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Ring frei!

Nachdem man sich dann auch mit der englischen Synchronisation zufrieden gegeben hat (für deutsche Spieler gibt es mal wieder nur Untertitel) und die nach gewisser Zeit extrem nervige Hintergrundmusik verdrängt hat, kann man sich auf den Kern des Spiels konzentrieren: Das Kämpfen.

Ihr spielt eigentlich immer Eins vs. Eins, allerdings könnt ihr ggf. Hilfe von anderen Charakteren bekommen. Mit richtigem Einsatz von RB und LB könnt ihr kurz einen unterstützenden Freund herbeirufen. Mit dem richtigen Timing und dem Einsatz von Chakra (der Energie die euren Körper durchfließt und ein wichtiger Teil der Story ist) könnt ihr dann auch coole Teamaktionen starten.

Der Kampf selbst ist ansonsten aber relativ einfach aufgebaut; deutlich einfacher als die Ubisoft-Reihe. Es gibt nicht viele Kombos, Hauptangriffstaste ist B, Fernangriffe werden mit X ausgeführt und ihr könnt Blocken und Springen. Abwechslungsreicher und anspruchsvoller wird das Kampfsystem aber mit Einsatz von Chakra. So könnt ihr z.B. dadurch besser ausweichen, zu eurem Gegner sprinten, oder auch mächtige Jutsu und Angriffe ausführen. Aber gerade bei den Jutsu fehlt es uns an Abwechslung - ein paar mehr hätten nicht geschadet.

Das Einsetzen von Items ist zwar cool, bringt im Endeffekt aber gegen gute Gegner nicht viel. Interessant sind auch nicht so die normalen Kämpfe, sondern spektakulär in Szene gesetzte Bosskämpfe. Diese spielen sich fast wie Szenen aus dem Anime und sind bombastisch. Das Spiel wechselt nahtlos und adäquat zwischen normalen Kampfszenen, Quicktime Events (in welchen ihr in schneller Reihenfolge die richtigen Tasten drücken müsst) und speziellen Kampfsituationen hin und her.

Sich die Zeit vertreiben

Wer den Abenteuer-Modus spielt, wird viel Zeit mit ihm verbringen. Sicherlich kann man gut über 15 Stunden daran setzen. Wer es darauf anlegt, alle Nebenmissionen abzuschließen und alle Sammelobjekte zu finden, der wird so einige Zeit beschäftigt sein. Außerdem kann man frühere Kämpfe erneut bestreiten, wenn man z.B. einen besseren Rang erreichen will. Allerdings stellt sich der Aufbau des Storymodus so dar, dass man auf eine billige Art und Weise das Ganze in die Länge zieht. Es fühlt sicher so an, als müsse man das alles machen, um irgendwie weiter zu kommen. Schade - für 60 EUR fühlt man sicher eher so, als hätte man eine Menge Hausaufgaben aufgebrummt bekommen, als ob man dafür ein spannendes Spiel bekommen hätte.

Schnell lockt folglich der Mehrspieler-Modus, in welchem spannende Kämpfe warten. Der Vorteil ist der, dass das Kampfsystem weitestgehend simpel ist und so auch Anfänger schnell in eine Partie hineinfinden. Nichts desto trotz: Wer über Xbox Live die Herausforderung sucht, der findet relativ schnell jemanden, der einen in die Schranken zurückweist. Hier sieht man, dass das Kampfsystem doch ganz komplex sein kann und Taktik für richtig schwere Gegner unverzichtbar ist.

Das, was den Multiplayer leiden lässt sind zwei Dinge. Zum einen sind lokal sowie über Xbox Live nicht alle Charaktere von Anfang an verfügbar. Das frustriert dann schon ein bisschen, wenn man Freunde eingeladen hat und man seinen Lieblingscharakter nicht auswählen kann, weil man davor noch stundenlang spielen muss, um ihn freizuschalten. Das andere, was schade ist, ist die Tatsache, dass man nur Eins gegen Eins spielen kann. Gerade das Teamplay, auf welchem der Manga, der Anime und eigentlich auch das Spiel aufbauen, wird hier vernachlässigt. Die Implementierung der unterstützenden Hilfe von anderen Charakteren ist zwar ganz cool, aber die Lösung von Naruto: The Broken Bond oder anderen Beat'em Ups wäre eleganter. Denn kooperativ gegen andere zu kämpfen macht erst richtig Spaß. Ich persönlich warte immer noch auf ein ordentliches Team-Beat'em Up im Animebereich. Denn besonders Naruto bietet sich praktisch idealerweise dafür an: Es wird eigentlich immer in Teams gekämpft und Kombo-Teamaktionen sind richtig cool.

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Fazit

Mit dem dritten Naruto Spiel auf der Xbox 360 haben wir sicherlich kein schlechtes Spiel in der Hand, allerdings hätte vieles deutlich besser laufen können. Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 2 knüpft zwar an die Handlung von The Broken Bond an, wurde aber ganz anders entwickelt und spielt sich auf seine eigene Art und Weise. Die Rollenspielelemente sind nett, aber nicht ausgebaut genug, alles kommt nachher auf viele (viele!) Zwischensequenzen und die großen Kämpfe an.

Was das Kampfsystem und die verschiedenen Bosskämpfe angeht, wurde aber vieles richtig gemacht. Das Gameplay ist einfach, aber teilweise richtig fesselnd. Bei Kämpfen wie Naruto gegen Oroshimaru oder Gaara gegen Deidara kann man sich fast nicht auf die Quicktime Events konzentrieren, da man lieber dem spannenden Kampf zuschauen möchte.

Alles in allem bleibt Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 2 kein schlechtes Naruto-Spiel. Für Fans ist es mehr als einen zweiten Blick wert, alle anderen können aber ruhigen Gewissens die Finger davon lassen. Mehr als eine Durchschnittsstory, Durchnschittsgrafik und -sound, sowie ein Durchschnittskampfsystem hat man hier nicht zu bieten. Für Fans des quirligen Jinjuriki aber eine definitive Kaufempfehlung.


Bewertung

Pro

  • Gute Effekte in den Kämpfen
  • Bosskämpef sind sehr spannend
  • Viele verschiedene Charaktere

Contra

  • Zu wenig Spiel: Zu viele Zwischensequenzen
  • Nicht genügend RPG-Gewichtung
  • Nervige Musik
  • Charaktere müssen erst freigeschaltet werden

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

DerTypOhneNamen So, 24.10.2010, 20:53 Uhr

Also,ich hab es mir geholt,weil ich die Spiele eigentlich gut fand(bis dahin)..
Es ist nicht wie in den anderen Games,man rennt meisten nur von A nach B,Kämpft zwar auch oft,aber die Gegner(Bis auf Bosse)haben nur wenig KP(um genau zu sein 2Leisten).
Aber zum Teil gibt es auch viel zum Freischalten..

Naja,hat sich nicht gelohnt.