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ScreamRide wurde von den Frontier Studios (Rollercoaster Tycoon 1-3) entwickelt und soll eine rasante Mischung aus Bausimulation, Action und Kreativität bieten. Dabei gilt es auch Geschick zu beweisen und die konstruierten Achterbahnen gekonnt zu nehmen. Wir sagen euch im Test, was das Xbox Spiel so taugt. Wir haben hier auch noch ein zusätzliches Video-Review zum Spiel mit Gameplay für euch.

Zum Schreien

Eine großartige Story sollte hier keiner erwarten. Hier geht es um den Spaß und jede Menge Action. Das bedeutet ganz konkret, dass sich das Spiel über den Kariere-Modus und das Bauen von Leveln definiert. Im Kariere-Modus gibt es drei unterschiedliche Kategorien, die es zu meistern gilt. Gleich ab der ersten Serie werden alle freigeschaltet.

Langeweile kommt bei dem Bestreiten der unterschiedlichen Modi jedenfalls keine auf. Man muss sich nämlich genug Empfehlungen verdienen, um die nächste Serie und damit das nächste Gebiet freizuschalten. Dazu gibt es durch Überwindung der Challenges die Möglichkeit, noch mehr Baumaterial zu verdienen.

Der erste davon ist, sich zum ultimativen ScreamRider fortzubilden. Das bedeutet, man fährt selbst auf den wilden Achterbahnstrecken und muss diverse Schikanen überwinden. Man nimmt dabei die Perspektive hinter den Fahrgästen ein und kann den Wagen beeinflussen. Kippt man den Analogstick nach links oder rechts, stellt sich der Wagon auf zwei Räder und man bekommt Bonuspunkte für den Stunt. Doch aufgepasst, wer es übertreibt, fliegt aus der Fahrbahn. Doch dies ist nicht nur ein amüsantes Stilmittel. Wer weiter voran kommt, der wird sich über abgefahrene Dinge wie eingleisige Fahrbahnabschnitte wundern. Die kann man tatsächlich nur befahren, indem man auf zwei Rädern fährt. Das ist auch gar nicht so leicht, denn die Entwickler haben dem Wagen eine eigene Physik verpasst, die ihn dazu veranlasst, durch Fliehkraft auch wieder zurück zu kippen. Also gilt es, die Geschwindigkeit, Kippwinkel und Streckenabschnitt genau aufeinander abzustimmen.

Doch damit nicht genug. Um es noch ein wenig spannender zu machen, enthalten die fortgeschrittenen Strecken auch noch Blöcke und Lücken, die man überwinden muss. Dazu kann man noch Extra-Punkte absahnen, wenn man den Turbo-Boost zur rechten Zeit einsetzt. Doch auch hier kann man nicht einfach den Finger dauerhaft auf die A-Taste legen. Man kracht nämlich ganz unelegant aus der harten Kurve, wenn sie zu scharf genommen wird. Das Spiel hat also auch einen deftige Racing-Komponente. Diverse Herausforderungen verlangen von einem ebenfalls, dass man die Strecke innerhalb einer gewissen Zeit meistert oder eine Mindest-Stuntleistung vorlegt.

Das macht wirklich herrlich Spaß und wird mit zunehmender Serie umso fordernder. Man wird auch schnell in seinem Ehrgeiz gepackt, die Strecke nochmal zu versuchen. Übrigens vorbildlich gelöst: Wo andere Spiele einen mit der gefühlt 3000. Cut-Scene-Wiederholung zwingen, den Abschnitt erneut zu laden und man die einzelnen Worte der Sprecher schon mitsingen kann, glänzt ScreamRide mit einer schlauen Mechanik: Will man das Level komplett zurücksetzen, genügt ein Tastendruck auf Digipad-Unten und man befindet sich ohne großen Zeitverlust direkt wieder am Start. Klasse!

Großer Badabumm!

Destruktionsfanatiker kommen bei dem Zerstörungsmodus voll auf ihre Kosten. Das Prinzip: Man nehme eine Kapsel mit Passagieren drin, lasse diese an einem um sich rotierendem Arm kreisen und feuere Sie mit maximaler Geschwindigkeit in eins der umherstehenden Gebäude. Das dabei abgeschossene Projektil sollte nicht irgendwie willkürlich in ein Gebäude fliegen. Vielmehr geht es darum, die Schwachstellen der Konstruktion auszumachen und mit möglichst hoher Präzision zu treffen. Es ist ein Genuss zu sehen, wie nur eine einzige abgefeuerte Kugel mittels brachialen Kettenreaktionen ganze Gebäudekomplexe in Schutt und Asche zerlegt.

Doch damit nicht genug. Nach dem Abschießen des Projektils kann man es noch weiter beeinflussen. Dabei lassen sich Flugrichtung und Beschleunigung noch etwas anpassen. So ist auch sichergestellt, dass die Passagierkapsel mitten in die Explosionsfässer fliegt und dort auch ordentlich detoniert. Ein ganzer Spaß für die Familie!

Während der Racingmodus besonders von schnellen Reaktionen und gutem Fahrstil lebt, ist hier eher gute Planung wichtig. Man hat nämlich nur ein begrenztes Repertoire an Munition. Dabei lassen sich die Kapseln untereinander tauschen. Die eine ist kugelförmig, während eine andere eher wie eine flachliegende Eieruhr ausschaut. Jene hat außerdem die Fähigkeit, selber auf Knopfdruck zu detonieren.

Der  Baumeister in dir

Obendrein gibt es noch den dritten Modus der Konstruktion. Dies ist wieder eine völlig andere Spielweise, sie hat eher etwas mit einer Bausimulation gemeinsam. Man muss bestimmte Streckenabschnitte fertig bauen. Dabei werden Start- und Endpunkt vorgegeben. Der Rest bleibt dem Spieler überlassen. Man kann also entweder einen geraden und langweiligen Abschnitt konstruieren oder sich diverse Attraktionen überlegen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem weiteren Looping? Oder in sich gedrehte Schienen, wenn man in die Kurve geht? Oder einer kleinen Schikane direkt vor der Kurve oder...

Ihr seht, die Möglichkeiten sind hier zwar nicht unbegrenzt aber sehr vielfältig. Hat man den Abschnitt komplettiert, muss man ihn auch Probefahren. Im Gegensatz zum ersten Modus, gilt es diesen allerdings nicht selbst aktiv zu steuern. Man fährt mit den Passagieren mit und beobachtet das Erlebnis. Hat man einen unmöglichen Abschnitt gebaut, verliert man den ein oder anderen Fahrgast. Das gibt wiederum Abzug in der Bewertung. Umgekehrt gibt es natürlich umso mehr Punkte, je abgefahrener man die Strecke konstruiert.

Das Bauen der Strecke gestaltet sich mit dem Controller manchmal ein wenig hakelig, aber nach einer Weile hat man den Dreh raus. Dieser Modus dient auch als sehr gute Vorübung, um komplett eigene Strecken zu erstellen. Man bekommt sehr schnell ein Gefühl dafür, was geht und was einfach nicht funktioniert. Man wird zusätzlich mit Erfolgen motiviert, seine Strecken zu teilen und neue herunterzuladen und auszuprobieren. Danach erfolgt eine Bewertung. Somit können einem die Strecken einfach nicht ausgehen.

Fazit

Die Entwickler von Frontier Studios haben sich ordentlich was einfallen lassen, um das gesamte Spiel spannend zu gestalten.  Der ScreamRider-Modus macht echt Laune. Egal ob es irrwitzige Stunts, spannende Boni oder auch nur der Ehrgeiz ist, die Strecke in einer bestimmten Zeit zu schaffen. Durch die unterschiedlichen Locations und ansteigenden Schikanen wird es nie langweilig. Zerstören und selber Fahrbahnen bauen sind klasse Abwechslungen und motivieren auf Dauer.

Optisch gibt es keinerlei Ruckler oder Ähnliches zu bemäkeln. Stets flüssig und gestochen scharf lässt das Spiel die Muskeln der Xbox One spielen. Darüber hinaus hört man einen gut pumpenden Soundtrack, der einen rasant über die schnellen Abschnitte trägt.

Wer mal wieder Lust auf etwas frischen Wind und witzige Arcade-Modi hat, oder auch einfach nur ein cooles Spiel für den Partyspaß möchte, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Für die innovative und technisch einwandfreie Umsetzung vergeben wir unseren XBoxUser.de-Special Award.


Bewertung

Pro

  • Gute Langzeitmotivation durch User-Content
  • Diablolisches Zestörungsvergnügen
  • Motivierende Strecken

Contra

  • Baumodus fühlt sich manchmal hakelig an

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

3 Kommentare

WSVAndreas Mi, 18.03.2015, 11:43 Uhr

Den Tipp, dass Spiel als Partygag im Hintergrund laufen zu lassen, finde ich ganz gut, denn mehr ist das Spiel nun wirklich nicht. Die Protagonisten, die in der Achterbahn rumkurven, wirken auf mich eher wie Crashtest-Dummies auf Drogen und passen daher ganz gut in ein Partyambiente :smt003. Aber ein Kaufgrund ist es dennoch nicht :(.

c0rtez Di, 17.03.2015, 14:39 Uhr

Danke für das Review.

Ich weiß jetzt das ich es nicht kaufen werde :smt003

Finanzminister Di, 17.03.2015, 13:34 Uhr

Das Spiel ist eigentlich echt unterhaltsam, aber aus irgendeinem Grund und ich kann ehrlich nicht sagen warum, will ich es nicht haben. :-k