Review zu Marvel Super Hero Squad: The Infinity Gauntlet

Die Superheldenwelle scheint im Kino langsam wieder abzuschwemmen, das bedeutet nicht, dass es auf der Konsole zwangsweise der selbe Fall ist. Gerade das Marvel Universum spendiert uns regelmäßig Versoftungen bekannter Comics, so auch jetzt wieder geschehen. THQ liefert uns eine kindgerechte Version der Infinity Gauntlet Story. Als erwachsenes Magazin haben wir für euch einen Blick riskiert, ob der Titel auch etwas für Spieler über 12 Jahre sein könnte.

Stiefel, Handschuhe oder was?

Das Superhero Squad möchte feiern, Thor hat Geburtstag und wie alle Götterwesen wünscht er sich nichts mehr als ein neues Paar Stiefel. Leider läuft etwas mit der Bestellung schief, die Stiefel landen in einem Paket, welches an das Hauptquartier der Bösewichter geliefert wird.
Nur durch diesen Umstand fällt den Helden auf, dass in dem Paket ein Handschuh ist, ein besonderer Handschuh.

Der Handschmuck bietet Steckplätze für magische Steine, hat der Besitzer alle Steine, so kann er den ,,Unendlichkeitshandschuh" basteln und damit -natürlich- das gesamte Universum zerstören. Das Game orientiert sich eher lose an dem Comic um den Handschuh, die Story wurde vereinfacht und alles wurde bunter und freundlicher gemacht, viel mehr wirkt das Spiel wie eine wertschätzende Parodie, ähnlich der Lego Serie.

Gameplay sehr simpel

Das Grundgerüst des Gameplays zeigt, dass der Titel nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder gedacht ist. Ihr spielt immer einen von zwei Helden, könnt aber jederzeit wechseln. Die Steuerung ist einfach gehalten, es gibt eine einfache Attacke, einen schweren Schlag und daneben noch den Spezialangriff. Hier wird im Prinzip relativ stumpfes Buttonmashing gefordert, jedoch gibt es genug andere Passagen. So gibt es kleine Flugabschnitte und Baller-Minigames, alles einfach aber jeweils so dosiert, dass die Langeweile nicht Überhand gewinnt.

Problematisch wird das Spiel für die jüngere Generation durch einige Fruststellen. Stellenweise sind die Gegner zu viele oder haben einfach frustige Angriffe, hier brauch man eine gewisse Frusttoleranz. Hier und da frischen kleine Rätsel das Spiel auf, so müsst ihr zwischen den Figuren wechseln und deren Fähigkeiten in Kombination nutzen, was nicht sonderlich schwierig ist, aber dennoch eine gesunde Pause zum Kloppen bringt.

Für Hardcore Gamer bleibt der Titel aber insgesamt wohl zu simpel, Hardcore Gamer mit Kindern hingegen könnten diese in das Leben eines Gamers einführen.

Witz in Videospielen

Wie schon erwähnt, ist das Spiel teilweise als Parodie zu sehen, leider bleiben diese hellen Momente im Hintergrund, dominant ist eher der kindliche Humor. Die blöden Sprüche und Wortgefechte der Protagonisten und Antagonisten konnten mir kaum ein müdes Lächeln entlocken, die Anspielungen dann schon eher. Es gibt z.B. ein Abschnitt, in dem ihr ein Gerüst mit Schrägen hinauflaufen müsst, von oben schmeisst der Bösewicht mit Fässern nach euch. Untermalt von einer klassischen Arcade Musik erkennt der erfahrene Gamer sofort die Hommage an Donkey Kong.

Wie schon erwähnt, hält sich der Witz sonst in Grenzen, aber auch hier kann ich mir vorstellen, dass 12 Jährige darüber lachen würden. Der Humor stimmt mit dem überein, welchen wir in Cartoons für diese Altersklasse täglich im TV finden. Was allerdings mal angenehm auffällt, ist die Unschuld von Marvel Superhero Squad. Wir bekommen ein buntes Spiel mit einer Story frei von düsteren Szenarios und Gewaltexzessen, das Spiel spielt man wirklich, um einfach Spaß zu haben, nicht mehr und nicht weniger.