Review zu UFC Undisputed 3

Fast alle Sportspiel-Serien haben jährlich dieselbe Hürde zu nehmen: Wie und welche Neuerungen füge ich in den neusten Ableger ein, um bisherige Fans weiterhin zu begeistern und neue Spieler als Fans zu gewinnen? So mancher Sportserie fällt dies immer wieder sehr schwer. Wie man dies schafft, kann man mit UFC Undisputed 3 erleben und in unserem Review des Xbox 360 Games erfahren.

Alle Jahre wieder?

Die ersten beiden Vorgänger der UFC Undisputed Serie erschienen im üblichen Jahresrhythmus, während die aktuelle Fortsetzung seit 2010 auf sich warten ließ. Im Jahr 2011 bescherte THQ den MMA-Fans lediglich den Kinect-Titel UFC Personal Trainer. Jetzt können die Freunde des Octagonspektakels wieder in die simulierte Welt des gemischten Kampfsports eintauchen und dürfen sich an zahlreichen Neuerungen sowie etlichen Verbesserungen erfreuen. Die Entwickler haben eine lange Liste von Möglichkeiten zur Verbesserung ihres Produkts abgearbeitet. Man hat sich keinesfalls darauf beschränkt, dass die Kämpfer nun in die Arenen einmarschieren und einige neue KO-Animationen zu bestaunen sind.

Bei der Entwicklung von UFC Undisputed 3 ist man so weit ins Detail gegangen, dass man die Kämpfe nun so realitätsnah führen kann, wie man es eigentlich kaum von einem Videogame erwarten kann. Es wurden beispielsweise drei neue Submissions eingearbeitet, Platzwunden wirken sich nun auf Ausdauer und Energie aus, die Animationen und Wirkungsweisen von Schlägen und Griffen wurden neu gestaltet, das Einsetzen von Tritten wurde merklich überarbeitet, so dass auch KOs und Knochenbrüche durch Beintritte möglich sind. Auch Reichweiten sowie Bewegungsradien der Fighter im Bodenkampf, werden nun deutlich realistischer präsentiert, wodurch sich besser einschätzen lässt, ob die gewählte Aktion das gewünschte Ziel erreicht.

Diese genannten Neuerungen und vieles Weitere tragen dazu bei, dass UFC Undisputed 3 eine taktische Komponente erhält, die eine Spiel- bzw. Kampfdynamik bietet, welche das Herz des MMA-Fans deutlich höher schlagen lässt. Und wer von der umfangreichen Steuerung der UFC-Reihe bisher erschlagen wurde, kann nun eine abgespeckte "Amateur Steuerung" wählen, wogegen Kenner der Kampfsportserie sicher der traditionellen UFC-Steuerung treu bleiben werden. Die lange Liste der Neuerungen und Verbesserungen zieht sich durch alle Adern der langersehnten UFC Undisputed Fortsetzung und zeigen nennenswerten, spürbaren Fortschritt auf.

Mein MMA-Fighter ist der Größte

Die Karriere im Einzelspielermodus ist auch weiterhin ein Kernstück, so wie es bei den Vorgängern bereits der Fall war. Ihr könnt euch mittels Editor einen einzigartigen Kämpfer erschaffen oder einen von mehr als 150 lizenzierten MMA-Kämpfer wählen, die UFC Undisputed 3 im Rooster-Paket hat. Der Editor bietet alles was sich ein talentierter Bastelfreund wünscht. Von Frisur, über Gesichtsform, Bart und Bauchmuskelstruktur bis hin zu Narben und Tätowierungen, bietet der Editor unzählige Möglichkeiten. Aber auch die Technik verschafft einzigartige Möglichkeiten, um sich seinen auf sich und seine Vorlieben orientierten Kämpfer zu schaffen.

Habt ihr das optische Erscheinungsbild eures Kämpfers erstellt und euch für eine bevorzugte Kampftechnik entschieden, müsst ihr mit eurem Fighter einige Tests sowie einen Sparringskampf absolvieren, um gute Anfangswerte im Fertigkeits- und Technikbereich zu erhalten. Die wählbaren Schwierigkeitsgrade sorgen zudem dafür, dass Neueinsteiger sowie Kenner der UFC-Serie angemessen gefordert werden. Nach getätigter Wahl erwartet euch eine umfangreiche, spannungsgeladene MMA-Laufbahn. Ihr beginnt in der World Fighting Alliance, in der ihr auf talentierte Kontrahenten trefft. Bereitet ihr euch mit intensivem Trainingseifer und effektiven Strategien für die angesetzten Kämpfe vor, werdet ihr mit Siegen auf euch aufmerksam machen und bald euren ersten Fight in der Ultimate Fighting Championship Liga bestreiten dürfen, um darauffolgend in der Rangliste der UFC aufzusteigen. Eure Karriere wird von Mike Goldberg kommentiert, der euch bei aktiviertem Tutorial begleitet und alle Möglichkeiten erklärt, die euch der Karrieremodus bietet. Während eurer Kämpfe kommt zudem Joe Rogan ans Mikrofon und Ringsprecher Bruce Buffer ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Die originalen UFC-Kommentatoren wirken durchweg hoch motiviert und sorgen so für zusätzliche UFC-Atmosphäre auf TV-Niveau, während Bruce Buffer überzeugender als zuvor Stimmung macht. Im Laufe eurer Karriere schaltet ihr sehenswerte UFC-Videos frei, die für weitere Atmosphäre sorgen.

Auf dem Weg zum UFC-Titel und eurer Ernennung zum Hall of Fame Fighter, erwarten euch zudem Ausflüge in den neu integrierten Pride-Modus, deren Kämpfe von Bas Rutten und Stephen Quadros kommentiert werden. Die Regeln der japanischen Pride-Liga erlauben unter anderem Soccer-Kicks sowie Stampftritte und die Kämpfe werden im Vergleich zu den UFC-Fights deutlich härter geführt.