Page

Die Schildkröten-Ninjas sind weiterhin auf Nickelodeon zu sehen und so produzierte man ein weiteres Spiel passend zur Serie, allerdings nur für die Xbox 360. Der neue Ableger "Die Gefahr des Ooze-Schleims" verspricht nichts Großes, außer neuen Gegner. Wir haben uns durch das Spiel hindurchgequält und berichten in unserem Review von den schmerzlichen Erfahrungen mit den Turtles.

Die Engine taugt noch... oder?

Nein, tut sie leider nicht. Was bereits letztes Jahr beim Vorgängerspiel der Fall war, wirkt nun geradezu absurd. Die schlechte Grafik wurde eins zu eins wieder übernommen und von spärlich animierten Zwischensequenzen, über matschige Texturen und immer die gleichen Gegner, hin zu leeren Levels ist wieder alles dabei - so ist man es gewohnt. Das Auge schmerzt förmlich, wenn man die vielen Pixel sieht und die Cutscenes sind wirklich derart schlecht, dass man direkt alle überspringen will.

Ein wenig Verbesserung gibt es in Punkto Sound. Die Synchronisation ist diesmal recht ordentlich, aber die Atmosphäre bei einer derart veralteten Grafik kann dadurch trotzdem nicht gerettet werden. Auch die Musik wurde etwas verbessert. So handelt es sich zwar hier auch noch immer um monotones Gedudel, das ist diesmal aber nicht so präsent und nervtötend, wie im Vorgängerspiel.

Ich bastel mir ein Turtles-Spiel, schnell!

Storymäßig gibt es wieder nichts zu erzählen. Das Spiel hat seine eigene kleine Geschichte neben der Serie und erzählt nur kurz, dass Schredder ein Super-Mutagen hat und damit natürlich die Welt bedroht. Es gilt also, Schredder zu finden. Mit diesem Auftrag soll es dann auch reichen und zusammenhanglos geht es dann drauf los durch große Levels hindurch, Gegner bekämpfend weiterzukommen. Aus welchem Grund bestimmte Gegner da sind, Einführungen in die Gegnertypen, eine generelle Zwischenstory gibt es nicht. Es ist so generisch, dass man meint, man würde an einem alten Arcadeautomaten stehen.

Denn das Gameplay ist nicht besser. Es hat sich im Vergleich zu Vorgänger verändert, aber nicht verbessert. Weiterhin kämpft man mit Standardkombos mit X, kann diesmal sogar ein wenig blocken und hat dies mit Jump'n-Run-Passagen gekoppelt. Das 2D-Design des Levels, bei dem man Teile der Map nach und nach entdeckt und immer wieder ewig weit zurück muss, hat man von alten Videospielen abgekupfert, ähnlich einem Metroid. Allerdings ist das Spiel in punkto Schwierigkeitsgrad gnadenlos. Ein paar Treffer und ein Turtle segnet das Zeitliche.

Prinzipiell habe ich nichts gegen ein schweres Spiel, aber es gibt da zwei Probleme. Zum einen ist das Spiel unausgereift was Gegner angeht. Teilweise stehen schießende Gegner, die mit einem Schild gewappnet sind vor einem Abgrund mit Dornen. Um den Gegner zu erwischen/erledigen, müsst ihr an ihm vorbeirollen (um ihn von hinten angreifen zu können), was aber einen Fall in die Dornen zur Folge hat. Es ist also nicht möglich, diesen Gegner ohne eigenen Gesundheitsverlust anzugreifen... Sehr schlecht gemacht! Das andere nervige ist die Tatsache, dass man beim Tod aller Turtles teilweise einen UNGLAUBLICH langen Weg wieder zurück muss. Das Spiel setzt einen an den letzten großen Recover-Punkt, der ggf. ein sehr weites Stück zurückliegt und ihr müsst dann wieder ewig weit laufen um voranzukommen (es fehlen Checkpoints). Und es kommt noch nerviger: Jeder Gegner in jeder Minipassage wird immer sofort wieder respawnt, wenn ihr eine andere Passage besucht. Das ist nicht nur monoton und anstrengend, sondern einfach nur nervend.

Zielgruppe nicht vorhanden

Seien wir ehrlich: Das Spiel kann man einfach vergessen. Es hat weder eine direkte Zielgruppe, noch jemanden, der behaupten kann, dass es ihm wirklich Spaß macht. Die knapp 5-6 Stunden Story sind alleine zu bewältigen, es gibt keine großen Boni, das Kampfsystem ist frustrierend, das Erfahrungssystem unnötig, die Gegner so intelligent wie Gumbas oder Kröten in Super Mario, das Gameplay so absolut langweilig und gnadenlos wie alte Arcadespiele. Wer will das spielen? Kinder, welche die Serie anschauen? Für die ist das Spiel viel zu schwer. Erwachsene Fans? Für die gibt es keine Charakterentwicklung, keine coolen Sprüche, null Story und langweiliges Gameplay.

Fazit

Was soll man dazu groß sagen? Wer das Spiel in seine Konsole einlegt und die ersten paar Minuten spielt, weiß, dass das wohl ein Fehlkauf war.

Gruseliger und schlechter geht es kaum: Ein billig produziertes Arcadespiel mit null Gedanken hinter der Entwicklung, einem Turtles- und Nickelodeonstempel in Vollpreistitel-Gewand.

Das haut nicht nur keinen vom Hocker, sondern ist sogar eine Unverschämtheit allen Fans gegenüber, die darauf hoffen, mit ihren Lieblingsschildkröten mal wieder gegen Schredder antreten zu dürfen.

Wie es richtig geht, haben einige andere Turtles-Spiele schon gezeigt, doch die Reihe von Activision zur Fernsehserie ist derart hoffnungslos, dass wir leider keine positiven Worte für diese Quälerei finden können.


Bewertung

Pro

  • Synchro und Musik besser als im Vorgänger

Contra

  • Uralte Grafik mit null Details und leeren Levels
  • Gameplay langweilig, Schwierigkeitsgrad sehr hoch
  • Wenig Umfang, wenig Spielspaß

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 4 von 10
4/10
Spielspaß 3 von 10
3/10
Gameplay 6 von 10
6/10
5

6 Kommentare

XBU MrHyde Di, 18.11.2014, 13:11 Uhr

Das erste TMNT auf der Xbox 360 hat mir auch noch Spaß gemacht, obwohl es ja viel Button-Gemashe war. Aber ich hatte Spaß dabei, leider scheint man sich aber eher rückentwickelt zu haben.

c0rtez Di, 18.11.2014, 09:45 Uhr

Hatte damals turtels auf meinem ur Gameboy das war richtig cool. Danach is aber nicht mehr viel spielenswertes gekommen

K3M0H Di, 18.11.2014, 08:20 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Fragt sich, wie die Umsätze bei so Spielen sind...

Ich denke mal eher nicht gut ... aber der Gedanken von so manch Firmen versteh ich auch nicht ^^

XBU Philippe Mo, 17.11.2014, 21:17 Uhr

GAP Heineken schrieb:
einfach wieder nur Geldmacherrei

Fragt sich, wie die Umsätze bei so Spielen sind...

K3M0H Mo, 17.11.2014, 20:37 Uhr

einfach wieder nur Geldmacherrei

Alle Kommentare anzeigen