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70 Jahre ist es her, als der erste Captain America Comic in den Vereinigten Staaten über die Ladentheke ging. Seit dem sorgt der patriotische Comic-Held für Unterhaltung auf dem Papier, im Kino und nun natürlich auch auf der Xbox 360. Ob der Captain in die Jahre gekommen ist, oder immer noch fit wie im Jahr 1941 ist, erfahrt ihr in unserem Review.

Der Captain ist zurück

Wir starten unser Third-Person Action-Adventure in den Alpen an einem wunderbaren bayrischen Schloss, welches von sämtlichen Bösewichten umfunktioniert wurde und nun die Basis von Red Skull und Co ist. Die komplette Story wird sich in diesem großartig anmutenden Schloss abspielen. Klingt etwas öde, aber die Könige haben es sich ihrer Zeit nicht schlecht gehen lassen und so kommt es, dass wir glücklicherweise viele verschiedene Orte und Räume in der Kampagne sehen werden, obwohl das Setting nur an einem Platz angesiedelt ist.

Die Missionen beinhalten viele verschiedene Missionsziele, die nacheinander erledigt werden müssen. Dabei lässt das Spiel aber dem Spieler relativ viel Freiraum, auch wenn wir kein Open-World Szenario haben. Hat man mehrere Ziele erledigt, kann man stets wieder zurück und die anderen Ebenen und Räume weiter erforschen. Dabei wird man nur von kleineren Ladezeiten aufgehalten, die aber nicht großartig stören.

Die Missionen bestehen meist aus verschiedenen Zielen: Es gilt große Gruppen von Hydra Soldaten zu erledigen, einige Kletterpartien erfolgreich zu meistern oder zum Beispiel feindliche Geschütze und weitere Objekte zu sabotieren, oftmals auch komplett zu zerstören. Alles in allem ein buntes Programm, das durch die verschiedenen Locations (Schlossgarten, Grabstätte, Waffenkammer, etc.) und die abwechselnden Ziele solide ist. Gut sieben Stunden wird man als aufmerksamer Spieler benötigen, um die Story erfolgreich abzuschließen.

Fight or die!

Böse Hydra Gegner, das bekommt man in Captain America: Super Soldier alle paar Meter zu sehen. Ein Grund mehr also diese so schnell wie möglich ein Jenseits zu befördern. Das funktioniert wunderbar mit dem Kampfsystem des Super-Soldaten. Die hergezüchteten Gegnermassen verhalten sich relativ schlau. Blocken Schläge und greifen an.

Der Spieler muss dann immer schnell reagieren und entweder einen Konter oder einen Angriff starten. Gelingt dies, füllt sich ein Spezial-Balken, welcher dann die Gegner mit nur einem Schlag aus dem Universum kickt. Je nach Gegner ist es notwendig, seine Taktik zu ändern, doch nach ein paar Kämpfen sollten auch die Untertanen von Red Skull für den Captain kein Problem mehr sein.

Ein simples System, wie wir es von Dutzenden anderen Spielen kennen, aber auch ein System ohne große Schwächen. Hier kann man nichts ankreiden. Aber stopp! Was fehlt euch noch? Genau, das Punktesystem mit dem man während der Story seine Fähigkeiten aufbessern kann. Klar, dass das auch im Spiel nicht fehlt! Die Punkte werden in den Kämpfen mit den Hydras oder Boss-Gegnern gesammelt, können aber auch durch das Aufsammeln von Gegenständen wie Dossiers oder anderen Informationen, von denen es wirklich reichlich gibt, errungen werden. Damit lassen sich dann zum die Fähigkeiten aufbessern.

Einer gegen Alle & Die Grafik des Grauens

Was ist schon ein Comic-Held, der nicht alleine mit allem fertig wird? Nichts, genau! Und deswegen spielen die Charaktere neben dem Captain im Spiel eigentlich so gut wie gar keine Rolle. Die Story wird durch Anweisungen von Peggy und kürzere Zwischenszenen weitergeführt. Alles andere übernimmt der Spieler mit dem Captain.

Ein Schloss, weit oben in den Alpen, graue hohe Mauern, Gegner in Stahlhelmen und Stiefeln und geheime Labore in denen schreckliche Waffen entwickelt werden. Irgendwie duftet dieses Szenario ein wenig nach Wolfenstein, wenn auch stark entschärft. Aber eben nur ein wenig, denn der Comic-Held im Amerika-Anzug und mit dem Schild auf dem Rücken entspannt die ganze Geschichte ein wenig. Er sieht nämlich auch gut aus und ist sauber designed.

Im Gegensatz zu so manchem Raum, dem wir in der Story begegnen. Fehlende Design-Merkmale, schwache Texturen und etwas viel "grau in grau", trübt die allgemein etwas veraltete Grafik. Ganz und gar nicht veraltet, ist die 3D Technik, dank welcher wir Captain America: Super Soldier, vorausgesetzt der passende TV steht in den eigenen 4 Wänden, sehen können. Die Synchronisation im Spiel ist größtenteils auch ordentlich gelungen und so auch die Soundeffekte im Spiel sowie der gute Soundtrack.

Einen Multiplayer oder Ko-Op Modus gibt es bei Captain America nicht. Dafür kann man sich nach der Story noch an einigen Herausforderungen die Haare ausbeißen. Diese bieten Stoff für mindestens eine weitere Spielstunde.

Fazit

Der Super-Soldat ruft auf der Xbox 360 gemischte Gefühle hervor.

Grafisch, kein Leckerbissen, auch die Story ist irgendwie nicht überzeugend und trotzdem kann man immer wieder in die Story steigen, ein paar Hydra Gegner vernichten und seinen Spaß haben.

Für Fans der Comic-Serie ist das Spiel auf jeden Fall einen Blick wert.

Wer den patriotischen Alleingänger noch nicht kennt und ein bisschen Action und Gekloppe mag, kann auch zugreifen und sich dazu noch, wenn der passende TV vorhanden ist, über coole 3D Technik freuen.


Bewertung

Pro

  • Soundtrack ist gelungen
  • Boss-Fights
  • Sauberes Kampfsystem

Contra

  • Schwache Story
  • Veraltete Grafik

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

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