Page

Lego Worlds ist die Lego-Antwort auf Minecraft. Warum auch nicht? Die Jungs von Mojang haben schließlich umgekehrt das Lego-Prinzip auf ihre Welt angewandt. Lego Worlds will allerdings noch einen Schritt weiter gehen und munter zwischen verschiedenen zufällig generierten Welten wechseln. Zusätzlich dazu soll der Spieler vor eine Reihe von Challenges gestellt werden. Wir schauen im Test, wie gut das Lego World bewerkstelligt.

Einsam und gestrandet in einer fremden Welt

Man wählt kurz seinen Lego-Look aus, entscheidet sich noch für das Geschlecht und ab geht es. Wumms, wir sind auf dem ersten Planeten gelandet. Genauer gesagt: Wir haben eine Bruchlandung hingelegt und nun muss als erstes die Rakete repariert werden. Dazu benötigen wir sogenannte goldene Lego-Steine. Um die zu erhalten, müssen wir ein paar Quests erledigen. Zunächst einmal schauen wir uns aber einfach mal in der neuen Lego Welt um. Wir sind auf einer überschaubaren Insel und können bauen, abbauen, aufbauen. Oder doch nicht? Man stellt direkt zu Anfang fest, dass man an sich noch gar nichts kann. Außer rumlaufen und Dinge zu zerstören. Ok, also doch ne Runde Questen.

Ein in der Nähe abgestürtzter Meteroit schafft erste Abhilfe zu unserem Unvermögen. Wir erhalten ein Gerät, welches man nutzen kann, um Dinge zu "entdecken". Hierfür richtet man das Fadenkreuz auf das Ziel ein und drückt ab. Dadurch erhält man Erfahrungspunkte und man hat das Objekt auf ewig in seinem Inventar. Das bedeutet man kann es fortan beliebig in der Welt platzieren oder auch wieder abbauen.

So will unser erster Questgeber, ein Pirat, dass wir die Pläne zu einem Leuchtturm beschaffen. Diese befinden sich in einer Schatzkiste. Dummerweise ist diese von undurchdringlichen Ranken umgeben. Nicht mehr lange, das Gerät drauf gerichtet, Objekt erforscht und Zack, wir können die störenden Pflanzen entfernen. Der Zugang zur Truhe ist frei! Dort befinden sich auch besagte Pläne und wir können den Turm bauen.

Unser Pirat freut sich und wir erhalten unseren ersten goldenen Lego-Stein. Übrigens kann man auch ganze Personen auf diese Weise ins Inventar verfrachten. Ist die Quest einmal gelöst, können wir die Figur scannen und überall duplizieren.

Wie baut es sich denn nun?

Das dauert noch ein wenig. Wir kommen erst nach ein paar erledigten Quests in die nächsten Welten, wo wir dann mit dementsprechendem Werkzeug ausgerüstet werden. Wir können dann fortan ganze Berge ebnen oder auch aufbauen, einzelne Blöcke aufbauen und sogar komplette Objekte kopieren. Es gibt dafür eigens ein Kopierwerkzeug.

Das Abbauen geht zügig von der Hand. Problematischer wird es ausgerechnet beim zusammensetzen von Blöcken. Das merken wir schon in einer simplen Quest, bei der wir in einem Haus eine Wand nachziehen sollen. In der Realität macht das nicht nur mit echen Lego-Steinen mehr Spaß, es ist auch noch leichter! Die Steuerung gestaltet sich mit dem Controller leider äußerst fummelig. Allzu oft setzt man den Block nicht genau auf den anderen und es entstehen ungewollte Lücken und Versätze. Blöd. Dabei ist doch das die(!) Stärke von Lego.

Nicht besser verhält es sich mit dem Kopier-Tool. Man kann ganze Objekte einrahmen und sogar komplette Häuser, Türme und Burgen kopieren. Doch auch da gestaltet sich das Benutzen des Werkzeugs als fummelig. Sicher, mit genug Geduld kriegt man das schon hin, aber habe ich da Bock drauf? Ausgerechnet in einem Spiel, wo doch Kreativität Trumpf sein sollte, will man sich nicht an einer hakeligen Steuerung aufhalten.

Der Widerspruch im Spieldesign

Auf der einen Seite will einen das Spiel durch verschiedene Quests führen und unendliche Welten entdecken lassen. Doch durch die Fähigkeit mühelos Herausforderungen selber auszuhebeln, macht das Questen nur noch geringen Spaß. Wenn ich mich durch einen Dungeon schlagen soll, aber selber problemlos die Wände umbauen kann, habe ich mir schnurstracks den Weg selber freigeräumt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Fühlt sich an wie ein Cheat im Spiel.

Man ist somit auch nie einer echten Gefahr ausgesetzt. Wie es beispielsweise im Survival-Mode von Minecraft der Fall ist. Wenn ich gottgleiche Fähigkeiten besitze, juckt mich ein Vulkan und dessen fließende Lava herzlich wenig. Es gibt diesbezüglich keine Herausforderung.

Die Quests an sich sind nach einer Weile auch leider sehr repetitiv. So ist die Welt bunter und vielfältiger als das Pendant von Mojang (scheinbar), aber an sich auch wesentlich langweiliger.

Fazit

Lego Worlds hat ein paar wirklich schöne Ideen, wie beispielsweise die Replikation entdeckter Objekte und Figuren. Doch auf der anderen Seite scheitert es an der Nutzbarkeit der Werkzeuge. Es gestaltet sich im Spiel tausendmal fummeliger, ein paar Blöcke zu einer Wand aufzutürmen, als es in der Realität der Fall ist. Ausgerechnet dafür ist Lego aber berühmt. Die Einfachheit des Baukastens.

Der Titel will auch gleichzeitig zwei nicht gut kombinierbare Eigenschaften vereinen. Auf der einen Seite will es den Spieler durch Herausforderung locken und auf der anderen Seite gibt es einem gottgleiche Fähigkeiten diese mühelos zu umgehen. Das funktioniert nicht besonders gut.

Das Spiel ist dennoch eine lustige Sandbox, mit der man sich freilich ordentlich austoben kann. Gerade im Spiel mit einem Freund zusammen kann man dort sehr spaßige Stunden verbringen.


Bewertung

Pro

  • Sehr vielfältige Welten
  • Interessante Werkzeug Ideen
  • Leichter Einstieg für unerfahrene Gamer

Contra

  • Quests werden schnell eintönig
  • Umständliche Steuerung beim Bauen
  • Herausforderungen können problemlos umgangen werden

Grafik / Atmosphäre 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay/Steuerung 6 von 10
6/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

1 Kommentar

Kellydie0 Mo, 27.03.2017, 20:06 Uhr

mich überzeugt das nicht! Die bisherigen Lego spiele mit vorgegebenem Lösungsweg, Story find ich bessr