Review zu Aqua

Wer schon immer mal als Kapitän eines großen Schlachtschiffes fungieren wollte, kann dies mit dem neuen Xbox Live Arcade Spiel tun. Aqua ist ein strategisches, leicht taktisches Action-Spiel, in welchem ihr mit eurem Schiff möglichst viele Gegner versenken müsst. Ob Aqua sich über Wasser halten kann, verraten wir euch in unserem Review.

Zwar ist das Spiel nicht auf dem allerhöchsten Niveau, da es einige schwammige Texturen gibt, jedoch kann es sich unter die grafisch besseren Xbox Live Arcade Spiele gesellen. Das Setting ist sehr gut und das Design der vielen verschiedenen Schiffe und Flugzeuge ist gelungen. Die leichte 3D Perspektive und die verschiedenen Ebenen (unter Wasser, auf dem Wasser und drüber) sorgen für zusätzlich positive Atmosphäre. Insgesamt ist das Bild, was einem geboten wird, aber mehr als zufriedenstellend.

Auch hier kann man eigentlich ein positives Fazit ziehen. Die musikalische Untermalung ist stets passend und unterstreicht die actionreichen Szenen äußerst gut. Die Synchronisation - die leider nur auf Englisch verfügbar ist - wurde von guten Synchronsprechern übernommen und kommt ebenfalls authentisch rüber. Während des Kampfes gibt es Dialoge unter den Schiffskapitänen, welche das Geschehen weiter auflockern. Insgesamt macht der Sound als einen sehr guten Eindruck.

Das in Missionen eingeteilte Spiel hat sogar eine Art Story, eine Geschichte die dem Ganzen einen Zusammenhang und einen Sinn gibt. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Kapitän Benjamin Grey und seine Bordingenieurin Polly Edison. Gemeinsam versuchen sie, einen Konflikt zwischen zwei rivalisierenden Reichen zu entschärfen und die Welt von Aqua zu retten. Ihr steuert Grey und seid der Kopf der Armee - Edison unterstützt euch in kniffligen Situationen und dient der Abwechslung durch Dialoge. Die Story ist insgesamt aber nur ein Leitfaden und nicht sehr strikt. Zwar habt ihr lineare Missionen, aber viel Sinn im Plot gibt es nicht unbedingt. Dies ist aber nicht weiter dramatisch, denn die Geschichte ist nicht das Wichtigste.

Betrachtet man die reinen Fakten, ist der Umfang gutes Mittelmaß. Es gibt im Einzelspieler-Modus (worauf der Fokus liegt) 9 Episoden, bzw. Missionen. Ihr habt hier die Wahl von drei Schwierigkeitsgraden. Wer nicht gerade auf Leicht spielt, wird auch einige Zeit mit diesen 9 Episoden beschäftigt sein. Trotzdem muss man zugeben, dass man nach Abschluss dieser Missionen wohl keinen großen Wiederspielwert findet. Es gibt zwar einen (lokalen) Multiplayer, doch der reicht auch nicht für den großen Dauerspaß.

Das muss man zugeben: Durch die viele Action, das sehr coole Setting und die vielen verschiedenen Möglichkeiten, Gegner niederzustrecken, macht das Spiel von der ersten Minute an Spaß! Durch die einfache Steuerung über den rechten Analogstick und die flüssigen Bewegungen eures Schiffs ist auch hier alles im Lot. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade sorgen zudem dafür, dass sich niemand unter- und auch niemand überfordert fühlt.

Hier wurde eigentlich alles richtig gemacht. De Steuerung ist simpel, und doch so ausgefeilt, dass das Abknallen gegnerischer Schiffe nie eintönig wird. Die Missionen beinhalten Beschützen, Angreifen, taktisches Schleichen und mehr. Ihr könnt aus drei verschiedenen Schiffen und mehreren Geschützen wählen. Ob ihr die schnelle Gatling-Gun der Schrotflinte, der Kanone oder aber auch z.B. dem Flammenwerfer bevorzugt ist eure Sache: Ihr könnt selbst entscheiden mit welchen drei Waffen und welchen Upgrades ihr euer Schiff ausrüstet. Aber nicht nur das: Ihr könnt auch Torpedos und Minen einsetzen, wenn es hart auf hart kommt. Und wenn ihr denkt, nichts geht mehr, steht euch auch noch ein Spezialangriff zur Verfügung, der von Schiff zu Schiff anders ist und gleich eine ganze Flotte gegnerischer Boote und Schiffe versenkt.

Für Abwechslung ist gesorgt, soviel ist sicher. Denn ganz alleine kämpft ihr auch nie: Ihr könnt euch in verschiedenen Missionen eine Flotte an Unterstützungsschiffen holen - ob schwer gepanzert oder schnell und agil ist auch hier euch überlassen. Bei Angriffen lohnen sich die schnellen Schiffe, die langsamen und besser gepanzerten sind bei Verteidigungsmissionen wohl die bessere Wahl. So oder so: Das Gameplay ist abwechslungsreich und stets unterhaltsam.

Hier müssen wir leider große Abzüge machen. Der Mehrspieler Modus ist nur lokal verfügbar - wer hofft von seinem Xbox Live Gold Abonnement zu profitieren, wird enttäuscht. Hinzu kommt, dass der lokale Multiplayer nur zu zweit bestreitbar ist und praktisch nur den ,,Skirmish"-Modus des Einzelspielers enthält, mit kleinen Abweichungen. Ihr könnt zu zweit entweder gegen unendlich viele Wellen von Gegnern antreten und schauen, wie weit ihr kommt, oder ihr tretet gegeneinander an. Aber hier könnt ihr euch nicht direkt gegenseitig angreifen, sondern versucht in einer Art Arena so viele Punkte wie möglich zu ergattern, indem ihr Feinde abschießt.

Diese Art von erzwungenem Mehrspieler-Modus ist nicht sehr unterhaltsam. Zwar versteht man, dass zumindest einer zur Verfügung gestellt wird, aber besser wäre es gewesen, anstelle noch mehr Einzelspieler-Missionen zu haben.