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Willkommen in der etwas anderen postapokalyptischen Vampirwelt von Code Vein, dem neuen Anime-RPG der God-Eater-Macher Shift Company und Bandai Namco.

Warum etwas anders? Hier geht es nicht um die üblichen Vampire, sondern um Menschen, die durch einen Parasiten wiederbelebt wurden. Sie müssen jedoch Blut zu sich nehmen, um nicht den Wahnsinn zu verfallen und zu sogenannte Verlorenen zu werden. Wir haben uns Code Vein angeschaut und gefragt: Was kann der neue Anime-RPG und schafft er es, sich von anderen RPGs abzuheben?

Gibt es sowas wie zu viel Personalisierung?

Bevor alles losgeht, muss man sich seinen eigenen Hauptprotagonist samt Namen und Spitznamen erstellen. Code Vein bietet so viele Möglichkeiten, seinen Charakter zu bearbeiten, dass man sich schnell darin verlieren kann. Schon alleine die Erstellung des eigenen Charakters nimmt massiv viel Zeit in Anspruch. Das ist gut für jemanden, der viele Details in seinen Charakter stecken möchte. Bis das gewünschte Ergebnis erreicht und die Farbe des Make-Ups passend zu der des Outfits ist, für den ist das hier genau das Richtige. Da selbst die kleinsten Details bearbeitet werden können, ob weiblicher oder männlicher Charaktere ist nicht wichtig, können Neulinge hier sehr schnell die Übersicht verlieren.

Sobald man seinen eigenen Charakter erstellt hat, erwacht man in einer Art Zwischenebene, welche grundlegend als Tutorial dient und einem das Kampfsystem näher bringt. Im Spiel kann man zwischen verschiedenen Arten von Waffen, wie einem Großschwert oder auch einem Zauberstab wechseln. Das Kampfsystem ist breit gefächert und gibt dem Spieler durch den sogenannten Blutcode, welcher ähnlich zu Skillpunkten bei anderen Spielen ist, sein Fähigkeitenrepertoire selbst zu gestalten. Dabei ist es möglich, Fähigkeiten von verschiedenen Talentbäumen zu verbessern oder auch zu kombinieren.

Wir erwachen

Nach dem abgeschlossenen Tutorial erwachen wir als Wiedergänger, ohne Erinnerungen in einer zerstörten Stadt. Bei uns ist nur das “Mädchen in Weiß“. Erschöpft geht unser Abenteuer los und das nicht unbedingt einfach. Wir treffen auf eine Organisation, welche uns gefangen nimmt und in eine Art Ruine wirft, damit wir für diese die sogenannten Blutperlen suchen. Diese gelten als einer wertvollsten Gegenstände in der Welt von Code Vein und rufen sogar eine Art Hierarchie ins Leben. Schwache werden als Sklaven gehalten, um die Blutperlen zu suchen und den Starken wie der Gruppe der Wiederkehrer zu bringen.

Nach typischer Slayer-Manier und mit Third-Person Perspektive gehen wir durch diese dunklen schmalen Gängen hindurch treffen, auf verschiedene Arten von Gegnern, die wir mit den Waffen besiegen müssen, welche wir dort unten finden. Mit dabei ein neuer Begleiter, welcher uns hilft, unseren Weg weiter zu gehen und das Mädchen in Weiß wieder zu finden. Als man den Weg aus der Ruine findet, entdecken wir einen der Wiederkehrer. Welcher nun aber dem Blutrausch verfallen ist und uns als erster wirklicher Endboss gegenüber steht. Glücklicherweise kommt ein neuer Gefährte zur Hand und hilft uns, das Ungetüm zu besiegen. Zufällig hatte unser Gegner das Mädchen in Weiß dabei. Nach dem abgeschlossen Kampf werden wir mit ihr, von unseren neuen Gefährten namens Louis, zu unserem neuen Hauptquartier begleitet. 

Ein typisches RPG, nur mit anderem Stil

Ziel des Ganzen nun ist den verbliebenden Menschen in der Welt von Code Vein vor neuen Bedrohungen zu schützen, selbst nicht dem Blutrausch zu verfallen und ein besseres Zusammenleben aufzubauen. Quests und Aufgaben bekommen wir durch verschiedene Personen in der ganzen Welt und sorgen dafür, dass wir in die unterschiedlichen Dungeons geschickt werden. Bei guter Aufmerksamkeit ist es dort dann auch möglich, verborgene Kisten und Wege zu finden.

Mit ein bisschen Konzentration und einem gewissen Know-How in diesem Genre lässt sich das Spiel echt gut spielen. Für Neulinge wird es allerdings einige Momente geben, in denen man verzweifeln kann und diese dann mehrmals wiederholen muss. Im Laufe des Spiels lernen wir verschiedene Regionen, neue Gefährten und eine ordentliche Story kennen. Die Story wird leider zum größten Teil nur in den Zwischensequenzen erzählt, in denen der eigene Charakter leider keinen Ton von sich gibt.

Für Anime-Freunde ist die Grafik des Spiels wie gemacht. Außergewöhnliche Körperformen, sowie Aktionen der Charaktere gehören von Anfang an dazu. Trotz des etwas anderen Grafikstils ist das Spiel sehr detailreich und es wurde auf sehr viele Kleinigkeiten, sei es der Schimmer der Kleidung oder Kerben der Fliesen im Hauptquartier, geachtet. Dazu kommt noch eine fast einwandfreie Synchronisation in den Zwischensequenzen.

Das Kampfsystem wirkt zwar direkt, jedoch wirken die Kämpfe immer sehr gleich. Die vielen Möglichkeiten im Kampf brauchen gar nicht ausgeschöpft zu werden, da die Gegner meist nicht sonderlich schwer sind. Durch genügend Blutquellen (Save- und Skillpoints) ist ein vorzeitiges Ableben auch nicht so dramatisch.

Fazit

Den Weg eines etwas anderen Vampirs, durch eine komplett zerstörte und wirre Welt zu begleiten, macht an sich viel Spaß und sorgt für etwas Abwechslung.

Für Anime- und RPG-Fans ist Code Vein genau das Richtige. Grundlegend ein gut spielbares RPG im Animestyle, welches durch Vielfältigkeit und vielen Details glänzt, jedoch für etwas erfahrenere Spieler sehr schnell sehr eintönig werden kann. Durch einen zu starken KI-Partner und leicht durchschaubaren Angriffsschemen kann einem schnell die Lust vergehen und das umfangreiche Kampfsystem in den Hintergrund rücken.

Die Story selber ist ordentlich aufgebaut und zeigt einem viele verschiedene Territorien und verschiedene überraschende Wendungen. Trotz der Vielfältigkeit und des etwas anderen Stils bleibt es leider nur ein gutes RPG wie manch anderes.


Bewertung

Pro

  • Viele Details
  • Große Bearbeitungsvielfalt
  • Breit gefächertes Kampfsystem

Contra

  • zu einfache Gegner
  • zu starker KI-Partner
  • Kämpfe sind zu simpel gehalten

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielidee 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Schwierigkeitsgrad 6 von 10
6/10
7

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