
Die Metal Gear Reihe hat eine lange Historie, die für viele Gamer bereits begann, noch bevor sie das Licht der Welt erblickten, und dennoch gehört sie zu den bekanntesten Videospielserien. Ganze Generationen von unterschiedlichen Plattformen hat das Mastermind Hideo Kojima mit seinen Spielen versehen. Ich selbst kam noch vor der Jahrtausendwende erstmal aktiv mit dem Protagonisten Snake in Kontakt und kann mich noch sehr gut daran erinnern, denn Metal Gear Solid war eines der wenigen Spiele, dass ich mehrfach auf der Playstation durchgespielt habe.
Lange mussten Fans auf einen neuen Ableger der Serie warten und erst mit Metal Gear Solid V: The Phantom Pain werden auch Xbox Spieler erstmals in den Genuss eines selchen Ablegers kommen. Doch bevor es soweit ist, winkt mit Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ein vorab veröffentlichter Ableger. Bereits im Vorfeld war viel Kritik an dieser Veröffentlichung durch die Fans geäußert worden. Wir haben uns auf den Weg gemacht und sind Ground Zeroes auf den Grund gegangen. Was steckt wirklich drin: Ein Prolog oder ist es einfach die teuerste Demoversion, die im Handel zu kaufen ist?
Ersteinmal zurücklehnen
Metal Gear Solid: Ground Zeroes schlägt mit einem Preis von knapp 30EUR ein nicht gerade kleines Loch in die Taschengeldkasse - zumindest gemessen an der vorab veröffentlichten Spielzeit von zwei Stunden. All dies in Kombination mit den doch eher dünnen Informationen zum kompletten Metal Gear Solid V machen skeptisch.
Wer Spiele aus der Feder von Hideo Kojima kennt, der weiß, er wird es mit einem doch recht knackigen Schwierigkeitsgrad zu tun bekommen. Darüber hinaus winken episch wirkende Cut-Szenen, die viel über die Story erzählen aber oftmals auch Nebenstränge oder Schlüsselszenen aus der Vergangenheit zeigen. Und genau hier startet Metal Gear Solid V: Ground Zeroes. In den ersten Minuten heißt es zurücklehnen und die Szenen genießen. Optisch sind sie recht typisch und waren ähnlich bereits im letzten Metal Gear Solid auf der Playstation 3 in Szene gesetzt.
Wer erstmals mit der MGS Serie in Kontakt kommt, der sollte sich zuvor etwas Zeit nehmen und versuchen, in dieses Universum einzutauchen, um einigermaßen gewisse Zusammenhänge erahnen zu können und damit man nicht völlig verloren ist in dieser Welt.
Die Kontrolle übernehmen
Dann geht es selbst an den Controller und wir übernehmen die Kontrolle über Snake den Protagonisten. Er steht am Rande einer großen Militärbasis und via Funkspruch erfahrt ihr euer Ziel. Es gilt, zwei alte Bekannte zu finden und zu retten. Im Laufe der ersten Minuten und Aktionen wird man in die Steuerung eingeführt - zumindest rudimentär - aber es heißt, ständig Augen und vor allem Ohren offen zu halten und zu lauschen, denn MGS lässt euch viele Möglichkeiten. Im Grunde ist das Spiel ein Stealth Action Spiel, aber wie intelligent ihr vorgeht, entscheidet ihr selber.
Ehrlich gesagt habe ich mich in den ersten 45 Minuten nur auf die Steuerung konzentriert, da diese etwas von den bekannten und teilweise in Fleisch und Blut übergegangenen Steuerungsschemen abweicht. Hinzu kommt, dass Metal Gear Sold V als ein Open World konzipiert wurde und dies zeigt sich nun auch bereits in Ground Zeroes, denn wie und in welcher Reihenfolge ihr etwas unternehmt, unterliegt der eigenen Entscheidung. Das gepaart mit der ungewohnten Steuerung kann zu Beginn schon etwas verwirren und den vermeintlichen Spielspass eliminieren.
Mein Tipp: Konzentriert euch zu Beginn auf die Steuerung und probiert einfach Sachen aus. Schleicht in der Basis umher, erledigt Gegner und sorgt auch mal für ein ordentliches Feuergefecht. Sobald sich das Ganze ,,rund" anfühlt, einfach ins Hauptmenü gehen und das ganze Spiel von vorne starten. Ihr werdet sehen, schon spielt sich das Game anders und der im Vorfeld aufgebaute Frust sowie die Frage: ,,Habe ich wirklich 30EUR für diesen Prolog gezahlt?" wird sich nach kurzer Zeit in Luft auflösen - zumindest vorerst.
Schnelles Ende
Denn leider ist es korrekt - die eigentliche Story, die in Ground Zeroes zu erledigen ist, lässt sich in gut einer Stunde oder etwas mehr tatsächlich erledigen und während man glaubt, man hat die erste Mission gerade erfolgreich abgeschlossen, läuft bereist der Abspann über den Bildschirm.
Jetzt heißt es jedoch Ruhe bewahren - auch für den Tester. Die eigentlich enthaltene Story ist nun bereits beendet, aber war und ist das wirklich alles? JEIN - Die Story ist abgeschlossen, aber wer von MGS gefesselt wurde, der wird nun weiterspielen. Sich an dem neu freigeschalteten Schwierigkeitsgrad ausprobieren oder sich nochmals viel intensiver auf der Basis umsehen, denn hier steckt der eigentliche Inhalt von Ground Zeroes. Jetzt heißt es, sich auf anderem Wege als zuvor der Story zu nähern, seine Stealth Fähigkeiten besser zu nutzen und die Basis vollends zu erforschen. Immerhin gibt's nun noch viele Nebenmissionen zu erledigen und auch Sammelobjekte möchten eingesammelt werden. Während man auf der Suche ist, wird man feststellen, wie groß dieses Level eigentlich ist und nach und nach in diese neue offene Spielwelt eintauchen.
Optisch und akustisch zaubert die Fox Engine auf der Xbox One eine fantastisch detaillierte Welt und verzaubert gerade in den Cut Szenen den Spieler - leider gibt es aber nicht allzu viele in Ground Zeroes. Dies dürfte sich in Metal Gear Solid V dann jedoch sicher ändern. Die Engine zeigt auf, welche Spiele zukünftig auf der NextGen Plattform möglich sind und ist ein erster Ausblick auf Spiele, die für diese Plattformen konzipiert werden. Leider hat die KI noch einige Schwächen in Relation zu Grafik und der NextGen Rechenpower. Zwar gibt es unterschiedliche Alarm- und Beobachtungsstufen, aber auf einer NextGen-Konsole sollte eine einfache Tür nicht gerade zum unüberwindbaren Hindernis der KI werden.
Im Zuge von Metal Gear Solid V: Ground Zeroes wollen wir nicht zu viel über die Spielmechanik berichten und welche Fähigkeiten wie und wann eingesetzt werden. Dies heben wir uns auf für ein ausführliches Review zu einem Vollpreis-Titel, der ein würdiges Review verdient.
Fazit
Metal Gear Solid: Ground Zeroes hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen erscheint uns der Preis in Anbetracht der eigentlich Storymission zu hoch angesetzt. Andererseits ist es das perfekte Trainingslager, um mit Metal Gear Solid V von Beginn an auf einem sehr guten und hohem Spielgrad zu starten und dort wenige Frustmomente zu erleben, da Steuerung und die eigentlich Spielmechanik als auch der Open World Charakter bereits bekannt ist.
Darüber hinaus haben nach Angaben des Publishers auch eure Taten in Ground Zeroes indirekte Auswirkungen auf das kommende Metal Gear Solid V: The Phantom Pain. Fans der Serie oder solche, die es werden wollen, können zugreifen, sollten jedoch versuchen, ein Schnäppchen zu machen, denn die UVP von 30EUR für eine erweiterte und große Demoversion erscheint uns etwas zu hoch. Auf der anderen Seite kann Ground Zeroes dennoch den Spieler für viele Stunden beschäftigen...
Mein persönliches Fazit: Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite standen zu Beginn viel Frust - aber bereits nach einer guten Stunde war es da, dieses SNAAAAAAKE-Fieber und nach mehrmaligen Versuchen einzelne Szenen und Sequenzen auf die unterschiedlichen Weisen zu spielen, fühle ich mich gerüstet für ein hoffentlich pünktlich erscheinendes Metal Gear Sold V und kann bis dahin weiter an meinem persönlichen Spielstil feilen.
Bewertung
Pro
- Perfektes Trainingscenter für Neuankömmlinge in der MGS Welt
- Gibt einen Ausblick auf die neue MGS Open World Architektur
Contra
- Hoher Preis - gemessen am Umfang
- Steuerung teilweise überfrachet

14 Kommentare
Amani HT Do, 27.03.2014, 07:01 Uhr
keine Ahnung, hatte nur im vorbeifliegen irgendetwas gelesen
so habe das Spiel gestern mal schnell, im warsten Sinne des Wortes, durchgespielt. Nach 1 1/2 Stunden war ich durch, auf normal ohne Kills aber mit neuen Checkpoints laden.
Für mich ist das ok. Grafik ist wirklich richtig gut, die Kontrollerbelegung ist gewöhnungsbedürftig aber ok, ist ja auch mein erster Titel aus der Serie.
Aber es spielt sich richtig gut.
Nun werde ich mich an die komplettierung machen, was dann doch einiges an Zeit erfordern wird
Testave Mi, 26.03.2014, 15:19 Uhr
Was denn? Die Unterhose von einem Charakteroutfit? :smt003
Amani HT Mi, 26.03.2014, 14:30 Uhr
ja die Idee wäre doch mal toll, vielleicht kommt ja irgendwas
in meiner Hülle ist ein Code für irgendetwas für das "große" Spiel drinn
Ajkster Mi, 26.03.2014, 14:12 Uhr
Das wäre ein Spitzenidee gewesen :smt023
XBU Mastermind Mi, 26.03.2014, 14:03 Uhr
Genau das spiegelt der Gesamte Text und auch das Fazit wieder. Wer "nur" einmal schnell den kleinen Storyteil spielen will bis zum Abspann, der ist ruck zuck fertig und hat mi 30€ eindeutig zu viel Geld ausgegeben - Fazit: Lohnt nicht!
Wer sich jedoch danach das Spiel erneut vornimmt und sich teilweise auch mehrfach auf unterschiedliche Weise an das ganze heranbegibt, den Schwierigkeitsgrad verändert oder sich einfach nur vornimmt unentdeckt zu bleiben, der hat viele Stunden Beschäftigung und kann sich bereits perfekt mit der Spielmechanik auseinandersetzen und wird MGS V umso mehr Spass haben. Fazit: Lohnt sich
Dennoch - Es ist eher ungewöhnlich - eine solche "Demo Version" kommeriell zu vermarkten. Man hätte sich zumindest Gedanken machen können, dass Prolog Besitzer das Vollpreisspiel günstiger erwerben können - z.B. über den Digitalen Spielemarktplatz.