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Aktuell bricht The Fast & Furious 6 alle Rekorde an den Kinokassen und es war fast schon zu erwarten, dass es auch eine virtuelle Umsetzung der Lizenz geben wird. Wir Gamer sind es ja gewohnt, dass die Umsetzungen auf der Konsole eher nicht so toll sind und die Erwartungen sind dem entsprechend schon gering. Können die Entwickler von Firebrand Games uns mit Fast & Furious Showdown doch überzeugen, oder wird sogar ein neuer Tiefpunkt erreicht? Ihr erfahrt es in unserem Test!

Rennspiele - Die Grafikmonster

Als Gamer weiß man ja, dass man sich mit Rennspielen ganz leicht von der Power seiner Konsole beeindrucken kann. Das wissen natürlich auch die Entwickler. Kein Wunder, dass für die kommende Xbox One schon zahlreiche Racer im Gspräch sind. Aber Entwickler wissen auch, dass der Markt an Rennspielen satt ist und die Konkurrenz nicht schläft. Tolle Grafik und eine Lizenz reichen nicht mehr.

Firebrand Games hat in der Vergangenheit schon gute Rennspiele gemacht. Diese zwar auf Handheld-Konsolen, aber hohe Qualität der Spiele bleibt auch einem XBoxUser nicht unbekannt. Doch direkt im Intro und dem Tutorial wird klar: Das wird nichts! Auf dem ersten Blick fallen die Texturen auf, die leider nicht sehr scharf aussehen. Viel mehr fühlt man sich in die letzte Generation geschickt, die Optik ist in Showdown alles andere als aktuell. Natürlich ist die Grafik nicht alles, wenn denn alles andere stimmt. Trotz der schlechten Optik läuft Showdown nicht flüssig, laut Capture Programmen sind es zwischen 15 und 25 Frames pro Sekunde. Das ist zu wenig, wenn man bedenkt, dass selbst Spiele wie Forza 4 oder Grid 2 mit stabilen 30 Frames laufen.

Für mich ist der Sound bei Racern besonders wichtig. Es geht doch nichts über den tollen Motorsound, an dem Mann jedes Modell blind erkennen kann. Showdown hört sich aber eher nach Mario Kart 64 an, nur das Mario Kart das bessere Spiel ist. Besonders schlimm wird es bei einem guten Soundsystem, außer man fährt auf eine kratzende Kulisse ab. Fans der Filme würden sich wahrscheinlich über die tollen Soundtracks im Spiel freuen, die allerdings durch langweilige Elektro-Fahrstuhl Musik ersetzt wurden - Schade!

Nicht reif für das Kino

Wenn die Entwickler das Feeling des Filme rüberbringen, dann richtig. Die Dialoge sind doof, nicht unbedingt durchdacht oder lustig. Eben wie in den Filmen, fast jedenfalls. Die Geschichte ist ein Mash-Up aus allen Filmen, was leider nicht sinnvoll verbaut wurde. Die Zeitsprünge, die nicht erklärt werden, oder Abweichungen von der Filmgeschichte wirken einfach nur unpassend.
Mindestens genauso unpassend ist das Gameplay.

Als Entwickler muss man sich bei einem Rennspiel zwischen zwei Richtungen entscheiden: Simulation oder Arcade? Die Vergangenheit hat bewiesen, dass eine Mischung nicht funktioniert. Leider haben die Jungs von Firebrand das nicht erkannt und probieren eine Mischung. Es kann aber auch sein, dass ich die Parodie auf eine Simulation nicht erkannt habe, wovon ich mal nicht ausgehe. Die Driftelemente stehen stark nach Simulation aus, da sie kaum zu handlen sind. Jedes Auto bricht anders aus und als Fahrer muss man genau auf die Bremspunkte achten. Hört sich ja gut an, bis das Gameplay einen Strich durch die Rechnung macht.

Die Steuerung ist zu jedem Zeitpunkt schwammig,  unpräzise und frustrierend. Wenn wir uns die Elemente des Arcade Racers ansehen, wird der Eindruck nicht besser. Firebrand Games wollen das Spiel immer sehr spektakulär wirken lassen. Genau wie in den Filmen folgen die Autos keinem Gesetz der Physik. Ob man nun ein Schild trifft, oder ein Auto rammt, das jeweilige Objekt fliegt 200m durch die Luft und überschlägt sich hunderte mal. Das Schadensmodell der Fahrzeuge ist auch nicht mehr zeitgemäß, was den allgemeinen Eindruck des Spiels toll beschreibt.

Hat man den Singleplayer angebrochen, kann man sich dem Multiplayer widmen. Obwohl, es gibt ja gar keinen! Im Online Menü sind nur Bestenlisten zu finden. Coop-Fans aufgepasst, es gibt nur die Möglichkeit lokal im Team zu spielen. Dort kann man sich die Geschichte nochmal antun. Im Menü selber ist es noch möglich seine Autos zu tunen. Dies ist aber kein positiver Punkt, denn der Fuhrpark begrenzt sich auf nur wenige  Autos und auch die Upgrades sind an einer Hand abzählbar.

Fazit

Die Jungs von Firebrand Games haben die Gamingwelt wieder an das Genre der Lizenzspiele erinnert. Nach der Katastrophe von "The Walking Dead: Survival Instinct" ist mit Fast & Furious Showdown ein weiteres Game auf dem Markt gekommen, welches nicht gebraucht wird.

Ein gutes Rennspiel mit Film-Lizenz wäre eine erfrischende Alternative gewesen. Leider reiht sich Showdown durch die technischen Mängel in die Geschichte der Lizenzausschlachtungen ein.

Bevor sich jemand das Spiel kauft sollte auf jeden Fall die kostenlose Demo angespielt werden. Ich selber kann nur vom Kauf abraten, denn es gibt zahlreiche, tolle und günstige Alternativen.


Bewertung

Pro

  • Nichts, absolut gar nichts

Contra

  • Läuft nicht flüssig
  • Grafik sieht uralt aus
  • Technische Katastrophe

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 5 von 10
5/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
5