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Im letzten Jahr stand die gamescom in Köln am Microsoft Stand und auch bei vielen Publishern ganz im Zeichen von Kinect. Viele Publisher sprangen bereits frühzeitig auf den Zug auf und wollten neue Spieler mit Casual Games an die Konsole locken. Viele dieser Spiele haben wir mittlerweile getestet. Nun durchbricht SEGA als einer der ersten Publisher die Grenze und präsentiert ein Kinect Spiel, welches so gar nicht für Casual Gamer gedacht ist - oder etwa doch?

Wir haben uns mutig in die düsteren Abenteuer von Josh gewagt und uns den Zombies gestellt. Rise of Nightmares fackelt nicht lang. Bereits das Hauptmenü zeigt mit seinen Klängen und der düsteren Optik, worauf wir uns hier eingelassen haben. Erfreulich fällt bereits zu Beginn auf, dass die Steuerung im Menü vollständig und leicht mittels Kinect von der Hand geht. Die Hand lässig nach links oder rechts geschwungen und dann nach vorne halten fertig. Also auf in das düstere Abenteuer.

Eine Zugfahrt die ist lustig...

Ihr erwacht in einem Verlies und seit dort - zum Glück - nicht allein. Schnell wird klar, dass ihr euch im Tutorial befindet. Die eigentliche Story beginnt erst etwas später aber der Einstieg sorgt bereits für Gänsehaut und Stresspusteln, denn hier erwarten euch bereits nach kurzer Zeit die ersten Gegner. Habt ihr das Tutorial hinter euch gebracht, erwacht ihr sehr verkatert in einem Zug. Ihr seid Josh und eure Frau versucht gerade krampfhaft euch zu wecken. Da das Leben für gewöhnlich nicht einfach ist, endet diese erste Auseinandersetzung natürlich im Streit, da ihr mal wieder etwas über den Durst getrunken habt - heimlich natürlich und das erfreut die Frau natürlich überhaupt nicht und so wendet Sie sich von euch ab und verschwindet im Zug in Richtung Restaurant. Also nichts wie hinterher denkt ihr euch und das Abenteuer startet.

Der alte russische Zug, der gerade irgendwo durch das nirgendwo des Ostblocks fährt, hat ungefähr so viel Charme wie Nagelpilz. Also erst mal frisch machen. Toilette aufgesucht und Wasser in die Hand und schön durchs Gesicht - mittels Kinect Erkennung natürlich - doch was erwartet euch da im Spiegelbild..... So nach und nach beginnt nun euer Abenteuer.

Auf dem Weg ins Zugrestaurant trefft ihr so einige Mitreisende. Zwei Ballerina, zwei russische Offiziere ein Haufen Partyjünger und auch eine rumänische Wahrsagerin, die wie nicht anders zu erwarten keine gute Zukunft für euch sieht. Dabei war bis hierhin noch alles gut, denn ab jetzt wird es blutig und ihr verschwindet in eine verstrickte Geschichte eines Madhouse und einem Haufen merkwürdiger teils bionisch veränderter Gestalten. Ab jetzt müsst ihr euren Weg selbst erforschen und genießt dabei die ruhigen aber auch die teilweise stressigen und gehetzten Passagen.

Sieht für einen Kinect Titel ganz brauchbar aus

Optisch macht Rise of Nightmares eine durchaus gute Figur - zumindest wenn man es mit vielen anderen Kinect Spielen vergleicht. Gerade auf Details schienen die Entwickler bei den Gesichtern und Animationen geachtet zu haben. Stellt man jedoch den Vergleich zu einem Action Blockbuster her, dann ist das was da geboten wird eher durchschnittlich bis leichte Kost. Zwar hat man den Look konsequent umgesetzt aber bereits nach einer guten Stunde ist das ständig wiederholende Gewirr aus Gängen und Kisten nicht mehr abwechslungsreich, zumal die Texturen auch nicht gerade hochauflösend sind. Schade hier wäre sicherlich noch einiges zu holen gewesen.

Mühe gab man sich auch bei den Soundeffekten. Man merkt schnell, wie durch Sound ein beklemmendes Gefühl hergestellt wird und man jedem Knacken in den Surroundlautsprechern folgt. Lokalisierung - Fehlanzeige Zwar erscheint Rise of Nightmares offiziell nicht in Deutschland aber zumindest deutsche Untertitel hätte man dem Spiel sicherlich mit auf den Weg geben können. So muss man sich mit englischen Texten und der englischen Sprachausgabe zufrieden stellen. Etwas komisch wirkt jedoch wenn jemand Russisch, rumänisch oder deutsch spricht und dabei einfach als Untertitel Kommentare wie ,,Flucht auf Rumänisch" oder ,,Spricht Deutsch" angezeigt werden. Egal - Atmosphäre kommt trotzdem auf.

Two step forward - one step back

Das wohl interessanteste dürfte für die angestrebten Hardcore Gamer jedoch die Frage nach der Steuerungsumsetzung sein. Hier kann man SEGA getrost von Beginn an ein Lob aussprechen, denn für Abwechslung ist immer wieder gesorgt und dennoch geht die Steuerung leicht ,,von der Hand". Neben vielen Standardsituationen, die die Kinect Kamera erkennt erwarten euch nämlich auch die ein oder andere überraschende Aufgabe, die jedoch intuitiv gemeistert werden kann. Da wäre zum einen das balancieren, das Schwimmen durch einen Teich oder das aus dem Gesicht wischen von Schleim, den einem die Gegner ins Gesicht spucken. Durch die Gänge windet man sich schnell und effizient.

Durch drehen der Schultern dreht sich das Alter Ego. Stellt man ein Bein nach vorne geht er vorwärts. Stellt man ein Bein nach hinten geht es rückwärts. Mit all den Nahkampfwaffen wir IceSäge, Survival Messer oder auch den Schlagringen erwehrt man sich der Gegner und sticht oder schlägt einfach aber effizient zu. Hat man sich in all dem Getümmel mal ,,verlaufen" hilft die ,,Auto-Move" Geste. Einfach den rechten Arm im rechten Winkel anheben und der Protagonist steuert automatisch die nächste Station an. So ist es dem Spieler freigestellt, ob man mit viel Zeit, Lust und Laune selber in den Gängen herumstöbert und das ein oder andere Sammelobjekt findet oder sich mittels ,,Auto-Move" Geste zur nächsten Aktion führen lässt.

Fazit

Rise of Nightmares ist ein ernsthaftes Angebot für Hardcore Gamer, sich auch einmal an der Kinect Steuerung zu versuchen und mit ihr ein körperlich aktives Abenteuer zu erleben. Das Spiel baut recht schnell eine dichte Atmosphäre auf und über die technischen Mängel in Bezug auf die Grafik kann man meist gut hinwegsehen, da die ein oder andere Gegnerschaar einem eh wenig Zeit lässt, sich umzusehen. Das Spiel geizt nicht mit Schock Momenten und Gore Effekten.

Zwar sind diese teilweise sehr überzeichnet aber das macht das Spiel dann auch emotional schnell wieder zum ,,Spiel". Rise of Nigthmare zeigt die Kinect Steuerung einmal in einem neuen Licht. Allerdings wird man sich - auch als Hardcore Gamer - nicht wie gewohnt mal eben 2-3 Stunden dem Spiel widmen, da die Kämpfe einen schon gut ins Schwitzen bringen. Wir sagen trotz der technischen Schwächen des Spiels - Daumen hoch für den Mut von SEGA nun auch mal was anderes als die typischen ,,Niedlich-Spielchen" zu veröffentlichen. Möglicherweise schafft man es beim nächsten Mal ja auch in einer Form, die der deutschen USK gefällt. So bleibt nun abzuwarten, wie lange es auf dem deutschen Markt erhältlich ist.

Wer Spass mit Spielen wie Con****ed hatte, der darf sich auch mal selber vor die Kinectkamera stellen und ein Abenteuer auf eine andere Weise erleben.


Bewertung

Pro

  • Kinect auch mal für Erwachsene
  • Auto Move - Funktion
  • Gute Kinect Steuerung

Contra

  • Matschige Texturen
  • Levelabschniutte wiederholen sich
  • Zu wenige Gegnertypen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU Mastermind Mo, 12.09.2011, 09:06 Uhr

Obsidika schrieb:
Zombishooter ok, aber das is so eine Mischung aus SAW und Resident evil zusammengpunsht in schlechtester Qualität. Auch einigen Reviews soll die Steuerung totaler mist sein.

Ich lass die Finger davon

Wie immer ist die Frage, was man erwartet.

Ich denke brokenhead hat es ebenso empfunden, wie ich für den Test. Es geht in die richtige Richtung und bringt Kinect auch mal in einen andere Richtung als nur rumhüpfend und tierchen kraulen vor dem TV.

Die Mischung machts beim Spiel....

brokenhead So, 11.09.2011, 21:57 Uhr

habs mir aus der videothek ausgeliehen.
also die umsetzung ist schonmal recht gut gelungen, vom spiel her ist es eher sehr mau. B movie mässig.
aber es macht spaß die steuerung ist schon recht richtungsweisen für shooter, ausbaufähig JA aber schon ein sehr guter erster schritt in die richtige richtung so sieht man sich um indem man den oberkörper nach rechts und links bewegt, nach oben und unten sieht man mit kopfnicken, bewegen tut man sich mit nach vor und zurückbewegen des beines. das spiel spielt sich allgemein recht träge, was sich aber auch im gameplay wiederspiegelt. also man hat nie das gefühl man ist überfordert. würde aber controller lieber bevorzugen, aber für kinect fans ein muss denke ich mal.
also es macht spaß, wer lust hat auf was neue und soll ein blick riskieren.

Obsidika Sa, 10.09.2011, 22:42 Uhr

Als ich das Spiel bei xbox live us store gesehn hab dacht ich mir nur: was ein scheiss....

Zombishooter ok, aber das is so eine Mischung aus SAW und Resident evil zusammengpunsht in schlechtester Qualität. Auch einigen Reviews soll die Steuerung totaler mist sein.

Ich lass die Finger davon