Review zu The Elder Scrolls Online: Morrowind

Dovakhiin, Dovahkiin, naal ok zin los vahriin… ach, wir schreiben ja gar nicht über den x-ten Aufguss vom ollen Skyrim, nein, heute geht’s es um The Elder Scrolls Online. Halt, nicht weglaufen, denn es geht um eine große Erweiterung, die Fans der Serie bekannt vorkommen dürfte: Morrowind! Der Titel, von dem die meisten Hipster wohl sagen werden, dass sie damit mit der Reihe angefangen haben und nicht erst mit diesem ach so tollen Drachenblut. Und auch ich zähle mich zu diesen Hipstern.

Grund genug also, sich wieder auf die sagenhafte Insel Vvardenfell zu begeben. Das schöne dabei ist, dass ihr nicht einmal vorher das Grundspiel gespielt haben müsst. Sämtliche neue Gebiete können von Level 1-Charakteren bereist und gemeistert werden. Und wer The Elder Scrolls Online nicht kennt, dem lass gesagt sein, dass man nahezu sämtliche Missionen, Dungeons und Quests komplett alleine bestreiten kann, Scaling des Charakters sei Dank. Es ist also nicht zwingend notwendig sich mit Freunden kurzzuschließen oder Gilden beizutreten.

Looten und Leveln, mehrs braucht’s nicht in nem Spiel

Zum Gameplay an sich will ich an dieser Stelle nicht viel verlieren. Wir haben euch bereits umfassend über das Grundspiel informiert, wer also mehr Details haben möchte, sollte sich den Testbericht zu The Elder Scrolls Online durchlesen. Übrigens: Wer sich die Erweiterung zulegt, bekommt auch Zugang zum Grundspiel.

Grundsätzlich gibt es nämlich, bis auf eine neue Klasse, keine Veränderungen an eben jenem Gameplay. Die neue Klasse, der Hüter, ist dank Kriegsbär an seiner Seite aber eine willkommene Neuerung. Durch verschiedene Fähigkeiten eignet sich diese neue Klasse sowohl als Tank, kann aber auch andere Spieler heilen und dank verschiedener Tierzauber gut unterstützen – ein echter Allrounder.

Achso, eine Neuerung im Gameplay gibt es dann doch. Dank PVP-Arenen kann man nun ganz offiziell mit je vier Spielern in drei Teams gegeneinander antreten und Spaß haben. Die Matches sind relativ kurzweilig und bringen etwas Abwechslung ins sonstige Questen und Looten. Ob jedoch PVP das Verkaufsargument der Erweiterung ist, sei dahingestellt.

Hallo, alter Freund

Das Verkaufsargument schlechthin versteckt sich natürlich schon im Titel, namentlich Morrowind. Seit Jahren wollen Fans wieder in die wunderschönen Landschaften Vvardenfells eintauchen, nun ist es endlich wieder möglich. Und tatsächlich schafft es der DLC immer wieder ein breites Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Wer erinnert sich nicht, wie man als Gefangener einst in so unbekannten Gefilden landete, um dann erst einmal eine Registrierung zu durchlaufen, nur um dann direkt auf den ersten Schlickschreiter, einem Transportgetier, zu treffen. All das ist jetzt auch da, durch das andere Zeitalter, The Elder Scrolls Online spielt einige hundert Jahre vor Morrowind, erstrahlen die Städte aber immer in einem etwas anderem Glanz.

Es ist dennoch toll, sich in Vvardenfell zu verlieren. In keinem anderen Teil der Elder Scrolls Reihe gibt es so kreative Umgebungen. Manchmal hausen die Menschen hier in riesigen ausgehöhlten Pilzen oder nutzen getötete Schalentiere als Heimat, um sich vor der Hitze des nahen Vulkanes zu schützen. Die Flora mit den Pilzen und nesselartigen Pflanzen sowie die Fauna mit den teils reptilienartigen Monstern ist einfach zum Verlieben.

Ich seh den Wald vor lauter Pilzen nicht

Schade nur, dass die Optik da nicht mithalten kann. Wie im Grundspiel kränkt der Titel an teils detailarmen Umgebungen und matschigen Texturen. Teilweise dauert es sogar einige Sekunden, bis überhaupt Texturen geladen sind, wodurch man dann auch mal die Orientierung verlieren kann. Hier bleibt nur zu hoffen, dass ein zukünftiges Update, was schon für die Xbox One X versprochen wurde, etwas Abhilfe schaffen kann. Denn so kommt leider nicht der wirklich schöne Artstil durch, der die Welt von Tamriel und noch viel mehr von Vvardenfell so einzigartig macht.

Soundtechnisch gibt es aber nichts zu meckern. Die im Hintergrund laufenden Melodien sind gewohnt und passen einfach immer zu den jeweiligen Situationen. Die Sprecher, die nahezu jedes Gespräch im Spiel vertonen, tun ihr übriges dazu.

Vom Krieger, der hinauszog, um die Welt zu retten… 

Storytechnisch werden wir von einem Halbgott begrüßt. Dessen Kräfte schwinden zusehends, was nicht gerade hilfreich ist, denn ein Meteor droht einzuschlagen. Es ist also an uns, dem Halbgott zu helfen, das nahende Schicksal zu verhindern.

Leider ist der Geschichtsstrang, der einem hier präsentiert wird, wenig unterhaltsam. Irgendwie macht es einfach nicht Klick. Daher macht man dann einfach so, was einem gesagt wird, ohne wirklich mitzufiebern. Allerdings gibt es ja noch etliche Nebenquests, die, wie gewohnt, neue Geschichten erzählen und unterschiedlichste Aufgaben an uns herantragen.

Im Kern laufen diese jedoch oft nach Schema X ab, sprich töte den und den oder sammle das und das. Ein Problem, was viele Online Rollenspiele und auch schon das Grundspiel hatten. Der Fakt ist hier leider nicht anders. Wer also tolle Abenteuer erleben möchte, sollte sich darauf einstellen, erst einmal danach suchen zu müssen. Oder ihr entdeckt einfach ohne Plan die fremden Lande, was auch viel Spaß bereiten kann.