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Bisher gibt es noch nicht allzu viele Flugsimulationen für die Xbox 360, wenn man den direkten Vergleich zur Computer-Plattform zieht, dennoch gibt es auch immer wieder für uns etwas Neues aus diesem Genre und manchmal ist das dann auch noch Konsolenexklusiv, so wie es jetzt bei Birds of Steel ist. Wir haben uns hinter den Steuerknüppel gesetzt und berichten euch nun hier von unseren Flugerfahrungen.

Zurück zum zweiten Weltkrieg

Das aus dem Hause Gajin Entertainment stammende Brids of Steel wird PC Spielern vorenthalten, obwohl das PC Lager doch eigentlich der bessere Platz für eine Flugsimulation ist und auch definitiv eine größere Reichweite bietet. Aber wir wollen uns sicher nicht beschweren und damit geht es auch schon los zurück in den zweiten Weltkrieg. Birds of Steel umfasst etliche Luftkämpfe aus den Jahren 1941 und 1942, die im pazifischen Ozean zwischen Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika stattfanden. Dazu gehören unter anderem die Kämpfe von Pearl Harbour, Midway und Wake Island. Gekämpft bzw. geflogen wird auf beiden Seiten.

Die historische Kampagne umfasst auf amerikanischer und japanischer Seite jeweils 10 Missionen die gespielt werden können. Wie üblich gibt es zu jedem Kampf einige Hintergrundinformationen und auch Archivbilder, die vor dem Start der Mission angesehen werden können. Eine eigene Karriere, vom Piloten beispielsweise, wird nicht verfolgt. Die Missionen sind relativ einfach gestrickt, es gibt immer kleinere Nebenziele, die ihr nicht unbedingt erfüllen müsst und die primären Ziele, welche für das erfolgreiche Abschließen der Mission erfüllt werden müssen. Schade ist, dass die Story sehr schwach präsentiert wird. Zwischenszenen sind unkommentiert und wirken nicht wirklich als Verbindungselement, eher als ein gezwungener Lückenfüller. Ein wenig mehr Pepp und Action hätte hier nicht geschadet.

Simulation und Arcade!


Birds of Steel bringt drei verschiedene Schwierigkeitsstufen mit sich, welche sich wirklich krass unterscheiden und so für fast jeden Spieler genau das Richtige bieten. Solltet ihr noch nicht sehr Flugerfahren sein und nur geschwind ein paar Rollen in der Luft drehen wollen, ist der einfachste Schwierigkeitsgrad genau das Richtige für euch. Die Flugzeuge lassen sich da noch relativ einfach steuern, sodass man nach dem Tutorial die verschiedenen Manöver ohne große Probleme fliegen kann. Die KI-Gegner sind im Kampf zwar keine hochkarätigen Gegner, stellen aber durchaus eine Herausforderung da, sodass es eben Spaß macht.

Auf mittlerer Stufe muss man da dem Flugzeug und seinem Flugverhalten in der Luft schon mehr Beachtung schenken. Ein überhitzender Motor, weil der Nachbrenner zu lange aktiviert wurde, trudelnde Maschinen und Black- bzw. Redouts sind das Produkt von kleinen Nachlässigkeiten beim Steuern der Maschine. Munitionsvorräte und das Benzin können, je nach Belieben, auch begrenzt werden, was den Kampf nochmal spannender macht. Für alle, die das noch nicht anspruchsvoll genug finden, gibt es noch eine dritte Simulationsstufe, die für Besitzer eines Flight-Sticks sicher mehr in Frage kommt als für einfache Pad-Spieler. Auf dieser Stufe ist es schon wirklich schwierig, saubere Manöver zu fliegen oder das Flugzeug beim Strömungsabriss wieder zu retten. Sämtliche Hilfen sind hier deaktiviert, sodass der Spieler wirklich ,,arbeiten" muss.

Wind und Wetter spielen natürlich auch in Birds of Steel eine Rolle und beeinflussen das Flugverhalten, aber auch Start und Landung. Wer richtig fliegen will, muss also wirklich alle äußeren Einflüsse beachten! Birds of Steel bringt rund 100 verschiedene Flugzeuge aus der vergangenen Zeit mit sich. Die lizenzierten Flieger werden in der Karriere nach und nach freigeschalten und sind jedes für sich sehr schön und detailreich gestaltet. Neben dem unterschiedlichen Aussehen und dem unterschiedlichen Aufbau ist aber vor allem das Flugverhalten von Maschine zu Maschine anders. Das bekommt man vor allem im Simulationsmodus zu spüren.

Keine schöne Aussicht

Während die vielen verschiedenen Flugzeuge sehr gut aussehen, ist die Aussicht ab Boden eher mager. Die Texturen sind matschig, es gibt wenige Details und Schiffe oder Häuser sehen einfach nicht ansprechend aus. Klar, ist es unendlich viel Landschaft, die da gestaltet und letztendlich auch von der Xbox 360 dargestellt werden muss, aber zumindest bei den Missionsrelevanten Punkten wären ein paar Details mehr schön gewesen. Ganz anders sieht es in der Luft aus, die Flugzeuge sind - wie schon erwähnt - schön und individuell, im Kampf werden die Einschusslöcher sauber im Flugzeug dargestellt, Öl und Dreck von anderen Maschinen setzt sich auf eurem Flugzeug ab und auch das Schadensystem mit abreisenden Tragflächen und Rotoren sieht gut aus. Das Cockpit jedes einzelnen Fliegers ist mit Details versehen und sorgt so für die passende Atmosphäre.

Soundtechnisch lässt sich nicht viel bemängeln. Die Motoren klingen oder knattern wie sie es sollen, MGs und FLAKs ebenso und die Funksprüche kommen authentisch an. Der Soundtrack klingt episch und bringt genau die richtige Stimmung mit sich. Nur auf Seiten der Japaner ist es ein wenig komisch, nur deutsche Stimmen zu hören... Das nimmt ein wenig Stimmung, ist aber nicht wirklich schlimm.

Immer im Geschwader

Gekämpft wird in der Kampagne im Geschwader. Das hat nicht nur den Vorteil, das man nicht das einzige Ziel am Himmel ist, sondern vor allem dass man, wenn das eigene Flugzeug abgestürzt ist, als Spieler in ein Flugzeug des eigenes Geschwaders springen und so die Mission fortgesetzt werden kann. Klappen tut das nicht immer, denn die KI hat auch öfter einige Aussetzer und vertut sich bei der Landung, oder kollidiert in der Luft mit einem Flugzeug aus dem eigenen Geschwader. Ein bisschen Feintuning bei der Freund und Feind KI wäre da sicher nicht schlecht gewesen.

Neben der Kampagne bringt Birds of Steel auch noch die Möglichkeit mit sich, einige Missionen auch außerhalb des pazifischen Raums spielen zu können. Mit bis zu drei weiteren Spielern kann man sich so auch in deutsche Flugzeuge setzen und spannende Luftkämpfe ausführen. Der Versus Modus bietet Platz für bis zu 16 Spieler, welche online in verschiedenen Spielmodi die Lüfte unsicher machen können. Wem die Kampagne also zu langweilig ist, oder wer diese schon beendet hat, kann sich online oder in den Einzelmissionen noch einmal richtig austoben. Besonders online wird der Spielspaß noch einmal gesteigert, denn die etwas dümmliche KI fällt weg und mit echten Mitspielern zu spielen macht nochmal mehr Spaß. Dank eines soliden online Systems, in dem man das gewünschte Spiel genau suchen kann und es auch eine extra Abteilung mit Turnieren gibt, kommt da wirklich gute Laune auf.  Der Missions-Editor erlaubt es darüber hinaus, die Missionen genau auf die eigenen Wünsche anzupassen. Kriegsschauplatz, Jahreszahl, Szenario, Frontlinie, Schwierigkeit, Uhrzeit, Wetter und viele weitere Faktoren lassen sich nach Lust und Laune einstellen.

Fazit

Birds of Steel stellt wieder einmal eine gute Flugsimulation auf der Xbox 360 dar, vor allem wenn man berücksichtigt, dass das Spiel zu einem MidPrice-Angebot von unter 40 Euro zu haben ist. Dank der drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen können blutige Anfänger, die nur ein paar Loopings drehen wollen, und auch richtige Flugprofis eine Menge Spaß haben. Im Simulationsmodus wird vom Spieler einiges abverlangt, hierfür braucht es jede Menge Training, die 100 verschiedenen Maschinen haben jeweils eigene Flugeigenschaften und sind schön gestaltet.

Die Optik in der Luft stimmt. Schadensmodell, Wetter und die anderen Flugzeuge sehen gut aus. Unten auf dem Boden ist das nicht der Fall, leider. In der Kampagne nervt vor allem die dümmliche KI und die etwas magere Kampagne.

Dafür macht es online dann umso mehr Spaß! Das online System ist gut und noch dazu lassen sich neben der Kampagne auch noch einzelne Missionen mit weiteren Spielern spielen.

Wer viel fliegt, die Herausforderung im Simulationsmodus sucht, oder auch einfach mal schnuppern will, macht mit dem soliden und guten Birds of Steel nicht viel falsch.


Bewertung

Pro

  • Toller Multiplayer
  • Gute Optik in der Luft
  • 100 verschiedene Flugzeuge

Contra

  • Etwas lange Ladezeiten
  • Schwache Optik am Boden
  • Manchmal dümmliche KI

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

XBU Doom Eye Mi, 18.04.2012, 10:37 Uhr

IL 2 Sturmovik FTW!!!!
Ich steh schon auf diese Art von Games, werde mir auf jedenfall mal die Demo zu Gemüte führen.

cyfex Mi, 18.04.2012, 07:49 Uhr

is nix für mich, hab die Demo schon gespielt und fands auch nicht so prall! :-)