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Starlink: Battle for Atlas möchte Toys to Life auf eine neue Ebene bringen. Von der Menge der Toys funktioniert das bereits, ob es auch durch Qualität gelingt, haben wir für euch getestet.

Auf zu neuen Welten

Mit Starlink möchte man im Hause Ubisoft wortwörtlich neue Welten liefern. Die Story ist im Atlas Sternensystem angesiedelt, wir sind Teil einer Crew, welche sich auf ihrem Mutterschiff der Equinox treffen um zukünftige Missionen zu besprechen. Doch es kommt anders, denn die Vergessene Legion greift das Raumschiff an. Wir stürzen mit unserem Gleiter auf dem nächsten Planeten ab und zu allem Überfluss wird der Captain des Mutterschiffs gefangen genommen. 

Die Mission beginnt und scheint nicht viel Neues zu liefern. Eine Alien Rasse, welche die Zerstörung des Universums möchte, ein verlorenes Crew Mitglied, welches die Hilfe seiner Truppe braucht und jede Menge Weltraumbanditen. Ja, das ist wirklich wenig kreativ, doch reicht es, um den Spieler am Ball zu halten. Das liegt vorwiegend an den vielen Figuren, die ihr auf dem Weg trefft und mit denen ihr euch verbünden könnt. Die verschiedenen Spezies im Weltraum sind alle liebevoll entworfen. Natürlich sind wir hier nicht auf einem Star Wars oder Star Trek Niveau, aber für die ungefähr 16 Stunden Story können die Völker den Spieler unterhalten.

Doch bevor es in das Spiel geht, müsst ihr ein Raumschiff und einen Piloten wählen. Das geht in Starlink aber nicht nur über das Ingame, sondern ihr transferiert echte Spielzeuge in das Spiel und dürft sie dann lenken.

Ein Haufen Spielzeug

Starlink: Battle for Atlas kommt mit einer ganzen Menge Peripherie. Zum Start kauft der Spieler ein Starter Pack für rund 80 Euro. Hier ist das Spiel, ein Pilot, ein Raumschiff und zwei Waffen in der Packung. 

Auch das Herzstück, der Connector ist hier natürlich vorhanden. Dieser wird wie ein Headset an euren Gamepad angeschlossen. Auf den Connector kann nun ein Pilot gesteckt werden, über diesen ein Raumschiff und an dessen Flügel je eine Waffe. Genau das sind die Teile, die im Spiel dann auch wechseln, der Spieler kann eine eigene Kombination aus Vehikel, Waffen und Piloten wählen. Der Pilot hat eine Spezialfähigkeit, die Raumschiffe steuern sich unterschiedlich und die Waffen müssen je nach Gegner regelhaft getauscht werden. Aus der Fülle dieser Artikel kann nun in jedem Fachhandel alles einzeln erworben werden. Die Pakete reichen dabei von 12 Euro bis hin zu Knapp 30 Euro für neue Raumschiffe. Wie es sich für ein Adventure gehört, gibt es zahlreiche Waffen, Piloten und Gefährte. Das Wechseln der einzelnen Komponenten klappt wunderbar flüssig und macht Spaß, auch wenn das Gewicht des Controllers dabei während des Spiels ein wenig zu schwer ist.

Wer viel spielt und taktisch agiert wird regelhaft die Ausrüstung wechseln müssen, dennoch ist Starlink kein Pay to Win Titel. Das Spiel lässt sich wunderbar nur mit dem Starter Pack durchspielen, einfacher und lustiger ist es aber, mit mehr Paketen. Dies beansprucht nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auf Dauer auch etwas mühselig. Nach jedem Kampf die Flügel neu zu bestücken kann irgendwann nerven. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, das Spiel auf digital zu schalten, nun kann die Ausrüstung genauso gewechselt werden wie in allen anderen Games.

Wo wir von digital reden: Wer wirklich jedes Raumschiff, jeden Piloten und alle Waffen haben möchte, der sollte darüber nachdenken, die Digital Deluxe Version des Titels zu kaufen. Insgesamt ist dieses Angebot günstiger als jede Figur zu kaufen. Dann habt ihr aber eben die Figuren nicht. Für Sammler kommt zum Spiel dann noch eine dreistellige Summe an Kosten hinzu.

Auf zu neuen Welten

Spielerisch ist Starlink gar nicht so einfach in eine Schublade zu stecken. Im Kern hat das Spiel alles, was zu einem Action-Adventure gehört. Es gibt eine Hauptstory mit optimalen Quests von NPCs und ein System, bei dem Erfahrungspunkte gegen Skills eingetauscht werden können. Figuren und Waffen leveln auf, genau wie euer Schiff und das ist eben der große Unterschied zu dem, an was Spieler denken, wenn sie Adventure oder Action-RPG hören. 

Wir sind im Weltall und auf einer Handvoll Planeten, steuern aber die die Spielfigur selbst sondern immer das Raumschiff. Dieses lenkt sich sehr Arcade-orientiert und dank Auto-Aiming sind auch die Dogfights in der Luft kein Problem. Die Spielwelt am Boden lässt sich schwebend genauso erkunden wie bei Genrekollegen. Leider gibt es hier auch Sprungpassagen, die etwas deplatziert wirken, da wir eigentlich ein fliegendes Raumschiff haben. Diese Passagen sind glücklicherweise häufig optional, denn leider steuern die sich nicht so gut wie der Rest des Games.

Zwischen Planeten und Weltraum kann ohne Ladezeit gewechselt werden und das macht auch am meisten Spaß an diese Titel. Einfach mal aus der Atmosphäre abheben und zu neuen Welten aufbrechen ist schon ein cooles Gefühl. Mit dem Hyperantrieb geht es dann durch Asteroidengürtel. Regelhaft wird man als Spieler dabei von Gegnern abgefangen und muss sich Dogfights mit der KI liefern, dies ist die Stärke des Titels.

Neben dem Erledigen von Gegnern ist es am Boden auch notwendig, neue Bündnisse zu schließen und Anlagen aufzubauen. Hierzu müssen Ressourcen gesucht und Nebenquests erledigt werden. Leider nutzt sich das Gameplay am Boden spätestens im letzten Drittel des Spiels ab, da hier nur noch von Gegner zu Gegner geflogen wird und ein Fight auf den nächsten folgt, dafür ist das Kampfsystem dann doch nicht abwechslungsreich genug. Mit einem Freund im Coop lässt sich das alles natürlich leichter ertragen. Hierfür gibt es selbstverständlich einen zweiten Adapter, welcher für echtes Geld erworben werden kann, damit Spieler zwei auch Grund hat, Spielzeuge zu kaufen.

Bunte Welten

Der Grafikstil von Starlink: Battle for Atlas ist ein farbenfroher. Generell ist das Spiel sowohl vom Setting, als auch von dem Inhalt nicht zu düster angelegt. Sowohl jugendliche, als auch ältere Semester können Spaß mit dem Titel haben. Die bunte Farbenpracht kommt besonders bei den Planeten zur Geltung. Auch wenn es nicht viele gibt, so unterscheiden sich Flora und Fauna deutlich, und die ersten Momente in einer neuen Welt machen Spaß.

Die Zwischensequenzen sind im Cartoon-Stil gehalten, wirken aber leider etwas verwaschen, genauso sind die Ingame Dialoge zwar vertont, aber visuell nur mit Profilbildern und Textboxen dargestellt. Hier wird es einfach zu schnell langweilig, besonders da die Story selbst wenig Tiefe bringt. Das Design der einzelnen Figuren ist unterschiedlich, einige Aliens sind sehr kreativ, bei den Menschen haben wir es dann doch mit Abziehbildern zu tun. So weiß man auf den ersten Blick, welche Funktion und welchen Charakter einige Personen in Starlink haben.

In der ersten Hälfte des Spiels mag man als Spieler die Gegner noch kreativ finden, spätestens im zweiten Part wird dann aber klar, sie ähneln sich alle sehr. Dies ist aber verkraftbar, da die Menge der Gegner so hoch ist und diese so schnell erledigt sind, da merkt man sich kaum ein Gesicht. Einzig die Endbosse könnten mehr Abwechslung bieten.

Der Soundtrack ist ansprechend und passend, wenn auch kein Highlight. Die Effekte sind in der Regel sauber, mehr Druck hätte es aber schon sein dürfen. Wenn das Raumschiff in die Atmosphäre eintritt, dann darf die Surround Anlage auch gerne wackeln. In Starlink sind diese Momente leider etwas schwach auf der Brust. 

Das Spiel ist komplett lokalisiert, es gibt also zu jeder Figur deutsche Synchronsprecher und diese variieren von wirklich gut bis wirklich schlecht. Da die Dialoge auch inhaltlich eher einfach und stellenweise stumpf sind, bleibt leider die schlechte Leistung der Sprecher eher hängen. Wer das Geplänkel der einzelnen Piloten einfach ignoriert, verpasst aber auch nichts und kann der Story trotzdem folgen, so wie den Titel einfach beenden.

Fazit

Starlink: Battle for Atlas setzt das Toys-to-Life Konzept gut um. Leider ist die Menge der Spielzeuge und die Notwendigkeit des Tauschens unpraktikabel hoch. Gerade die Waffen müssen zu oft getauscht werden, so dass wir in unserem Bericht schnell auf "digital" gewechselt sind. Wer generell die Figuren nicht sammeln möchte, kann diese alle in der Digital Deluxe Version erwerben und ist damit sogar günstiger weggekommen, als wenn alle Spielzeuge analog gekauft werden.

Starlink ist einer dieser Titel, die gut sind für „Zwischendurch“. Sicher ist hier nicht das große neue Franchise geboren, es macht aber Spaß und die Spielwelt, sowie die Spieldauer von 16 bis 20 Stunden sind genau richtig gewählt.

Das letzte Drittel des Spiels ist leider sehr eintönig. Genau wie die mittelmäßige Vertonung kostet das Punkte, dafür können Setting, fließende Übergänge von Planeten ins Weltall und die lockere Steuerung überzeugen.

Wer ein paar Stunden im Weltall verbringen will und wem Nomans Sky zu wenig Action bot, der darf hier zugreifen. Wer Umfang und Reife eines The Witcher sucht, der sollte Starlink eher liegen lassen.


Bewertung

Pro

  • Toys to Life Konzept gut umgesetzt...
  • Auch ohne zusätzliche Hardware spielbar
  • Flüssiger Übergang zwischen den Planeten
  • Eingängige Steuerung

Contra

  • … aber kostspielig
  • Sound etwas dünn
  • Wird zum Ende eintönig

Story 7 von 10
7/10
Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

2 Kommentare

TheGreenChris Mi, 24.10.2018, 08:01 Uhr

Mich interessiert das Spiel, allerdings 0 das Spielzeug. Also wenn die Digitale Komplett-Version mal im sale ist, schlag ich vlt. zu.

Was ich noch eine ziemliche Schweinerei finde ist, dass die Digitalen Varianten mehr Spielinhalte bieten als die Physischen. So hast du im physischen Starterpack ja nur 1 Schiff, 1 Piloten und 3 Waffen oder so und in der digitalen Variante hast du 4 Schiffe oder so. Das hat Ubisoft echt mies kommuniziert (ein Schelm wer böses dabei denkt).

XBU Philippe Di, 23.10.2018, 15:21 Uhr

Also ich weiß nicht... Diese Fummelei und dieses viele Spielzeug... GaB#s ja schon irgendwie zu genüge. Finde das jetzt echt nicht so geil.