
Der Winter naht und damit auch ein riesiges LineUp an neuen Xbox 360 Spielen. Einer der ersten Titel, der in der kälter werdenden Jahreszeit erscheint, ist Spider-Man: Edge of Time, der Nachfolger von Spider-Man: Dimensons. Was die Spinne neu gelernt hat und was sie immer noch nicht kann, klären wir für euch in unserem Review.
Alt und Neu - 100 Jahre Differenz!
In Spider-Man: Edge of Time schlüpft der Spieler in zwei völlig verschiedene Charaktere. Da wäre zum einen Peter Parkers Amazing Spider-Man und zum anderen Miguel O´Haras Spider-Man 2099. So springt man auch immer wieder um gut 100 Jahre in der Zeit hin und her, um letztendlich in den beiden verschiedenen Handlungssträngen in den unterschiedlichen Zeitzonen eine Katastrophe aufzuhalten und den Tod von Amazing Spider-Man abzuwenden.
Zwei verschiedene Zeitzonen bedeuten natürlich auch, das die Geschehnisse, die in der früheren Zeit verändert werden, sich direkt auf die Zukunft auswirken. Das wird durch sogenannte Bild-in-Bild Sequenzen direkt in das Gameplay implementiert, sodass der Spieler direkt merkt, welche Folgen das aktuelle Handeln für Spider-Man hat. So und mit vielen kleinen Zwischensequenzen wird das Gameplay vorangetrieben.
Es fehlt der Pepp!
Die Story fesselt den Spieler rund sieben Stunden, dann ist man einmal durch. Natürlich gibt es etliche Sammelgegenstände bzw. Spinnen und verschiedene Schwierigkeitsgrade, welche das Ganze noch herauszögern können, doch wirklich mehr Spaß bringt das nicht. Spider-Man Edge of Time hat keinen Splitscreen und auch keinen Multiplayer, man darf also durchaus erwarten, dass diese sieben Stunden mit abwechslungsreicher Abenteuer-Action gefüllt sind. Leider weit gefehlt.
Der Spider-Man: Dimensons Nachfolger kann in diesem und weiteren Punkten, nicht an den Vorgänger anschließen. Die zwei verschiedenen Spider-Man´s tun letztendlich doch immer wieder das Gleiche. Abgesehen von den Free-Fall Sequenzen des Spider-Man 2099 gibt es keine Unterschiede im Gameplay, welches keine große Tiefe aufweist.
Man klettert ewig lange Schächte entlang, zerstört Generatoren, sammelt Schlüssel für Türen die sich einem demnächst in den Weg blockieren werden, weicht vor Laserschranken aus und betätigt etliche Schalter und Knöpfe. Dazwischen schwingt man sich von Ebene zu Ebene und besiegt eine Gegnerhorde nach der anderen. Die Gegner reisen auch mit der Zeit, ploppen mal hier mal da immer wieder in kleinen Gruppen auf und versuchen dem Spieler das Leben schwer zu machen. Das klappt recht gut, wenn man auf den Schwierigkeitsgrad hochschraubt. Tut man das nicht, gibt es auch keine Gefahr für Mann und Maus - Verzeihung: Spinne!
Gutes Kampfsystem
Das Kampfsystem wurde von den Entwicklern von Beenox solide in Szene gesetzt. Es gibt verschiedene Optiken, um Gegner mit Schlüsselbund ausfindig zu machen, Nah- und Fernangriffe, Täuschungsmanöver und einen God-Mode, mit dem man besonders fiese Gegner oder die Laserschranken erledigen bzw. durchqueren kann. Steht gerade eine Kiste oder ein anderer Gegenstand Griffbereit da, lässt sich auch diese, oder gar ein Gegner, locker aufnehmen und gegen die weiteren Angreifer schmettern. Ist man im Kampf erfolgreich und findet auch das ein oder andere Sammelobjekt, kann man seinen Charakter im Menü aufwerten und stärker machen.
Wo Spider-Man Dimensions mit vier verschiedenen Charakteren überzeugt hat, bleibt Edge of Time ein wenig auf der Strecke. Das Gameplay und die zwei Spider-Mans bieten nicht so viel Abwechslung, es gibt wenig Neues und natürlich hat auch die Kameraführung des öfteren ein Problem, den Protagonisten optimal darzustellen, wenn man durch die großen Räume und Hallen des Alchemax Komplexes schwingt.
Grafik und Soundcheck
Die beiden Spider-Mans bewegen sich cool & authentisch und sind ebenso gut & detailreich gestaltet. Die Umgebung ist hingegen sehr oft einseitig. Großartige Aussichten gibt es selten und wenn, dann meistens nur in den Zwischensequenzen. Apropos Zwischensequenzen, die sind super animiert und machen Spaß beim zusehen. Wenn nun auch die Level ähnlich aufregend wären, hätte man fast ein rundes Bild von Spider-Man Edge of Time. Sind sie aber leider nicht. Die langen, teils sehr schmalen, Level strotzen nicht vor Farbe, nicht vor Abwechslung und auch nicht vor Details. Damit sind die Spinnenaugen auf keinen Fall zufrieden...
Gesprochen wird in Englisch, das hat den wunderbaren Vorteil, die Original-Synchronisation hören zu können. Die ist durchaus gut gelungen und angenehm zu hören. Auch wenn der Spider-Man in manch einer Passage zu oft den gleichen Spruch los lässt. Die Synchronsprecher Val Kilmer, Laura Vandervoort, Katee Sackhoff Josh Keaton und Christopher Daniel Barnes haben gute Arbeit geleistet. Die Deutsche Untertitelung hat kleinere Hänger, ist aber wie auch die sonstigen Soundeffekte okay und macht die Spinne nicht schlechter.
Fazit
Spider-Man: Edge of Time kommt nicht mehr an das Niveau von Spider-Man Dimensions ran, zwei Charaktere mit dem größtenteils gleichen Gameplay lassen die Luft schnell entweichen. Es fehlt an der Abwechslung, an einer neuen Erfahrung im Verlauf des Spiels oder einfach an etwas anderem als dem immer gleichen Jump n Run-Abenteuer mit ein paar kleinen Kampfeinlagen in Kombo-Manier gegen eine dümmliche KI.
Die gescripteten ,,Cause and Effect" Momente im Storystrang sind nett, aber wie auch die Grafik ein wenig zu lasch für einen Spider-Man aus dem Jahre 2011 bzw. 2099. Kein Splitscreen, kein Multiplayer und eine nur rund halb so lange Story wie in Spider-Man Dimensons lassen die Lücke zwischen den Titeln noch größer werden.
Für Fans machbar, alle anderen Gamer Versuchen es wohl besser mit dem Vorgänger, der mehr bietet, oder warten ein weiteres Jahr.
Bewertung
Pro
- Guter Sound
- Zwei verschiedene Spider-Mans
Contra
- Wenig Abwechslung im Gameplay
- Langweilige Levelgestaltung
0 Kommentare