
Nach den beiden ersten grandiosen Teilen von Project Gotham Racing geht es nun in die dritte Runde der viel verkauften Rennserie von Bizarre Creations und Microsoft. Doch kann der dritte Teil auf der Xbox 360 genauso wie die beiden Vorgänger auf der guten alten Xbox überzeugen?
Überzeugende Grafik
Die Grafik von Project Gotham Racing 3 ist wohl eine der besten von den Xbox 360 Launchtiteln. Die Autos, sowie die Häuser und Zuschauer, welche zurückschrecken wenn man nah an der Leitplanke fährt, werden detailliert dargestellt. Besonders gut gelungen ist die Cockpit-Perspektive, in der die Tachoanzeige und das Amaturenbrett 1:1 vom Original-Auto übernommen wurden. Das einzige Manko an der Grafik ist, dass sie manchmal zu bunt erscheint.
Der Soundtrack ist nicht so gut gelungen. Zwar hat Project Gotham Racing 3 viel mit dem Thema Stil zu tun, aber bei mehr als 300 km/h will die Mehrzahl der Spieler keine Operette hören, sondern Musik, die zu der Geschwindigkeit passt. Zwar gibt es auch andere Musik, wie Rock von den "Queens of the Stoneage" oder Hip Hop, allerdings drückt man sich die Finger wund, bis man ein passendes Stück gefunden hat. Da hilft leider nur, den Guide-Knopf zu drücken und die auf Festplatte geladene Musik zu hören. Der Motorensound, die Geräusche bei den Unfällen und das driften hört sich allerdings exzellent an.
Von Blech und Gold
Wie bei PGR2 gibt es ein Medaillensystem, was aus 5 Edelmetallen besteht: Bronze, Silber, Stahl, Gold und Platin. Je wertvoller das Edelmetall, desto schwieriger das Rennen. Bei Stahl ist es das Ziel den dritten Platz gegen mittelstarke Gegner zu belegen, bei Platin natürlich den ersten gegen sehr starke Gegner. Vor jedem Rennen kann man entscheiden, um welche Medaille man fahren will. Es gibt mehrere Rennarten wie zum Beispiel Zeitfahren, Slalom oder Schnelle Runde. Autorennen gegen verschiedene Anzahlen von Gegnern gibt es natürlich auch.
Für seine Autos kann der Spieler Garagen freischalten, wie z.B. eine in London oder eine aufgemotzte Scheune. Sobald die erste voll ist, schaltet man die zweite frei und kann diese mit weiteren Ferraris, Lamborghinis usw. füllen.
Spielspaß wird bei PGR3 groß geschrieben. Man versucht immer wieder, die Rennen mit einer möglichst hohen Medaille zu erreichen. Schafft man es einmal nicht, versucht man es so lange bis man es geschafft hat, was hin und wieder auch mal zu kurzzeitigem Frust führen kann. Der Onlinemodus von Project Gotham Racing 3 ist nett gemacht, allerdings wirkt er nicht fertig. Nicht selten kommt es vor, dass Amateure, trotz des versprochenen Systems, welches alle Spieler in gleichstarke Gruppen aufteilen sollte, gegen Profis oder Teufelskerle fahren.
Xbox Live noch nicht ausgereift
Drückt man im Onlinemodus während der Ladezeit den Guide-Knopf, hängt sich die Xbox 360 auf und muss neugestartet werden. Dieser Fehler bedeutet für die anderen Fahrer, dass sie solange warten müssen, bis der Spieler seine Xbox 360 ausgemacht hat.
Im Vergleich zum Vorgänger gibt es viele negative Punkte, welche größtenteils bei Xbox Live zum Vorschein treten:
- Während dem Rennen wird nicht angezeigt, wer gerade spricht
- Platz zwei bis acht hat nur 30 Sekunden Zeit zur Überschreitung der Zielline
- Die Straßen erscheinen zu glatt, es gibt so gut wie keine Schlaglöcher mehr wie bei PGR2
- Nach dem Online-Rennen keine Angabe der gefahrenen Zeit
- Jedes Auto ist jederzeit kaufbar. Man braucht keine bestimmten Vorraussetzungen, um sich direkt das beste Auto kaufen zu können
- Den Erfolg Onlineprofi kann man nicht freischalten (60 Gamerscore)
Fazit
Insgesamt macht Project Gotham Racing 3 wirklich Spaß und fesselt den Spieler erstmal einige Stunden an die 360.
Allerdings gehen einem die negativen Punkte nach einer gewissen Zeit auch auf den Geist.
Ich rate all denjenigen, denen das Getune von Need for Speed nicht liegt, über den Kauf von Project Gotham Racing 3 nachzudenken, da es grafisch ein wirkliches Highlight ist.
Bewertung
Pro
- Ordentlicher Umfang
- Exzellente Grafik
Contra
- Schwacher Sound
