Review zu World Series of Poker 2008

Außer Pokern kann man...
 
... zwar nicht so viel machen, es gibt aber einige nette Einstellungen, Statistiken sowie einen sehr umfangreichen Charakter-Ersteller. Was die Einstellungen betrifft kann man sehr viel seinem Belieben einstellen. Ein Highlight ist hier die Option, die klassische Vierfarbdarstellung der Karten einzustellen, so dass die Karos also in blau und die Kreuz in grün angezeigt werden. Die Statistiken die man jederzeit betrachten kann, und besonders am Ende einer Partie interessant sind, sind zwar in einer schwerfälligen und relativ unübersichtlichen Tabelle untergebracht worden, dennoch ein nützliches Tool, was man sich in einem Pokerspiel wünscht.

Der Höhepunkt der Nebensächlichkeiten ist und bleibt aber die Personalisierung des virtuellen Ichs. Man kann vom Geschlecht, bis zum T-Shirt Logo oder der Brille sowie der Hautfarbe und körperlicher Fitness praktisch alles einstellen, was das Herz begehrt. Typisch Activision zeigt sich hier ein wohl durchdachter Editor der stark an den ,,Mach-Dir-Den-Skater" Editor aus Tony Hawk erinnert - Kleidung sowie Körper und Gesichtstypen sind nämlich in beiden Spielen gleich.

Xbox Live Vision Cam Besitzer können sich über ein weiteres Feature freuen: Die Digimask. Bei dieser handelt es sich um eine Funktion, die einem erlaubt, ein Bild von sich selbst zu machen und dies dann als Porträt im Spiel zu benutzen. Für dieses Einfügen muss man zwei Bilder seines Kopfes machen; eines von vorne und eins von der Seite. Zwar sollte man vorher für die korrekte Bedingungen achten (weißer Hintergrund, genug Licht, korrekte Position), damit man nachher nicht als roter Fleck auf einem 3D Kopf ist, und das Porträt auch richtig aussieht, dennoch macht die Selbst-Einbindung des eigenen Ichs sehr viel Spaß. Nur schade, dass online nicht viele Spieler dieses Feature nutzen.
 
Der Kern des Spiels: Der Online-Multiplayer

Natürlich liegt der Hauptspaßfaktor des Spiels im Online Part. Ein CPU Gegner kann niemals einen echten handelnden Menschen ersetzen. So startet man also quietschfidel in ein Xbox Live Match. Zur Auswahl stehen uns hier wie immer normale Mitspieler- oder aber auch Ranglistenspiele. Es sei gesagt, dass sich die meisten Spieler in den Ranglistenspielen tummeln, da jeder seinen TrueSkill Rang aufsteigen lassen will.

Ein praktisches Feature, das leider nicht oft genug benutzt wird, ist die Videokonferenz im Onlinespiel. Hat man seine Xbox Live Vision Cam eingesteckt, und wundert sich plötzlich über das Gelächter der Mitspieler, so weiß man, dass die Konferenz angefangen hat und bereits jeder deinen rosa Pyjama gesehen hat. Eine Warnung oder eine Notiz, dass man gefilmt wird, gibt es nämlich nicht. Doch gerade durch die Nutzung der Videokonferenzen ist das Spiel viel interessanter: Bluffs können eventuell durchschaut werden. Doch genau dies wird wohl auch der Grund sein, warum viele Spieler das Feature nicht nutzen; nicht jeder hat ein Pokerface.

Ein paar Mängel im Onlinemodus gibt es allerdings, und diese sind technischer Natur. So scheint das Spiel manchmal Probleme mit ein paar Spielern zu haben, oder die Lobby wirft Leute einfach komplett aus dem Spiel. Warum oder wieso ist nie klar, doch bis die 2 Minuten Wartezeit auf den Spielbeginn vergangen sind, kann die Verbindung schon öfters abgebrochen worden sein.

Nichts desto trotz überwiegt der Online-Spielspaß bei weitem, und ist man mal in einem Spiel, kann man plötzlich nicht mehr aufhören. Und das stimmt: WSoP2008 macht süchtig! Wer einmal angefangen hat mit Zocken, wird nicht mehr davon loskommen.