
Danger Zone war die Auskopplung der Crash-Kreuzungen aus Burnout 2 und Burnout 3. Der Nachfolger Danger Zone 2 verlegt das Spektakel von dem Versuchsareal auf die Straße und verspricht von allem mehr. Mehr Schauplätze, mehr Fahrzeuge und vor allem mehr Explosionen.
Chaos und Zerstörung
Ziel in Danger Zone 2 ist es, möglichst viel Chaos und Zerstörung anzurichten. Dazu brettern wir mit Vollgas in einen vielbefahrenen Punkt, wie zum Beispiel eine Kreuzung, und lösen hoffentlich eine Kettenreaktion aus. Klingt einfach, erfordert aber Timing und Geschick, um den idealen Crashpunkt für die Blechlawine zu finden. Das ist entscheidend für die Bewertung, die in Form der Geldsumme des angerichteten Schadens gemessen wird. Je höher die Summe desto besser die Medaille, die uns verliehen wird.
Um das nächste Level freizuschalten, benötigen wir mindestens eine Bronze-Medaille. Aber nicht nur mit dem angerichteten Schaden lässt sich die Summe hochtreiben. Auf der Strecke befinden sich auch Sammelobjekte, die neben anderen Boni auch zusätzliches Geld bringen. Auch die Missionsziele bieten eine zusätzliche Finanzspritze. Diese bestehen aus Aufgaben, die auf dem Weg in die Danger Zone, also dem Crashpunkt, zu absolvieren sind. Mal müssen alle Transporter gerammt werden, die Checkpunkte sind in der vorgegebenen Zeit zu durchfahren oder es sind einfach eine bestimmte Anzahl Fahrzeuge zu rammen.
Statt wie im Vorgänger auf Versuchsanlagen, verursachen wir das Chaos jetzt auf realen Schauplätzen in der Außenwelt, wie Autobahnen, Schnellstraßen oder Überführungen. Im weiteren Verlauf werden die Szenarien immer komplexer und können sich auch über mehrere Ebenen erstrecken. Die Sammelobjekte, die uns zusätzliches Geld, weitere manuell auslösbare Explosionen oder andere Boni bringen, sind dann ein guter Indikator, wo sich der Crashpunkt befindet. Leider verzichtet Danger Zone 2 auf den Kameraflug über die Strecke, bei dem man sich ein Bild über Lage machen konnte. So ist die Strecke jetzt mit dem Auto zu erkunden.
Aus dem Weg
Bei einem Spiel wie Danger Zone 2 darf man nicht zu viel Realismus erwarten, aber dass Rammen von Fahrzeugen ist schon fast grenzwertig. Mit einem Tastendruck rammen wir ein Fahrzeug in unserer Nähe das dann wie ein abgeschossener Gummiball über die Fahrbahn schießt und fliegt und dabei andere Fahrzeuge in ähnlicher Weise beeinflusst. Das entstehende Chaos ist witzig anzusehen, trotzdem halten wir uns mit unserem Fahrzeug besser davon fern. Zwar nimmt unser Vehikel durch das Rammen kaum merklichen Schaden, wenn wir allerdings mit hoher Geschwindigkeit in Objekte oder zerstörte Fahrzeuge rasen, resultiert daraus schnell der eigene Totalschaden.
Auch bei der Steuerung ist nicht viel Realismus zu finden. Diese ist erwartungsgemäß Arcadelastig und direkt. Berührungen anderer Fahrzeuge oder der Leitplanke haben wenig spürbare Auswirkung und wenn doch haben wir den Wagen schnell wieder unter Kontrolle. Auch eine Steuerung in der Luft, zum Beispiel bei Sprüngen oder nach Explosionen, ist möglich. Besonders nützlich ist das nach dem großen Crash, wenn es darum geht, Explosions-Sammelobjekte zu erreichen, um weitere Explosionen auszulösen und so den angerichteten Schaden zu erhöhen. Um die perfekte Kettenreaktion, mit dem Hangeln von Sammelobjekt zu Sammelobjekt, auszulösen, sind aber einige Versuche nötig.
Insgesamt dürfen wir acht unterschiedliche Fahrzeuge zerstören, die sich in Geschwindigkeit, Gewicht und Robustheit unterscheiden. Während der LKW so ziemlich alles aus den Weg räumt was ihm in die Quere kommt, ist das beim Formel 1 Renner eher andersrum. Das hier zum Tragen kommende Schadensmodell kann leider nicht überzeugen, was für ein Spiel, das auf Zerstörung ausgelegt ist, schade ist. Der Schaden beschränkt sich in der Hauptsache auf die Texturen. Eine Ausnahme bilden die Anbauteile, wie Türen, Räder oder Ladung, die sich lösen können. Schön anzusehen sind hingegen die zahlreichen Explosionen.
Begleitet wird die Crash Orgie von mittelmäßigen, immer gleich klingenden Soundeffekten und Hintergrundmusik sucht man vergeblich. Ebenso ist die weiße Schrift in Menüs oder Levelbeschreibung, vor einem hellen Hintergrund keine besonders gute Idee, da sie, erwartungsgemäß, schlecht zu lesen ist. Neben all den Kritikpunkten kommt auf unserer Test-Xbox der ersten Generation erschwerend hinzu, dass auch die Technik im Allgemeinen schwächelt. Bereits kurz nach dem Start hing das Spiel und musste neu gestartet werden. Dieses Verhalten trat auch, in unregelmäßigen Abständen, während dem Spielen auf. Sehr ärgerlich, wenn man, nach mehreren Versuchen, einen neuen Highscore aufgestellt hat und diesen dadurch verliert.
Wen der Highscore nicht interessiert, hat die rund 26 Level in wenigen Stunden absolviert. Etwas mehr Zeit wird benötigt um in jedem Level die Höchstpunktzahl aufzustellen, denn dafür ist eine gute Planung und auch etwas Glück notwendig.
Fazit
Bei Danger Zone 2 handelt es sich, wie schon bei seinem Vorgänger, um die Auskopplung der Crash-Kreuzungen aus Burnout 2 und Burnout 3. Dieses Mal findet das Chaos und die Zerstörung aber nicht mehr in einem Versuchsareal statt, sondern in realen Szenarien auf der Straße.
In gut 26 Leveln ist es das Ziel möglichst viel Schaden, mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen, vom Formel 1 Renner bis hin zum LKW, anzurichten. Zuviel Realismus darf man allerdings nicht erwarten. Die Steuerung ist sehr Arcadelastig und die gerammten Fahrzeuge verhalten sich wie abgeschossene Gummibälle. Das Schadensmodell bezieht sich in der Hauptsache leider auf die Texturen und die auch die restliche Präsentation mag nicht so ganz überzeugen. Größtes Manko sind die gelegentlichen Abstürze, die den Spielfluß negativ beeinflussen.
Sieht man über diese Schwächen hinweg, kann man mit dem Titel durchaus einige Zeit Spaß haben.
Bewertung
Pro
- Planung notwendig
- Crashes mit Kettenreaktion
- Reale Schauplätze
- Motivation durch Highscore
Contra
- Fehlendes Schadensmodell
- Unrealistische KI und Physik
- Umfang
1 Kommentar
XBU MrHyde Fr, 10.08.2018, 11:13 Uhr
20 Euro wäre mir persönlich jetzt zuviel dafür. Vielleicht mal, wenn das Spiel für nen Zehner zu haben ist.