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Mit Space Hulk: Tactics haben die Entwickler von Toadman Interactive die Versoftung des bekannten Brettspiels aus dem Warhammer Universum auf den Markt gebracht. Wir haben uns gegen die tödlichen Genestealer gestellt und prüfen was das Taktik-RPG so kann.

Wähle deine Seite

Man wird in der Kampagne direkt dazu aufgefordert seine Seite zu wählen. Da wären auf der einen Seite die Blood Angels, die sich in Form von gepanzerten Einheiten bewegen und auf der anderen Seite die agileren Genestealer.

Man spielt entweder die Missionen oder den Kampagnen-Modus. Entscheidet man sich für das Letztere, erhält man zwei unterschiedliche Story-Kampagnen. Man kann zudem das Aussehen der Dark Angels, Ultramarines, Blood Angels, Space Wolves und auch der Genestealer gestalten.

Das Tutorial führt einen durch die recht komplexe Kampfsteuerung. Schnell wird klar, das ist kein Spiel für mal kurz. Das erste Level vermittelt allerdings schon die Grundlagen und man kann sich dann durchaus mit der Steuerung der Einheiten zurechtfinden.

Alles eine Frage der Perspektive

Man wird am Anfang sofort mit der Ego-Sicht der Einheiten vertraut gemacht. Die sieht zwar an sich nett aus, hat aber eigentlich nur Nachteile. Zum einen kann man sich nur sehr rudimentär aus der Ego-Perspektive umschauen. Das die Einheit dann auch noch die Waffe gerne so vor die Kamera hält, das Teile der Sicht verborgen bleiben, macht es dann nicht besser. Zum anderen hat man aus der Ego-Sicht Null Überblick über das Gesamtgeschehen.

Und genau der ist überlebenswichtig. Man kann aber jederzeit in die Iso-Perspektive wechseln. Die verschafft einem eine Übersicht über die gesamte Map. Diese lässt sich aber auch eher hakelig steuern. Drückt man den Analog-Stick nach rechts oder links, rotiert die Karte genau um 90 Grad. Wodurch man auch mal gerne zu weit rotiert und dann wieder fummelig zurückdrehen muss. Unschön.

Feuergefecht im Gang

Die Steuerung ist zwar nervig, fällt aber zum Glück nicht so sehr ins Gewicht wie bei einem Realtime-Titel. Alles verläuft rundenbasiert. Jede Aktion kostet sogenannte Actionpoints. Das bedeutet alles was man so tut, vom Gehen, Schießen, bis zum Tür-öffnen, wird limitiert. Es gilt also gut zu überlegen wohin man welche Einheit wie steuert.

Obendrein gibt es noch die Karten, die in jeder Runde gezogen werden können. Die bieten beispielsweise einen starken Nahkampfangriff für Truppen, die eigentlich nicht gut auf kurze Distanz funktionieren. Man kann diese aber ebenfalls in Command Points (CP) konvertieren. Diese stehen dann der gesamten Truppe zur Verfügung. Das ist ein recht praktisches Feature. Denn damit lässt sich die Aktion einer Einheit erweitern. Wer nach ein paar Schritten keine AP mehr zur Verfügung hat, kann diese Nutzen, um beispielsweise in den Overwatch-Modus zu gehen.

Dieser Modus erlaubt es die Einheit in einen Wachmodus zu stellen, die dann in Blickrichtung alles über den Haufen schießt, was sich ihr nähert.

Das Problem

Das Hauptproblem des Spiels liegt in der Zugänglichkeit. Während man sich bei einem Brettspiel viel Zeit nimmt, um die Anleitungen zu studieren und alles eh viel gemächlicher abläuft, funktioniert ein Videospiel - vor allem auf der Konsole - anders.

Warum habe ich eine Ego-Perspektive wenn diese mir nichts bringt? Wieso habe ich eine stark gepanzerte Einheit, die mit einem Schlag einer kleinen gegnerischen Einheit erledigt wird? Was kann mein Commander mehr als der Rest? Warum kann ich nicht flüssig die Karte rotieren etc pp.

Es gibt eine Menge Issues, die einem schnell den Spaß am Spiel verderben können. Und es wird im Gegenzug sehr wenig erklärt. Also ja, man kann sich reinarbeiten aber nein, es macht keine Laune das zu tun.

 

Fazit

Space Hulk: Tactics ist ein neues rundenbasiertes Taktik-RPG, das zwar viele gute Ideen aus dem Warhammer Universum mitbringt aber den Sprung auf die Konsole nicht sauber schafft.

Viele Unzulänglichkeiten wie eine hakelige Übersichtskarte, rudimentär erklärte Funktionen oder auch strategisch nicht nachvollziehbare Eigenschaften von Einheiten, führen dazu, dass man als Nicht-Kenner des Warhammer 40.000 Brettspiels schnell den Überblick und auch die Lust verliert.

Wer mit einer hohen Einstiegshürde leben kann, erhält ein solides Taktik-Spiel, das mit zwei Kampagnen und vielen Missionen zu unterhalten weiß.


Bewertung

Pro

  • Taktische Vielfalt
  • Zwei verschiedene Kampagnen
  • Viele Missionen

Contra

  • Hohe Einstiegshürde
  • Hakelige Steuerung
  • Unklares Verhalten der Einheiten
  • Wenig Hilfestellung
  • Kampagne wird mit Textblasen erzählt

Grafik / Stil 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story und Abwechslung 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Spielumfang 8 von 10
8/10
Gameplay / Steuerung 5 von 10
5/10
6

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