einfach zu stark, hier müssten die Cooldown-Zeiten angepasst werden.