Review zu Hitman: Blood Money

Während du geräuschlos die Halle entlang kriechst, reflektiert sich das Licht der Neonröhren auf deiner Glatze. Dein Ziel läuft einige Meter vor dir ohne zu wissen, dass sein Ende kurz bevor steht. Als du um die Ecke schielst, entwickelst du vorsichtig den Draht in deiner Hand und bereitest dich darauf vor dein Opfer zu erdrosseln. Doch als du dich hinter ihm aufrichtest, berührst du versehentlich mit deinem Knie sein Bein und er bemerkt dich...

....er dreht sich um und schreit verzweifelt nach den Wachen, die sofort zur Hilfe eilen. Da merkst du: Ein wahrer Hitman am Joypad zu sein ist gar nicht so einfach - erst recht nicht im neuesten von EIDOS' Hitman-Serie: Blood Money.

Nach 15 Minuten genauester Planung, war die gesamte Arbeit also erstmal umsonst, der Spieler bekam in den entscheidenden Sekunden zittrige Hände und der Auftrag misslang. Nun sieht man sich einer alarmierend hohen Zahl von Gegnern ausgesetzt, die es alles zu besiegen gilt - denn es dürfen in bester Hitman-Manier natürlich keine Zeugen zurückgelassen werden, denn ein allzu großer Bekanntheitsgrad könnte in späteren Missionen zu einem großen Nachteil werden.

Je unauffälliger man als Agent 47 in den jeweiligen Missionen vorgeht, desto besser wird der eigene Ruf und dementsprechend auch die Bezahlung. Was also auf den ersten Blick nach frustrierender Arbeit ausschaut, wandelt sich allerdings schnell in eine Herausforderung für den Spieler, da das Spielgeschehen sich oft völlig unvorhersehbar ändert und der Spieler in Person des ,,Hitman" darauf profihaft cool zu reagieren hat.

Unterschwelliger Humor Marke Hitman

Während seiner Karriere als Profikiller, sieht sich der Spieler mit jedmöglichem Inhalt auseinandergesetzt, welchem den Titel völlig zu Recht die Jugendfreigabe verwährte. Blut, übertriebene Gewalt und sexuelle Themen wurden von Entwickler Io Interactive wie schon bei den Vorgänger-Titeln der Hitman-Reihe mit einem einzigartigen unterschwelligen Humor gemixt, was aus dem Spiel ein hochmotivierendes Spiel für Erwachsene macht. Lässt man die etwas hakelige Steuerung ausser Acht, hinterlassen die sich stapelnden Pixelleichen beim Spieler auch nach mehreren Spielstunden ein fieses Grinsen auf dem Gesicht.

Gute Grafik, genialer Soundtrack

Die extra für Blood Money neuentwickelte Grafikengine bietet weitläufige und sehr detaillierte Level, die den Spieler geradezu einladen, die Spielwelt zu erkunden. Auf richtige Next-Gen Effekte wartet man jedoch vergebens, bis auf die High-Definition Auflösung hätte dies aus grafischer Sicht auch ein Spiel der letzten Generation von Xbox-Titeln sein können. Erneut überaus gelungen ist der abwechslungsreiche Soundtrack, der sich der jeweiligen Situation des Spielers perfekt anpasst und die ohnehin cineastische Atmosphäre noch einmal deutlich aufwertet.

Der Schwierigkeitsgrad steigt genau richtig an und gibt so dem Spieler in aller Ruhe die Methoden zu erlernen, die er für einen sauberen Mord braucht und genau das ist es, was den Spieler dazu bringt die Missionen mehrmals zu spielen, bis eben dieser absolut perfekte Mord endlich gelingt, um so als Belohnung nach etwa 15 Spielstunden den ,,Silent Assassin" Rang zu erreichen.