
Burnout/Second
Wie erwähnt, haben die Entwickler einiges bei der Burnout-Serie abgeschaut. Der spezielle ,,Road-Rage" Modus, die Sequenzen in Zeitlupe die eingeblendet werden, wenn Fahrzeuge zerstört werden oder das eigene Auto gegen die Wand gesetzt wird und längere Zeitlupen bei den Sprüngen kommen einem brutal bekannt vor. Aber nicht nur das, die Rennen sind von Action geprägt. Es gilt nicht immer nur der Schnellste zu sein, sondern auch der Schlauste. Das bedeutet, man muss Tanklaster im passenden Moment sprengen, Abkürzungen durch Wände ,,freifahren" oder eben einfach mal Gebäude einstürzen lassen. Auch das kennen wir ziemlich gut und zwar aus Split/Second. In Ridge Racer sind es meist eben Tanklaster oder größere Häuser, durch deren Außenwand man fahren kann und welche nach der Durchquerung dann einstürzen. Das geht alles fast nur mit aktiviertem Boost. Boost bekommt ihr durch Sprünge, lange Drifts oder das Fahren im Windschatten. Schade dass die KI scheinbar Sonderrechte hat. Die Gegner zünden manchmal schon wenige Sekunden nach dem Start ihren vollen Boost, das geht eigentlich gar nicht...
Das nutzen der Abkürzungen oder Fallen geht auch nicht immer gut. Wie bereits erwähnt, muss man dafür den Boost aktiviert haben. Pech nur, wenn dieser genau in dem Moment ausgeht, in dem man auf die Hauswand prallt. Spätestens dann verliert man wieder einige Plätze im Rennfeld, aber das geschieht auch meist schon vorher durch die Gummi-Band KI. Dieses virtuelle Gummiband ist, meiner Meinung nach, das mit Abstand Schlimmste, was ein Rennspiel mit sich bringen kann. Wo bleibt mein Spaß, wenn ich mich Minutenlang vom kompletten Feld absetze, am Ende aber alle wieder, ohne das ich einen einzigen Fehler gemacht habe, an mir kleben oder mich sogar überholen. Das kann doch nicht sein!
Auch mit der Kollisionsabfrage gibt es noch Probleme. Die Strecken sind oft völlig zugemüllt mit irgendwelchen Gegenständen wie Mülltonnen, Bänke, Briefkästen o.ä., welche zum Glück problemlos umgefahren werden können. Das ist kein Problem und macht auch Spaß und trägt irgendwie zur Authenzität bei. Manchmal begegnet man aber auch einem solchen Gegenstand, den man nicht einfach umfahren kann, oder umgekehrt manchmal kann man durch ganze Häuser oder dicke Brückenpfeiler fahren, durch welche man an anderer Stelle niemals kommen würde. Da fehlt das Feintuning! Ebenso bei der Schadenanzeige des eigenen Autos, der Zustand lässt sich im Rennen nicht genau erkennen, währenddessen der Fahrzeugzustand bei Gegnern immer gut sichtbar ist.
Glanz und Gloria?
Technisch bewegt sich Ridge Racer Unbounded leider nur im Mittelfeld des Genres. Die Autos sind schön gestaltet, dafür das sie nicht lizenziert sind. Ebenso passt das Grundgerüst von Shatter Bay. Eine US Stadt mit Hochhäusern, einem Industriegebiet und eben ein wenig Abwechslung in der Landschaft. Im Detail fehlt es aber an vielen Ecken. Zu wenig Feintuning, zu vieles sieht gleich aus und kurze Framerate-Einbrüche machen keinen besonders guten Eindruck. Dieser wird aber immerhin von guten Lichteffekten etwas kaschiert. Ob von der Sonne oder Lampen, überall glänzt und spiegelt es, das sieht schön aus und macht einen sauberen Eindruck!
Cool ist das HUD, welches praktisch auf der Strecke liegt. Der Abstand zum Gegner sowie die Rundenzeit wird an Hauswände oder virtuelle Begrenzungen projiziert. Wetterwechsel gibt es keine, dafür Tag und Nacht Übergänge. Motorsounds und Umgebungsgeräusche klingen gut und solide! Die Motoren knackig und brummig, die Kollisionen scheppernd und krachend. So soll es sein. Begleitet wird man von einem elektronischen Soundtrack (u.a. Skrillex), je nach Geschmack ge- oder missfällt einem das sehr.
Editor & Multiplayer
Ein cooles Feature von Namco Bandai ist der Stadt-Editor in Ridge Racer Unbounded. Mit ihm kann jeder Spieler seine eigenen Strecken erstellen und dann den anderen Fahren über Xbox Live zur Verfügung stellen. Renntyp, Tageszeit und Schwierigkeitsgrad lassen sich da natürlich komplett anpassen. Mit dem Fortschreiten in der Einzelspielerkampagne schaltet man immer mehr Gegenstände im Editor frei. Das Bauen der eigenen Stadt macht echt Spaß und ist mal was anderes!
Leider gibt es kein Splitscreen-Modus, dafür können aber bis zu acht Spieler auf den Straßen von Shatter Bay oder auf den eigens kreierten Karten ihre Rennen austragen. Das macht dann auch wieder richtig Laune und der Multiplayer ist somit eines der besten Features des Games.
Fazit
Mit Ridge Racer Unbounded hat Namco Bandai versucht jedem einzelnen der aktuelleren Spiele im Renn-Genre ein Stück des Kuchens wegzunehmen, indem ein paar Ideen übernommen wurden. Wirklich geklappt hat das nicht, da an jeder Ecke ein kleines Detail fehlt und vor allem die Steuerung zu schwammig ankommt.
Die nur mittelmäßige Grafik wird von tollen Lichteffekten begleitet und kaschiert, die Sounds sind super und der Stadt-Editor ist wirklich umfangreich. Wem die Karriere mit der etwas dümmlichen KI zu langweilig ist, kann ohne Probleme einen Blick auf den Online-Modus werfen. Mit den Karten der anderen Spieler und den vielen verschiedenen Events, kann man die Zeit wirklich gut und mit Spaß herumbringen.
Schade, dass die Fahrzeuge nicht getunt oder lackiert werden können. Schade auch, dass das Gameplay noch nicht ganz rund läuft und das neue Ridge Racer am Ende nicht wirklich überzeugen kann. Hier wurde zu viel Potential verschenkt!
Bewertung
Pro
- Solider Sound
- Super Strecken-Editor (+Multiplayer)
- Tolle Lichteffekte
Contra
- Präsentation nur Mittelmaß
- Kein Tuning, kein Design-Studio
- Fahrphysik und Steuerung

3 Kommentare
XBU Böhser Onkel Do, 19.04.2012, 07:13 Uhr
Ich glaube nicht dass da nachträglich noch ne Demo kommt.
Wenn dir die älteren Burnout Teile gefallen haben kannst eigentlich zuschlagen.
Ich komm vor lauter Gow 3 und Trials ned dazu weiterzuspielen.
cyfex Do, 19.04.2012, 06:32 Uhr
ich hoffe das ne Demo zum Spiel rauskommt, ansonsten macht das Spiel einen sehr guten Eindruck! :smt023
XBU Böhser Onkel Mi, 18.04.2012, 18:07 Uhr
Hmmm versteh ich nicht hätte mehr vergeben.
Die Steuerung finde ich ganz gut man muss sich erstmal reinfinden und eigentlich zu 90% driften.
Tunen und lackieren hat bei RR nix verloren finde ich...immerhin kann man die Lackfarbe wechseln und mit dem LE Code gibts noch hübsche Lackkits von bekannten Games.