Review zu Mortal Kombat XL

Eine Art „Definitive Edition“ von Mortal Kombat X und das sogar mit USK-Siegel und ungeschnitten? Ja, das gibt es jetzt ab sofort. Das blutigste Beat’em Up aller Zeiten kehrt nun zurück mit allen zusätzlichen Kämpfern und Skins. Wer sich also noch nicht getraut hat, zuzugreifen, der hat jetzt die ideale Möglichkeit. Wir durften die XL Version testen und berichten euch in unserem Review, was wir davon halten.

Des Kämpfers wahre Freude

Eins vorneweg: Mortal Kombat X(L) ist wahrscheinlich das beste Mortal Kombat, das es bisher gegeben hat. Es ist in allen Bereichen fantastisch und die Entwickler haben sich einige neue, riskante Features ausgedacht, die funktionieren und das Spiel unglaublich bereichern. Das 2D-Gameplay wurde beibehalten (Sehr gut! So muss MK auch sein!), aber die Feinmechanik wurde verändert. So sind die brutalen X-Ray (Röntgen) Moves deutlich stärker, sodass sich ihr Einsatz lohnt, Würfe können abgebrochen werden und bieten somit die Möglichkeit, starke Kombos zu landen. Insgesamt dreht sich das Gameplay oft um den wertvollen Spezialbalken, den man unten durch diverse Aktionen füllt. So kann man damit Kombos brechen, stärkere Spezialmoves ausführen oder eben die bereits genannten X-Ray-Attacken vollführen. Hierbei wird detailliert genau ein richtig brutaler Move gezeigt, bei dem viel Liebe in die Details gesteckt wurde. Anatomisch korrekt, würde ich sagen! Nur, dass man normalerweise danach nicht mehr leben müsste…

Ebenfalls neu in der Gameplay-Mechanik ist die Möglichkeit, jeden Charakter mit einem aus drei Settings auszuwählen. Das Gameplay und die Attacken ändern sich schlagartig. Konnte man so z.B. noch mit Reptile unsichtbar werden kann man mit der anderen Charaktervariante Säure spritzen oder eine Giftwolke erschaffen. Dadurch, dass die Anzahl der Charaktere schon groß ist und durch diese kleine Feinheit gibt es unglaublich viel zu entdecken. Jeder Charakter wird dadurch nochmal abwechslungsreicher und es macht unglaublich Spaß, alles auszuprobieren und die verschiedenen Attacken durchzuführen.

Von alten Kriegern und neuen Charakteren

Schön ist ebenfalls, dass man sich die Mühe gemacht hat und eine enorme Zahl an neuen Charakteren erschaffen hat. Ein gutes Drittel der spielbaren Kämpfer ist neu und obwohl so manch einer einen Nightwolf, Kabal oder Smoke vermisst, bringen die neuen Charaktere coole neue Features und Spezialattacken, die sinnvoll und unterhaltsam zugleich sind. Und sie fügen sich sehr gut in die Story ein…

Und ja… Mortal Kombat X hat eine Story. Und eine relativ gute sogar. Zwar sollte man ein wenig mit der Materie vertraut sein, um mitfiebern zu können (und um die Nennung der vielen, vielen Personen zu verstehen), aber sie ist und bleibt eindrucksvoll inszeniert. Der Story-Modus ist auch eine gute Möglichkeit, die verschiedenen Charaktere und Kampfstile kennenzulernen, auch wenn man prinzipiell nur mit den „guten“ Charakteren kämpft. Ein Tutorial gibt es aber nur im Hauptmenü und das sollte man sich unbedingt vorher anschauen, damit man weiß, auf was man sich einlässt! Mir persönlich war das Tutorial aber sogar ein wenig zu kurz und einfach – richtig gelernt habe ich das Spiel nur nach und nach.

Zurück zur Story: Sie ist fulminant und spannend erzählt und ich muss gestehen, dass sie so toll präsentiert war, dass ich sogar keine der Zwischensequenzen übersprang! Die Einzigartigkeit der verschiedenen Mitstreiter spielt natürlich mit und man will immer wissen, was für ein verrückter Kämpfer nun in der nächsten Szene auftaucht. Zwar könnte das deutsche Synchroteam etwas besser sein (manchmal wirken die Sprecher etwas gelangweilt), insgesamt ist es aber auf hohem Niveau (im Vergleich zu anderen Spielen).

In der Geschichte wird versucht, alle Charaktere miteinander zu verknüpfen und sie bietet gleichzeitig die gute Einführung der neuen Charaktere, welche hauptsächlich Kinder oder Verwandte von älteren, originalen MK-Charakteren sind. So haben wir die Tochter von Jax, die Tochter von Sonya Blade und Johnny Kage, einen Verwandten von Kung Lao usw. Die Geschichte erzählt von Eltern-Kinder-Konflikten, alter Liebe und fortwährenden Rivalen. Alles in allem wird die Story zwar nicht wirklich dramatisch, aber beeindruckend.