
Warum nicht auch den aktuellen Kinofilm Battleship versoften, an schlechten Beispielen mangelt es zumindest nicht, denn bemerkenswerte Filmumsetzungen sind nun mal wirklich nicht die Regel. Und so dürft ihr euch -ob Kinobesucher oder nicht- mit Battleship als Xbox 360 Game, in die Schlacht wagen. In unserem Review könnt ihr erfahren, ob wir den Titel empfehlen können.
Schiffe versenken und Shooter
Die Idee an sich, einen Ego-Shooter und ein Brettspiel miteinander verschmelzen zu lassen, hört sich interessant an, vorausgesetzt man hat sich bei der Umsetzung entsprechend Mühe gegeben. Aber die Entwickler beschränkten ihren Job mit der Einarbeitung eines 08/15-Helden, fetten Waffen und vielen Explosionen der Marke Sparflamme, dazu noch böse Aliens und massig Sammelobjekte. Diese Shootermixtur wurde dann mit einer äußerst müden sowie sinnfreien "Schiffe versenken"-Lightversion vereint und fertig ist das Battleship-Eintopfmenü.
Leider schmeckt diese Mahlzeit gar nicht gut, da ihr euch recht gelangweilt durch die äußerst dünne Story löffeln müsst. Als Sprengstoffexperte Cole Mathis kämpft ihr auf einer Insel gegen eine außerirdische Invasion und dürft eure Kampfeslust an extrem dümmliche Aliens auslassen. An Waffen und Munition braucht ihr keine Gedanken verschwenden, denn alle Aliens die eurem monotonen Geballer zum Opfer fallen, hinterlassen euch Waffen und volle Magazine. So könnt ihr jederzeit aus vollen Rohren ballern, ohne Nervenkitzel oder Spannung zu verspüren, dürft zum Trost per Knopfdruck eure Schiffe rund um die Inseln platzieren, aufrüsten und zum Angriff befehligen. Als wenn Schiffe versenken stumpfsinniges Ballern spürbar aufpeppen könnte.
Hört sich aber doch eigentlich gar nicht so schlecht an? Spielt sich aber noch viel schlechter!
Schiffe versenken light
Ihr könnt per Tastendruck Coles Steuerkonsole öffnen und erhaltet Einblick ins "Schiffe versenken Spiel". Nun könnt ihr eurer Schiffsflotte Befehle erteilen, indem ihr neue Positionen setzt oder Angriffsziele festlegt. Sobald ihr eure Konsole wieder geschlossen habt, werden die einzelnen Befehle vollautomatisch ausgeführt, während ihr wieder in den Shooterbereich des Spieles herumballert. Während euer Kämpfe an Land, könnt ihr Ausrüstungsobjekte und Joker einsammeln und diese euren Schiffen zuweisen. So erhalten eure Schiffe mehr Angriffs- und/oder Abwehrstärken. Setzt ihr einen Joker ein, könnt ihr über eine kurze Zeitspanne, die Bordkanone des gewählten Schiffes steuern, um somit ein feindliches Schiff auf die Schnelle zu versenken.
Zwar reicht ein "trockener" Befehl zum Angriff aus, um die gegnerischen Schiffe zu zerstören, aber der Einsatz hinter der Bordkanone soll als eines der Highlights gelten. Dies gelingt aber nur bedingt, denn spätestens nach dem dritten oder vierten Jokereinsatz, wirkt der Einsatz ziemlich müde und reizt nur noch, weil der Shooterpart schrecklich eintönig und anspruchslos ist.
Doch eigentlich reicht letztlich die Einsatzautomatik völlig aus und man kann sich mit den manuellen Positionswechsel-Befehlen begnügen. Den Rest erledigt die Flotte nahezu allein und unterstützt zudem eure Landgefechte, wenn ihr im Wirkungskreis eurer Flotte agiert. Wirklich fesseln kann der Schiffe versenken Teil leider kaum bis gar nicht.
Unterirdische Präsentation
Setting durchschnittlich, Shootereinlagen dumpfbacken, Leveldesign veraltet und eine Story die kaum bis gar nicht vorhanden ist, da kann nur noch eine gelungene Präsentation für einige Pünktchen sorgen, damit der Titel nicht im Boden versinkt. Leider können wir auch hier kein Lob aussprechen. Außer Pop-Ups, matschige Texturen, beachtliche Ruckler und nerviges Tearing gibt es eine total veraltete Technik zu bestaunen.
Selbst der Sound bewirkt noch nicht mal ein müdes Lächeln auf dem Gesicht des gequälten Spielers, was weniger an der durchschnittlichen sowie spärlichen Sprachausgabe liegt, sondern vielmehr an dem extrem billigen Waffensound. Selten hat ein Shooter so wenig für die Ohren bereitgestellt. Spätestens nach sieben Stunden ist der schlechte Spuk vorbei und man verzichtet spätestens danach gerne auf den nichtvorhandenen Mehrspielermodus.
Fazit
Battleship ist nicht nur schlecht, Battleship ist richtig schlecht und diese Tatsache musste den Entwicklern wohl von Beginn an bewusst gewesen sein.
Das Spiel ist von A bis Z lieblos sowie belanglos zusammengezimmert und lässt einen Anspruch auf ernsthafte Existenzberechtigung gänzlich vermissen.
Der Shooterteil enttäuscht auf ganzer Linie und der Schiffe versenken-Part langweilt, weil er im Detail keinen wirklichen Sinn ergibt.
Hier kommt man um eine magere Wertung nicht herum und kann den Titel beim besten Willen nicht empfehlen, zumal die technischen Mängel fast rekordverdächtig sind.
Bewertung
Pro
- Relativ kurze Spielzeit
Contra
- Technische Katastrophe
- Fehlender Spielspaß
- Dumme KI
1 Kommentar
Testave Mo, 07.05.2012, 15:31 Uhr
I lol'ed. :d