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Ein wenig Indie-Action gefällig? Blue Rider ist ein klassischer Top-Down-Shooter, mit wenig Story, dafür aber viel Ballerei und Retro-Gameplay. Wer Arcadegames mag, der wird sicherlich auch hier seine Freude dran haben. Wir haben das Spiel getestet und sagen euch in unserem Review, warum es sicherlich nicht jedermanns Sache ist.

Rein in die Action

Story? Nein, die gibt es nicht. Eine Einführung? Auch nicht wirklich. Blue Rider fängt knallhart mit Action an und hört auch nicht mehr auf. Ihr werdet sofort ins erste Level geschmissen und schießt drauf los. Das Gameplay ist nirgendwo revolutionär und ist ein Vertreter des klassischen Top-Down-Shooters. Bewegt euer Raumschiff durch Level, während ihr permanent die Schusstaste gedrückt haltet. Die lässt man höchstens mal los, weil der Finger weh tut oder wenn einen der Sound des Schießens, das ewige „Piu Piu Piu!“, so dermaßen auf den Keks geht, dass man einfach eine Pause benötigt.

Warum ihr ein blaues Raumschiff steuert, das durch einen scheinbaren Dschungel gleitet und warum ihr gegen orange Roboter kämpft – tja, das ist eurer Fantasie überlassen. Das gesamte Spiel fühlt sich wie ein altes Game-Boy-Spiel an, welche auch selten irgendwelche Rahmenhandlungen hatten. Allerdings… ein wenig Text oder Hintergrundgeschichte wäre ja ganz nett gewesen.

Hübsch, aber unglaublich schwer…

Zu Blue Rider kann man nicht viel sagen, außer: Es ist extrem schwer. Das liegt vor allem daran, dass das Spiel einen relativ hart bestraft, wenn man verliert. Sterbt ihr, müsst ihr das komplette Level von vorn anfangen und verliert gleichzeitig eure Boni. D.h. um möglichst erfolgreich zu sein, spielt ihr das Spiel von Level 1 bis zum Ende, da ihr so Waffen-Pickups (bessere Primär- oder Sekundärwaffen), sowie zusätzlich Gesundheit/Leben bekommt. Das Prinzip, dass so z.B. Level 4 oder 5 nicht schaffen sind, wenn man nicht von einem vorherigen Level bereits kommt, macht das Gameplay unglaublich frustrierend.

Denn es ist schwer, auch mit Pick-Ups! Die Ausweichmanöver sind nicht immer leicht, einige Gegner schießen bereits außerhalb eures Sichtbereichs, über den IHR aber nicht schießen könnt, manchmal kommen Gegner aus allen Richtungen auf euch zu und eure Gesundheit ist extrem gering. Man muss sich in jedem Level langsam vorantasten und mehrmals spielen, um zu wissen, wie man auf die Gegner zugeht und wo sie sich verstecken.

Abgesehen von dem knallharten Gameplay ist das Spiel grafisch aber sehr schön anzusehen. Das, was einem an verschiedenen Levels angeboten wird, ist sehr variiert und die Bosskämpfe machen nicht nur Spaß, sondern vermitteln auch eine beindruckende Atmosphäre. Der Sound kann allerdings schnell auf die Nerven gehen, denn die Hintergrundmusik ist so dezent, dass man eigentlich nur Explosionen und Schüsse hört.

Fazit

Blue Rider ist nur etwas für hartgesottene Shooter-Fans, die auch gerne einmal ein Level zweimal spielen. Zwar ist der Wiederspielwert insgesamt gering, aber bis man sich durch die knapp 10 Level durchgekämpft hat, kann so manche Stunde vergehen. Ob ihr das Ende aber je sehen wird, bleibt fraglich, denn der Schwierigkeitsgrad ist enorm hoch. Besonders frustrierend ist die Tatsache, dass ihr bei einem Game Over das Level ohne Pick-Ups oder Extra-Gesundheit erneut versuchen könnt. Einziger Ausweg: Von einem Level davor starten, um genügend Power-Ups zu haben.

Wer bereit ist, sich auf klassisches Gameplay einzulassen, der kann aber mit Blue Rider ein schönes, Retro-Actionspektakel erleben, das viel Übung fordert, dafür aber sicherlich belohnend sein kann.


Bewertung

Pro

  • Klassisches Arcade-Gameplay
  • Für gute, Hardcore-Gamer
  • Hübsche 3D-Optik

Contra

  • Null Story oder Einführung
  • Knallharter Schwierigkeistgrad
  • Gameplay oft repetitiv
  • Sound teilweise nervig

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 5 von 10
5/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Schwierigkeitsgrad / Frustgrenze 4 von 10
4/10
Umfang 6 von 10
6/10
5

2 Kommentare

Amani HT Di, 01.11.2016, 13:06 Uhr

Oh ha, da mache ich mal ein ganz GROßEN Bogen drum

XBU MrHyde Mo, 31.10.2016, 13:36 Uhr

Ach schade, das hatte ich eigentlich auf meiner Kaufliste. Klingt aber ja nicht so prickelnd.