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Die Eiszeit hat begonnen – damit ist der Start in die neue Eishockey-Saison gemeint. Während die Profis ihre Fähigkeiten auf dem kalten Eis unter Beweis stellen, können auch weniger begabte Schlittschuhfahrer mit NHL 20 ihre Leidenschaft virtuell erleben. Ob und wie EA Sports dieses Jahr überzeugen kann, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Abwechslung garantiert

Wie auch schon der letzte Ableger es tat, bietet NHL 20 euch eine gewaltige Anzahl an verschiedenen Spielmodi. NHL-Neulinge können sich dadurch etwas überrumpelt fühlen. Aber keine Panik - solltet ihr tatsächlich ein frischer NHL-Azubi oder ein eingerosteter Casual-Gamer sein, so ist der sehr ausführliche Trainingsmodus als erste Anlaufstelle empfehlenswert.

EA hat alle Spielmodi aus dem letzten Jahr für den neuen Teil verfügbar gemacht. Mit „Ones“ hat sogar ein neuer Modus den Weg ins Spiel gefunden. „Ones“ bietet euch Arcade-Spaß online im Modus „World of CHEL“ oder offline auf der Couch für bis zu drei Spieler. In dem 1-gegen-1-gegen-1-Modus könnt ihr euren Freunden oder beziehungsweise euren Onlinegegnern knallharte Bodychecks austeilen oder sie mit euren Skills an die Bande spielen – in „Ones“ ist alles erlaubt. Im Modus „World of CHEL“, welcher erstmalig seit dem letzten Ableger NHL 19 vertreten ist, habt ihr dieses Jahr noch mehr Möglichkeiten, euch als ingame erstellten Spieler zu individualisieren. Wer in diesem Modus am Ball bleibt und fleißig Gegner in „Ones“ auf der Nase herumtanzt, der kann sich auf zahlreiche Belohnungen in Form von individuellen Ausrüstungsgegenständen freuen.

Den Modus „Hockey Ultimate Team“, kurz HUT, könnt ihr direkt mit dem Ultimate Modus aus der FIFA-Reihe vergleichen. In HUT könnt ihr euch euer eigenes Eishockey-Dreamteam errichten und euch Online oder Offline unter Beweis stellen. Dieses Jahr wird euch erstmalig der aus FIFA bekannte Modus „Squad Battles“ auf den Tisch serviert. Bei Squad Battles handelt es sich um einen Singleplayer-Wettkampf gegen ständig wechselnde CPU-Teams. Schließt ihr die Battles erfolgreich ab, warten je nach Schwierigkeitsgrad Belohnungen in Form von Münzen und Packs um damit eure Mannschaft zu verstärken.

Auch der Franchise-Mode bietet euch im Vergleich zu den letzten Jahren einige signifikanten Änderungen. Ab NHL 20 habt ihr die Möglichkeit euer eigenes Team zu erstellen, Spieler zu Beginn zu draften und die Liga als Newcomer ordentlich aufzumischen. Auch als General Manager verfügt ihr nun mehr Kontrolle als je zuvor über das Management. Ihr könnt Coaches feuern und einstellen sowie Konversationen mit Spielern suchen, um dadurch direkt die Chemie eurer Reihen oder des gesamten Teams zu beeinflussen. Mit den für Laien komplizierten Trades braucht Ihr euch dieses Jahr nicht groß herumschlagen. EA hat den mit dem Trade-Finder lang ersehnte Hilfe ins Spiel gebracht. Der Trade-Finder gibt euch einen Einblick in vorgeschlagenen beziehungsweise vom Gegner angebotene Trades, welche Ihr einsehen und nutzen könnt.   

Aufs Eis gelegt wurde dieses Jahr leider der „Be-a-Pro“-Modus. Nachdem EA dieses Jahr einen größeren Fokus auf „World of CHEL“ gesetzt hat, müssen sich die „Be-a-Pro“-Fans unter euch leider ohne Ingame-Veränderungen zufriedengeben. Trotzdem ist und bleibt der Modus für NHL-Fans, die ihre virtuelle Karriere erleben wollen, selbstverständlich hoch interessant.

In neuem Glanz

Wenn ihr schon öfter oder regelmäßig mit der Eishockey-Simulation in Kontakt gekommen seid, sind euch die Änderungen sicherlich ins Auge gefallen – besser gesagt, auch ins Ohr. Das Kommentator-Duo Mike Emrick und Eddie Olczyk wurden dieses Jahr durch Audiomaterial von Ray Ferraro und James Cybulski abgelöst. Die Beiden verleihen dem neuen Ableger ein frischen, dynamischen Kommentargenuss, was in vorherigen Teilen leider etwas starr wirkte. Die Trennung vom US-Fernsehnetzwerk NBC hat nicht nur Einfluss auf den Audiokommentar, sondern auch auf das optische in NHL 20. EA setzt dieses Jahr auf ein eigenes modernes Ingame-Design. Die Ergebnisanzeige findet ihr nun am unteren Bildschirmrand wieder, in welchem aktuelle Zwischeninfos zum Match widergespiegelt werden.

Bereits in NHL 19 kam erstmalig die RPM-Technik zum Einsatz. RPM steht hierbei für Real Player Motion und sorgt für flüssigere Bewegungsabläufe und Realismus innerhalb des Spiels. Dabei werden die Bewegungen von echten Eishockeyspielern aufgenommen, analysiert und ins Spiel implementiert. In NHL 20 hat EA nochmals an ordentlich an der Detailschraube gedreht und die Real Player Motion Technologie verbessert. Besonders auffällig sind die Verbesserungen an den Goalies ersichtlich. Die Torhüter wurden mit neuen Animationen versehen und sind nun auch nicht ganz so leicht und einseitig überwindbar wie es in vorherigen NHL-Teilen der Fall war.

Ein großes Highlight des diesjährigen Ablegers sind die hoch umworbenen „Signature Shots“, bei welchem spezielle Schusstechniken von NHL-Stars in das Spiel hinzugefügt wurden. Wollt Ihr also genau solche perfekten Direktabnahmen wie Alexander Ovechkin durführen, so habt ihr in NHL 20 die Möglichkeit dazu. Doch auch viele weitere Schlussanimationen wurden hinzugefügt, sodass das Punkten deutlich abwechslungsreicher geworden ist.

 

Fazit

Wie leider viele Sportsimulationen hat auch NHL damit zu kämpfen, neuen Content für Spieler anzubieten. Mit „Ones“ kam zwar ein kleiner Modus dazu, welcher aber unter all den verschiedenen Spielmodi untergeht. NHL 20 ist, wie schon im letzten Jahr, extrem umfangreich, so dass verschiedene Spielertypen mit ausreichend Content versorgt sind.

Viele eingefleischte NHL-Fans sehen dieses Spiel sicherlich nur als ein Kaderupdate. Die neue RPM, die Animationen und die Gameplay-Änderungen sind deutlich sichtbar sowie spürbar. Das Ganze wird durch die Kulisse, das TV-Format und die neuen Kommentatoren perfekt abgerundet. Die Atmosphäre ist wie ihr es nie zuvor in NHL erlebt habt.

Falls ihr ein NHL-Neuling seid, habt ihr mit NHL 20 einen guten Kauf gemacht. Auch wenn euch das Spiel anfangs vielleicht ein wenig ärgert. Der ausgereifte Trainingsmodus und einige Offline-Partien bringen euch in die korrekte Spur und den damit verbundenen Spielspaß.


Bewertung

Pro

  • Umfangreiche Spielmodi
  • Gameplay-Änderungen spürbar
  • Perfekte Eishockey-Atmosphäre
  • Ausgezeichneter Trainingsmodus

Contra

  • Be-a-Pro-Modus ohne Veränderung

Umfang 10 von 10
10/10
Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Atmosphäre 10 von 10
10/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

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