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Mit Absolver erreicht uns ein neuer Titel, der sich vor allem ein ausgeklügeltes Nahkampf-Erlebnis auf die Fahnen geschrieben hat. Devolver Digital kreiert eine neue Welt voller Mysterien und Gefahren, die man als sogenannter Prospect erkunden und überleben muss. Wir haben uns die Maske aufgeschnallt und auf die Reise begeben, um für euch zu schauen, ob sich das Spiel lohnt.

Mach mir den Kranich

Man übernimmt im Spiel die Rolle eine Prospects. Das sind Elite-Gesetzeshüter, die aufgegebene Landstriche durchqueren und durch die Begegnungen im Kampf neue Moves sowie Waffen und weitere Ausrüstung erhalten.

Bevor die Welt mit unseren Fäusten in Schutt und Asche legen können, brauchen wir jedoch zunächst einmal einige Skills. Die lernen wir von unserem Lehrer Jinn Mesca. Ein wichtiges Element ist hierbei vor allem das Blocken. Durch genau diesen Vorgang wird ein neuer Skill gelernt. Geht man aus dem Kampf siegreich hervor, nimmt man diese Erfahrung mit und beherrscht ab sofort diese Fähigkeit.

Nachdem wir ein Basic-Skill-Set vom guten alten Jinn gelernt haben, geht es hinaus in die weite Welt.

Schlag auf Schlag

Hierbei fällt natürlich sofort auf, dass die Welt, die wir erkunden in Ruinen liegt. Viele Landstriche liegen brach und die Welt gehört den Starken. Darwinismus par Excellence.

Was jedoch leider nicht so stark ist, sind die fehlenden Gesichtsanimationen. Oftmals wirken die Begegnungen, Dialoge und Cut-Scenes durch die aufgesetzten Masken emotionslos und steril. Im Spiel wird die Maske dadurch erklärt, dass man ja gerade die Emotionen verbergen will. Von mir gedachter Subtext: Wir wollten Gesichtsanimationen sparen, denn die kosten richtig Geld.

Naja, sei es drum. Der Kampf an sich, gestaltet sich recht vielfältig, da man etliche Moves und verschiedene Schulen der Stile lernen kann. Das muss man auch. Besonders dann, wenn man auf Gegner mit höherem Level trifft.

Hier liegt ein weiteres Problem des Spiels. Möchte man mehr lernen, um gegen härtere Gegner zu bestehen, muss man die Skills erlernen. Das Erlernen erfolgt über das Blocken von Angriffen und das dauert. Ziemlich lange. Vor allem dann, wenn man von den NPCs lernen will.

Mensch gegen Mensch

Das Spiel ermutigt einen daher, gegen menschliche Spieler zu kämpfen. Hierbei haben vor allem Spieler eine Chance, die viel vorher gegrindet haben. Man hat dadurch einfach ungleich viel mehr bessere Skills und dominiert fast zwangsläufig.

Immerhin gibt es aber auch hier Optionen, um schneller voran zu kommen. Wird man von einem anderen Spieler eingeladen in seiner Schule zu lernen, übernimmt man auch direkt die Skills. Freilich birgt das auch die Gefahr des gegenseitigen Boostens. Ein Spieler, der solo die Welt erkundet, wird es ungleich schwerer haben.

Der Kampf an sich läuft auf der Xbox One X relativ flüssig ab aber auch hier kommen Frame Drops immer wieder zu Tage. Schlimmer ist dieser Umstand auf der normalen Xbox. Das ist sehr störend bei einem Kampfspiel, wo es auf Sekundenbruchteile ankommt.

Schöne leere Welt

Die Welt und die Charaktere wirken sehr stylisch und man ist eigentlich neugierig darauf, zu erfahren was denn so alles dahinter steckt. Leider ist die Story ziemlich dünn und kratzt nur ein wenig verlegen an der Oberfläche. So richtig wird einem eigentlich nie erklärt, warum die Welt in dem Zustand ist, den man vorfindet. Die Kampagne hat auch eine relativ kurze Dauer und man befindet sich ungefähr bei Mitte Level 30 wenn man das Ende erreicht hat.

Bei einem Level Cap von 60 wäre hier also durchaus mehr drin gewesen.

Fazit

Das Spiel Absolver bietet viele neue interessante Ansätze, verpasst aber die Chance zum großen Wurf. Die Welt an sich ist spannend, wird aber nie richtig erklärt. Das Kampf-System ist packend, hat aber auf der anderen Seite den Nachteil, dass man grinden muss, um die benötigten Skills zu erlernen.

Beim PvP tun sich starke Differenzen vor allem dadurch auf, dass Spieler mit mehr Erfahrung einfach auch die viel besseren Skills besitzen und dadurch dominieren. Zudem kann man sich gegenseitig boosten, indem man sich in unterschiedliche Schulen der Kampfstile einlädt. Ein Umstand, der jetzt schon ausgenutzt wird.

Die Story ist relativ dünn und lässt am Ende viele Fragen offen. Leider wirkt das Spiel auch sehr emotionslos, alleine schon dadurch, dass man allen Spielern und NPCs Masken verpasst und Gesichtsanimationen gespart hat. Darüber hinaus gibt es auch ein paar technische Probleme wie Frame-Drops, die einem den Spaß in den Kämpfen verderben können. Vor allem auf der Xbox One kracht die Bildrate relativ stark zusammen.

Alles in allem ist Absolver ein solider Nahkampf-Titel mit Schwächen. Wer damit leben kann, sollte einen Blick riskieren.


Bewertung

Pro

  • Stylische Kämpfe
  • Vielfältige Kampfstile
  • Open World

Contra

  • Schwache Story
  • Kurze Kampagne
  • Frame-Drops
  • Emotionslose Cut-Scenes

Grafik (Xbox One) 5 von 10
5/10
Grafik (Xbox One X) 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story / Kampagne 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Umfang (Preis/Leistung) 5 von 10
5/10
6

1 Kommentar

XBU MrHyde Do, 31.01.2019, 12:30 Uhr

Da hatte ich mir persönlich mehr von versprochen. Die Tatsache, dass man dann im Mehrspieler untergeht, weil andere Kämpfer schon deutlich mehr Skills erlernt haben, würde auch bei mir den Spielspaß trüben. Heißt im Grunde: Bist Du nicht von Anfang an dabei, vergeht Dir der Spaß ggf. auch schnell wieder. Schade.