Review zu Battlezone

Ein weiterer Arcade-Klassiker macht sich auf, um die Xbox LIVE Arcadewelt zu erobern. Die ursprünglich 1980 entwickelte 3D-Panzersimulation aus dem Hause Atari, wurde nun von Microsoft auf dem Marktplatz bereitgestellt, damit ihr in die Welt des ersten Trainingscomputers für die US-Armee eintauchen könnt. Ob ihr dabei Schiffbruch erleidet oder ein spaßiges Vergnügen erlebt, verrät euch unser Review.

Die Grafik ist, nett ausgedrückt, einfach erbärmlich. Klar, dass die Klassik-Version von Battlezone nicht viel hergeben kann, will man das Spiel doch gern im Original-Look spielen. Die Vectorgrafik aus vergangenen Tagen gibt halt nicht mehr her, als ein paar grüne Striche auf schwarzem Grund. Das aber auch die Neuversion äußerst lieb- und einfallslos daherkommt, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Hintergründe und Gegner kommen hier kaum besser zur Geltung, als in der Klassik-Version. Diese Spielüberarbeitung macht den Anschein, bereits vor 25 Jahren stattgefunden zu haben.

Der Sound hinkt der Grafik des Spiels kaum voraus. Hier gibts trocken Brot für die Ohren. Bei den Schußgeräuschen scheint ein Techniker auf eine leere Keksdose zu hauen und bei einem Treffer haute er zur Abwechslung wohl auf eine volle Dose. Ein wahrer Ohrenschmaus, der selbst die Überarbeitung zwecks Neuversion überlebte. Leider ist dieser Sound auch für heutige Hörorgane eine echte Zumutung. Die musikalische Untermalung der Neuversion erinnert irgendwie an die musikalische Begleitung bei spannenden Szenen einer Lassie-Folge aus dem Jahre 1952.

Die Story ist kurz und schmerzlos. Ihr steuert einen Panzer in Ego-Perspektive und zielt mit Hilfe eines Fadenkreuzes auf herannahende gegnerische Panzer, Raketen und Ufos. Damit ihr eure Gegner auch im toten Winkel entdecken könnt, steht euch ein Radar zur Verfügung. Von nun an heißt es: Schieße alles ab, bevor es dich abschießt und suche bei Bedarf Deckung hinter Felsen, Hindernissen und anderen Objekten.

Es gibt keine verschiedenen Missionen oder Level. Ihr könnt zwischen Klassik- und Neuversion wählen und jeweils zwischen zwei verschiedenen Schwierigkeiten. Ihr könnt allerdings auch über Xbox LIVE gegen andere Spieler antreten und sogar die Xbox LIVE Vision Cam dabei nutzen. Da aber echte Missionen und Level fehlen, wird Battlezone Schwierigkeiten haben, sich zum Langzeitvergnügen zu mausern.

Aus den vorgenannten Fakten lässt sich leicht erahnen, dass Battlezone und Spielspaß keine Wunsch-Ehe eingehen werden. Hier fehlt es an zu vielen Ecken. Ein kleines Eintauchvergnügen kann es höchstens sein, wenn man noch mal sehen will, was früher gespielt wurde bzw. man selber mal am Spielautomaten vor langer Zeit gespielt hat. Aber nach ein paar Minuten wird den meisten Panzerfahrern die Luft ausgehen, denn Battlezone kann selbst mit der eintönigen Neuversion keinen echten Spielspaß erzeugen.

Die Steuerung ist recht einfach gehalten und garantiert einen schnellen Einstieg. Man kann zwischen zwei Steuerungseinstellungen wählen. Entweder die Ein-Stick-Steuerung, mit der ihr nur mit dem linken Stick den Panzer zum Fahren und Lenken bringt, oder die Zwei-Stick-Steuerung. Bei dieser Steuerungseinstellung werden mit den beiden Sticks die linke und/oder rechte Fahrwerkskette einzeln oder gleichzeitig betätigt, um den Panzer zu manövieren. Um auf die Gegner zu feuern, wird der A-Button angewählt. Leider lässt sich der Panzer nicht so einfach steuern, wie man durch die einfache Tastenbelegung vermutet, denn der Panzer bewegt sich wie "dicke Milch" und erlebt das Schlachtfeld nur im Zeitlupentempo.

Über Xbox LIVE könnt ihr in Multiplayer-Games gegen 3 Mitspieler in die Panzerschlacht ziehen und Deathmatches, Team Deathmatches sowie Capture the Flag-Kämpfe austragen, dazu die Xbox LIVE Vision Cam nutzen und eure Leistungen in den Bestenlisten wiederfinden. Im Bereich Multiplayer wurde also nicht gespart, jedoch ist die Anzahl an verschiedenen Spiel-Modis bereits größer als die Anzahl an Online-Mitspielern. Hier muss man schon jemanden in der Freundesliste haben, der bereit ist, Battlezone zu spielen.