
Diesmal gibt es aus dem Hause Disney weiteres Futter für die Kinect-Kamera. Disney hat hierfür seine Fantasia-Klassiker ausgebuddelt und entstaubt. Das Spiel lockt mit toller Musik und dramatischen bewegungsgesteuerten Gesten, die den Flow des Liedes verändern können. Wir schauen uns an, ob es etwas taugt.
Der Dirigent in dir
Der Film aus dem Jahre 1940 und auch die Neuauflage dienen als Vater der Inspiration. Beide Filme sind berühmt für ihre tolle Musik, wobei das erste Werk deutlich mehr klassischen Anteil hatte. Wer die Musik liebt, wird auch mit dem Soundtrack des Spiels glücklich werden.
Was ist zu tun? Ihr müsst ein Orchester dirigieren. Das hört sich schwieriger an, als es tatsächlich ist. Zumindest in dem Spiel geht dies leicht von der Hand. Ihr seht euch selbst und einen kleinen Beispielavatar unten am Bildschirmrand. Der Beispielavatar zeigt an, wie die Bewegungen auszusehen haben. Man sieht auf dem TV im Vordergrund Symbole und fließende Formen, denen man mit Armen und Händen folgen muss, um die exakten Impulse zu setzen. Dabei gibt es auch schlagartige Passagen, als auch Momente in denen man kurz die Position halten muss.
Dies sorgt freilich auch für eine gute Bewegung der Arm - und Schultermuskulatur. Ein kleines Training gibt es also noch obendrauf. Die Erkennungsrate ist für Kinect akzeptabel und stört in keiner Weise den Fluss des Spiels. In einem recht umfangreichen Tutorial werden die unterschiedlichen Gesten eingeführt und erklärt. Als Motivation gilt es hierbei bestimmte Ziele zu erreichen. Beispielsweise 15 Paukenschläge zu treffen etc.
Die Magie der Bilder
...wird in dem Spiel leider nicht so eingefangen wie in dem Original. Das liegt unter anderem daran, dass alle Animation in 3D-Modellen gerendert wurden und so etwas nach Plastik und leblos ausschauen. Das ist sehr schade, denn gerade dies waren Momente in denen die Filme bezaubert haben. Hier wären Handzeichnungen zwar aufwendiger, aber umso schöner gewesen.
Es ist anzumerken, dass das Original von 1940 besser animiert ist, als die Rendersequenzen von heute in dem Spiel. Das ist schon ein wenig peinlich. Es ist klar, dass sich der Titel an eine junge Zielgruppe richtet, aber dennoch hätte man sich hier deutlich mehr Mühe geben können.
Das gilt auch insbesondere für die Kamerafahrten durch die verschiedenen Welten. Man wird zb durch eine Unterwasserwelt geführt. Diese findet zwar eine schöne Beleuchtung, aber wirkt im Gegensatz zum Film sehr leblos und langweilig. Häufig ist der Hintergrund aber auch einfach nur langweilig schwarz. Überhaupt ist es sehr öde zuzuschauen. Spätestens nach dem ersten Titel hat man sich satt gesehen. Wenn man selbst spielt, macht es zwar für eine kurze Weile Spaß, den Animationen zu folgen, aber es fehlt die Motivation, um besser zu werden.
Hang the DJ
Doch es gibt in Disney Fantasia Evolved nicht nur die Aufgabe, Animationen nachzueifern, sondern man kann auch andere Songs beimischen. Es wird beispielsweise zu einem Pop-Song ein Latin-Part angeboten, den man mit einer Wischgeste beisteuern kann und somit eine völlig neue Interpretation des Tracks ermöglicht.
Das ist an sich eine witzige Idee. Denn so lernt man andere Seiten an bereits sehr gut bekannten Stücken kennen. Darunter tummeln sich diverse Größen wie zum Beispiel Queen, Elton John oder auch The Who. An Prominenz ist also in der Songauswahl durchaus gesorgt.
Das Mischen geht leicht von der Hand und macht kurzzeitig Laune. Schnell hat man sich aber daran satt gespielt und braucht eigentlich mehr Futter. Das sucht man dann leider vergebens, aber vielleicht steuert das Entwicklerstudio später noch neue Downloadcontents bei.
Fazit
Disney Fantasia Evolved ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch, eine großartige Langzeitmotivation ist allerdings nicht zu erwarten.
Die Animationen liegen weit hinter den Orginalen, aber das Spiel kann zumindest mit den Songs auftrumpfen, welche man auch aus den Filmen kennt.
Ambitionierte Dirigenten, die schon immer mal Herbert Karajan mimen wollten, bekommen hier die Gelegenheit dazu. Die auszuführenden Bewegungen sind nicht schwer, aber erfordern schon eine gewissen Konzentration. Für die jüngeren Spieler allemal ein netter Spaß.
Das Mischen diverser Stücke macht Spaß, doch wären etwas mehr schon zuträglich gewesen. Hier gibt es aber trotzdem einen Kreativitätsbonus. Die Hintergründe im Spiel sind allerdings etwas mau und werden der neuen Generation in keinster Weise gerecht.
Bewertung
Pro
- Tolle Songs von Queen, Elton John uvm.
- Gutes Tutorial
- Nette Mini-Spiele
Contra
- 3D-Animationen wirken lieblos im Vergleich zum Original
- Wenig Inhalt
- Schnell durchgespielt
- Meist langweilige Hintergründe
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