Review zu Persona 4 Arena Ultimax

Mit Persona 4 Arena Ultimax bringen die Entwickler von Arc System Works und Atlus einen weiteren 2D-Prügelkandidaten auf die Xbox 360. Dabei handelt es sich um ein einen Mix aus Beat'em Up und japanischem Rollenspiel. Aber funktioniert das überhaupt? Ein Prügelspiel auf Grundlage eines Rollenspiels? Wir erinnern uns: Schon 2008 versuchte Square Enix dies mit Dissidia Final Fantasy und konnte die eingefleischte Fanbase überzeugen. Und in diese Kerbe schlägt auch Persona. Wir haben uns mit dem nunmehr dritte Ableger der Persona-Reihe intensiv beschäftigt und sagen euch im folgenden Testbericht, ob sich ein Kauf nicht nur für Persona-Fans lohnt.

Fanservice in Reinform

Persona 4 Arena Ultimax spielt wenige Tage nach den Ereignissen von Persona 4 Arena. Also blieb der Welt nur kurz zum Aufatmen. Denn haben wir die ersten Dialoge der Protagonisten hinter uns, taucht auch schon ein geheimnisvoller roter Nebel die Stadt Inaba in eine apokalyptische Stimmung. Kurz daraufhin fordert uns General Teddie dazu auf, Kämpfe gegen sogenannte Shadows auszurichten. Warum und weshalb das Ganze? Kein Schimmer. General Teddie prophezeit außerdem, dass die Welt bald untergeht und wir so schnell wie möglich zu einem im roten Nebel aufgetauchten Turm begeben müssen. Soviel zur Story von Persona 4 Arena Ultimax. Für Neulinge oder Quereinsteiger wird aber das fehlende Vorwissen zwischendurch zum Problem. Es wird so gut wie keine Vorgeschichte geboten und nach einigen Insider-Dialoge oder Anspielung auf vergangene Geschehnissen versteht man nur noch Bahnhof. Daher ist auch Persona 4 Arena Ultimax als reiner Fanservice-Titel zu verstehen. Eingefleischte Persona-Kenner werden da ihren Spaß haben. Einsteiger dagegen werden es schwer haben, sich in die Story einzufinden.

Einsteigerfreundlichkeit ist gleichzeitig eine Schwäche

Doch ganz vergessen hat Arc System die Neulinge nicht. Neben dem aus rund 50 Übung bestehenden Tutorial helfen im Kampfgeschehen einige neue Möglichkeiten und Ideen Einsteigern besser auszuteilen. Da haben wir die neue Auto-Kombo-Funktion, mit der wir durch das einfache Drücken derselben Taste eine komplette Kombo aufbauen. An genaue Zeitpunkte oder Konter müssen wir nicht achten. Einfach draufloshämmern und schon können wir uns relativ gut im Kampf behaupten. Doch dieses Feature weist schnell einige Schwächen auf - die Kämpfe werden dadurch einfach zu keiner Herausforderung mehr. Aber auch für Prügelmuffel wird eine Lösung geboten. Einfach alle Storykämpfe von einem Computer spielen lassen. So braucht man selbst nicht Kämpfen aber kann die Story in vollen Zügen genießen.

Der Visual-Noval im Prügelspiel

Kern von Persona sind zwar die Kämpfe. Doch verpackt ist die Story in einen umfangreichen Visual-Novel. Dort klicken wir uns von Dialog zu Dialog. Für Visual-Novel-Fans auf jeden fall interessant. Für Neueinsteiger, die noch nie Kontakt mit solchen Spielen hatten, vielleicht eine unangenehme Überraschung. Auch wir sind von Light-Novels nicht gänzlich überzeugt. Klar hat es in Japan seine Existenzberechtigung, doch man sollte sich je nach Budget auch mal für richtige Zwischensequenzen in Form von Kurzanimes oder 3D-Animationen einsetzen. Trotzdem kann man diesen Umstand einfach nicht negativ sehen. Es ist jammern auf hohem Niveau, denn Light-Novels sind nach kurzer Eingewöhnungsphase dann doch ein angenehmer Ersatz.

Wie in einem Light-Novel nicht unüblich begleiten wir nicht nur einen einzelnen Charakter, sondern eine Vielzahl von Charakteren durch die Story. Da sind ständige Wiederholungen vorprogrammiert. Sie sind so relativ vertraut, gehen aber auf Dauer ein klein wenig auf die Nerven. Eine Passage hören wir dann 3 oder gar 4-mal. Das ist einfach zu viel. Rundum bietet der Light-Novel aber eine zwar flache aber ausgeprägte Storyline. Das ist auch der relativ langweiligen Grundidee und den eindimensionalen Charakteren geschuldet.

Der Umfang passt

Persona 4 Arena Ultimax bietet zahlreiche Modis. So können wir uns auch abseits der Story feucht fröhlich austoben. Einmal wäre da der Arcade-Modus, dort müssen wir mit einem einzelnen Charakter uns vielen Kämpfern stellen. Durch sehr kurze Gespräche wird die Story in Miniformat erzählt. Desweiteren bietet Golden-Arena-Modus RPG-Freunden den nötigen Levelspaß. In diesem Modus müssen mehrere Etagen eines Turmes bewältigt werden, um seinen Charakter Stück für Stück hochzuzüchten. Die erhaltenen Skill Points lassen sich frei in den Charakter einarbeiten und so hat man selbst in der Hand, was man aufleveln möchte. Doch auch ein Versus-Modus darf nicht fehlen. Hier treten wir gegen andere Persona-Spieler aus aller Welt oder halt den Freund neben sich an. Dabei ist der Netcode sehr gut und es kommt zu keinerlei Verzögerungen, auch wenn der Spieler gerade in Amerika oder Russland sitzt.