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Als das Stealth-Spiel Aragami zum ersten Mal erschien, ging die Xbox One leer aus. War aber vielleicht auch nicht so schlecht, denn es lief, laut Testberichten, nur auf dem PC gut. Jetzt ist die Shadow Edition erschienen, die neben dem Hauptspiel auch die Erweiterung enthält. Diesmal auch auf der Xbox One.

Licht und Schatten

In Aragami spielen wir den gleichnamigen Schatten-Assassinen. Dessen bester Freund ist, wie es sich für ein Stealth-Spiel gehört, die Dunkelheit. In dieser umgehen wir die Kaiho, oder schalten sie unbemerkt aus. Die Kaiho sind die Krieger der Armee des Lichts und haben das feudale Japan erorbert. Dabei haben sie die junge Yamiko gefangen genommen und in die Zitadelle Kyuryu gesperrt. Dazu nutzten sie sechs Talismane. Um den Kaiho zu entkommen, vollzieht Yamiko ein Ritual, um den Schatten-Assassinen zu beschwören, mit dessen Hilfe sie entkommen will. Dazu muss Aragami die Talismane erlangen, zu denen ihn eine Projektion Yamikos führt. Dabei hat der Assassine immer wieder Visionen, in denen wir Dinge aus Yamikos Vergangenheit erfahren. Besteht zwischen den beiden eine besondere Verbindung?

Aragami1

Auf unserem Weg, die Talismane zu finden, absolvieren wir nacheinander unterschiedliche Level. In diesen bewegen wir uns frei, allerdings sind sie eher Schlauchförmig angelegt und so kommen wir nicht vom Weg ab. Ob wir die Kaiho auf unserem Weg ausschalten oder umgehen, bleibt uns überlassen. In einen direkten Konflikt sollten wir uns aber nicht begeben, denn die Armee des Lichts mach unserem Schatten-Assassinen schnell den Gar aus. Die einzige Möglichkeit für uns besteht darin, unsere Gegner heimlich auszuschalten. Dazu bewegen wir uns von Schatten zu Schatten und schleichen uns an die Kaiho heran. Die Reaktionen der KI sind dabei zwar recht vorhersehbar, dafür sind sie aber sehr aufmerksam in Bezug auf Geräusche. Freunde des Schleichens, die genug Geduld mitbringen, kommen hier voll auf ihre Kosten.

Spiel in der Dunkelheit

Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, die Umgebung zu nutzen. Die schützende Dunkelheit finden wir in drei unterschiedlichen Stärken.

  • Dunkel: In dieser Umgebung sind wir nur sehr schwer zu sehen, vor allem wenn wir uns nicht bewegen. Zu nah sollten wir Gegner aber trotzdem nicht kommen lassen, sonst laufen wir Gefahr entdeckt zu werden. Hier lädt sich auch unsere Schatten-Essenz wieder auf, die wir für unsere Fähigkeiten benötigen. 
  • Hell: Wie erwartet sind wir im Hellen leichter zu entdecken. Aber auch wegen unserer Schatten-Essenz sollten wir diesen Bereich meiden. Diese lädt sich hier nicht auf und ist, bei Fähigkeiten Nutzung, schnell aufgebraucht.
  • Hell erleuchtet: Diese Umgebung ist zu meiden wo es nur geht. Die Schatten-Essenz sinkt hier von alleine, ganz ohne die Nutzung von Fähigkeiten.

Um es nicht allzu leicht zu gestalten, ist es nicht möglich Lichtquellen auszuschalten. Eine unserer Grundfähigkeiten ist aber der Schattensprung. Mit diesem können wir von Schatten zu Schatten springen, auch durch, zum Beispiel, Gitter. Später erlernen wir eine Fähigkeit, mit der wir in hellen Arealen, temporär einen Schatten erzeugen können.

Aragami2

Neben den Grundfähigkeiten können wir noch spezielle Fähigkeiten erlernen, die wir aber nach zweimaliger Nutzung an einem Schattenschrein aufladen müssen. Zum Erlernen der Fähigkeiten setzt Aragami nicht auf Fähigkeiten Punkte, die wir während dem Spielen verdienen. In den Leveln sind Schriftrollen versteckt, mit deren Hilfe wir Fähigkeiten lernen oder einmal verbessern.

Die Spielmechanik von Aragami ist zum größten Teil gut gelungen und macht Spaß. Leider sind die Gegner immer dieselben und es ist nicht nötig unterschiedliche Taktiken anzuwenden. Einzig die wenigen Bosskämpfe bringen hier etwas Abwechslung ins Spiel. Aufgrund des Stealthkonzepts können diese aber ganz schön frustrieren. Auch das Checkpoint-System motiviert nicht mal einen neuen Weg auszuprobieren. Die Speicherpunkte sind rar gesät und ein Ableben macht daher viel Fortschritt zunichte. Da wir einen offenen Konflikt nicht überleben, ist Geduld und Vorsicht gefragt.

Aragami3

Grafisch ist Aragami eher zweckmäßig, was durch den Comic-Stil gut kaschiert wird. Was dieser Stil aber nicht kaschieren kann, ist das Tearing, das leider sehr häufig auftritt. Dafür läuft das Spiel in der Shadow Edition sehr flüssig. Die Zwischensequenzen sind leider auch eher statisch und die Dialoge sind Text getrieben. Die Charaktere reden zwar, aber sphärisch und in Japanisch. Hier ist lesen angesagt. Gut begleitet wird das Erlebnis von melancholischer Musik in japanischen Flair.

Die Shadow Edition enthält zusätzlich die Erweiterung, die die Vorgeschichte von Aragami erzählt und sich an Spieler richtet, die das Hauptspiel abgeschlossen haben. In vier neuen Kapiteln begleiten wir zwei neue Charaktere, denen neue Fähigkeiten spendiert wurden. Ansonsten spielt sich die Erweiterung, bis auf ein besseres Checkpointsystem, wie das Hauptspiel.

Fazit

Das erstmals auf der Xbox One erschienene Aragami in der Shadow Edition, kommt neben dem Hauptspiel gleichzeitig mit der Erweiterung. In klassischer Stealth Manier schleichen wir durch etwa 15 Kapitel und halten uns dabei im Schatten. Ziel ist es, unter anderem, Yamiko aus der Gefangenschaft der Kaiho zu befreien.

Mit den unterschiedlichen Fähigkeiten, die es zu erlernen gilt, werden Stealthfreunde, die auch etwas Geduld mitbringen, viel Spaß haben. Wer nach dem Hauptspiel noch nicht genug hat, kann in der beiliegenden Erweiterung, in vier weiteren Kapiteln, die Vorgeschichte erleben.


Bewertung

Pro

  • Gutes Stealth-Konzept
  • Offene Level
  • Koop-Modus

Contra

  • Frustpotential bei Checkpoint-System und Bosskämpfen
  • Kaum Abwechslung bei Gegnern
  • Screen-Tearing

Grafik 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Musik / Sound 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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