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Warum die Offroad Simulation Overpass kein klassisches Rennspiel ist und was euch im Gelände erwartet, lest ihr in unserem Test.

Geschicklichkeit im Gelände

Overpass sieht auf den ersten Blick aus wie ein klassisches Offroad Rennspiel, bei genauerem Hinsehen stellt sich aber schnell heraus, dass hier kein typischer Vertreter des Genres vorliegt. Ziel ist es zwar, als Erster die Ziellinie zu überqueren, doch der Weg dorthin ist anders. Der Gegner ist die Strecke, die es alleine zu absolvieren gilt und dabei möglichst wenig Zeit zu benötigen. Dabei gilt es zahlreiche Hindernisse wie Felsblöcke, Baumstämme, Betonrohre oder Wippen zu überwinden und gleichzeitig innerhalb der Streckenbegrenzung zu bleiben. Für jeden Fehler drohen Zeitstrafen. Eine Ideallinie, wie in anderen Rennspielen, gibt es bei diesen motorisierten Puzzeln keine.

Hinderniss

Gefahren wird mit 24 lizensierten allradgetriebenen UTVs oder ATVs auf 40 Strecken in sechs unterschiedlichen Umgebungen. Die Räder des Gefährts sind auf die Hindernisse abzustimmen. Nur wenn der Grip stimmt kann das Hindernis mit Fingerspitzengefühl am Gaspedal überwunden werden. In den Hindernis- und Hillclimb-Rennen ist die Strategie wichtig, um die Hindernisse zu meistern oder den Weg zum Gipfel zu finden. Vollgas ist nicht das Mittel der Wahl, sondern der geschickte Umgang mit Gas und Bremse. Ein weiterer Freiheitsgrad ist wählbare Differentialsperre. Überträgt man den Grip gleichmäßig an alle Räder und ist langsamer, oder verzichtet man darauf und versucht es mit dem herkömmlichen Allrad-Antrieb?

Reparatur bitte

Egal, welche Variante bevorzugt wird, es ist wichtig drauf zu achten, nicht zu viel Schaden zu nehmen. Denn die Schäden, zum Beispiel am Antriebsstrang oder den Reifen, sind permanent und können dazu führen, dass ein Hindernis unmöglich zu überwinden wird und die Strecke somit nicht abzuschließen ist. Während einer Herausforderung, die aus mehreren Strecken bestehen kann, kann immer nur ein Teil der Schäden zwischen den Rennen repariert werden. Reparaturkits, die alles beheben, sind rar, stattdessen kann man Geld investieren, selber Hand anlegen und das nächste Rennen aussetzen oder die Crew ihre Arbeit machen lassen und derweil auf ein Ersatzfahrzeug umsteigen, sofern der eigene Fuhrpark mehr als ein Fahrzeug beinhaltet.

Karriere

Das Herzstück von Overpass ist natürlich der Karrieremodus, der ähnlich einem Spielbrett aufgebaut ist und in der Regel zwei mögliche Wege offen hat. Ziel ist am Ende die Weltmeisterschaft. Erreicht man in den Herausforderungen mindestens den dritten Platz, werden Fahrzeuge oder Upgrades freigeschaltet. Mit dem nötigen Kleingeld, das sich auch über Sponsorenverträge verdienen lässt, können diese aber auch gekauft werden. Auf dem Weg zum Finale sind zwölf Herausforderungen mit 30 Rennen zu absolvieren. Das klingt erstmal wenig, doch mit Strecken die schonmal 30 Minuten zum Meistern benötigten, kommt ein ordentlicher Umfang zusammen, der leider aus viel Wiederholung besteht.

Gar nicht so einfach

Die Lernkurve ist sehr steil und zu Anfang ist die Frustgrenze mitunter schnell erreicht. Dabei ist das immer wieder ausprobieren integraler Bestandteil des Spiels und birgt auch ein Suchtpotential. Denn immer und immer wieder startet man das Hindernis von vorn, analysiert die Gegebenheiten und nutzt die bereits gemachte Erfahrung, bis das Hindernis endlich überwunden ist. Die Freude darüber wiegt schwerer als der Frust. Den ATVs kommt in der Hinsicht noch eine Besonderheit zu, denn hier ist der Schwerpunkt des Fahrers mitzubestimmen und so kann beispielsweise mehr Grip auf die Vorderachse gebracht werden.

Lichteffekte

Technisch macht Overpass eine gute Figur ohne nennenswerte Patzer. Die Ladezeiten bewegen sich im Rahmen und im Test traten keine Fehler auf. Die Strecken sind mit ihren vielen Details, auch abseits der Piste, schön anzusehen. Auf schlammigen Untergrund hinterlassen die Fahrzeuge tiefe Spuren und wirbeln auf trockenen Untergrund Staub auf. Auch die Kollisionsabfrage leistet sich keine sichtbaren Fehler. Wenn es irgendwo klemmte, dann war immer klar, warum.

Neben dem Karrieremodus bietet Overpass mit dem Splitscreen Modus eine Seltenheit. Allerdings treten wir nur gegen den Geist des Mitspielers an, denn wir haben mit der Strecke schon genug Probleme, da können wir auf einen rempelnden Mitspieler gut verzichten. Im Online Multiplayer hingegen messen wir uns mit Spielern aus aller Welt.

Fazit

Overpass ist keine Offroad-Simulation im eigentlichen Sinn. Ziel ist es zwar auch, schnell im Ziel zu sein, allerdings ist man dabei allein auf der Strecke. Maßgeblich ist nicht eine möglichst hohe Geschwindigkeit, sondern Fingerspitzengefühl und Geschick bei der Überwindung der Hindernisse. Jeder Schaden am Fahrzeug kann dazu führen, dass die Strecke nicht mehr zu absolvieren ist.

Es kann somit eine ganze Weile dauern, bis das Ziel erreicht ist, was sich positiv auf die Spieldauer auswirkt. Das birgt aber auch Frustpotential, da die Lernkurve zu Anfang sehr steil ist. Erfolgserlebnisse sind dafür umso motivierender.


Bewertung

Pro

  • Offroad Geschicklichkeitsspiel
  • Lizensierte Fahrzeuge
  • Ansprechende Grafik

Contra

  • Steile Lernkurve
  • Frustpotential

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Schwierigkeitsgrad / Frustgrenze 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
7

1 Kommentar

exterminas So, 05.04.2020, 19:55 Uhr

Vielen Dank für die Zusammenfassung :)