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Wer kennt die beiden Gallier aus Aremorica nicht? Der französische Comic ist weltweit bekannt, hat heute aber etwas an Popularität eingebüßt. Deswegen gibt es das Adventure von 2003 in einem Remaster, das sich passenderweise Romastered nennt. Warum aber ein monotones Gameplay von vor 17 Jahren heute noch weniger begeistern kann und man deswegen dann doch lieber zu neuen Games greift, erläutern wir in unserem Testbericht.

Mit einem Klick… gehst du zurück

Eines muss man Asterix und Obelix XXL lassen: Der Nostalgiefaktor ist ganz groß. Denn das Spiel wurde allein grafisch aufgearbeitet und bietet ansonsten die exakt gleiche Gameplay-Erfahrung wie 2003. Ein geniales Feature, das Nostalgieherzen höherschlagen lässt, ist die Möglichkeit, mit einem einzigen Klick in die alte Grafik zurückzuspringen und dies nahtlos. Schon wird aus einem 16:9 mit viel Übersicht ein 4:3 und aus dezent variierten und schönen Texturen werden kontrastreiche, matschige Muster. Auch die Dekoration im nichtspielbaren Bereich, Gräser und andere Objekte, mit denen man nichtinteragieren kann, wurden aufgebessert und hinzugefügt. Das ist toll – man muss sofort an die Remaster-Versionen der ersten Halo-Teile denken, die ebenfalls über ein solches Feature verfügen.

Doch nicht geeignet fürs 21. Jahrhundert

Das Remaster von Asterix & Obelix XXL kommt zu einem Zeitpunkt, bei denen in so manch einem Haushalt eine Xbox Series X steht, in der es Open-World-Games wie Watch Dogs oder Assassin’s Creed gibt und ein Adventure wir Red Dead Redemption 2 eine Unmenge an Möglichkeiten bietet. Da wirkt das Adventure von 2003 mehr als altbacken.

Warum? Naja… Es ist einfach langweilig und monoton. Das Gameplay ist einfach nicht das Wahre. Es gibt ein kleines Kampfsystem mit ein paar wenigen Kombos (die man erst freischalten muss), einem wählbaren Schwierigkeitsgrad, der Kämpfe in Unterzahl richtig schwer und kräftezehrend machen lässt und Rätsel, die einfacher nicht sein könnten. Ein Feuer von hier nach da bewegen, ein paar Dinge explodieren lassen und gut ist. Es ist einfach unglaublich schade, dass man das Gameplay in keiner Weise aufpoliert hat – keine neuen Kombos, ein altbackenes Speichersystem, etc. Das einzig Tolle, was wirklich gut ist: Man hat neue Bonuspassagen eingebaut, in denen man Münzen einsammeln muss, die allesamt nur durch ein Hin- und Herwechseln von alter und neuer Grafik erreichbar sind. Das ist tatsächlich genial und macht richtig Spaß. Warum nicht mehr solcher Neuerungen?

Schlimmer aber als die monotonen und teilweise unfairen Kämpfe ist aber der Aufbau der doch recht langen Level: Man kämpft sich von Areal zu Areal in einem immer gleichen Schema. Kämpfen, Rätsel lösen, nach Sonder- und Sammelobjekten suchen, viele Kisten zerstören und das gleiche Spiel nochmal im nächsten Areal (siehe Let’s Play). Daneben sammelt man sich dumm und dämlich an Römerhelmen, die als Ingame-Währung dienen. Das ist einfach nicht spannend und führt dazu, dass man bereits im zweiten Level keine große Lust mehr verspürt.

Keine wirkliche Aufbesserung

Zu dem komplett gleich gebliebenen Gameplay gesellen sich ein paar Grafikbugs und Kameraprobleme. Zwar gibt es auf der Xbox keine Framerateeinbrüche wie auf der Nintendo Switch, aber auch hier ist es teilweise schwer, mit der neuen Grafik alles richtig zu erkennen – vor allem einige Sprungpassagen und Gegnerauseinandersetzungen sind sogar in der alten Grafik besser zu erkennen, da nicht so viel Ablenkung herrscht. Auch ist die alte Grafik deutlich kontrastreicher, wodurch besondere Objekte stärker ins Auge fallen. Einzig die 16:9 Ausweitung des Bildschirms ist für das Durcheinander im Kampf von Vorteil. Man wird hier teilweise wieder an die Halo Remaster erinnert: Auch hier ist es taktisch von Vorteil, die alte Grafik zu wählen, da man auch hier besser verschiedene Dinge erkennt.

Fazit

Alt bleibt alt, da ändert leider auch eine aufgebesserte Grafik nichts daran. Und das optische Remaster, sorry, Romaster, der sympathischen Galliertruppe ist gelungen. Das mögliche nahtlose Wechseln zwischen alter und neuer Grafik funktioniert sehr gut, doch gibt es immer noch stellenweise Kameraprobleme und Grafikbugs. Leider ist das Gameplay aber komplett gleichgeblieben und das war auch 2003 sehr monton. Immer wieder sehr, sehr simples Kämpfen, ein paar kleine Sprungpassagen und sehr einfache Rätsel – das Ganze auf circa 8-9 Stunden hinausgezogen.

Einzig und allein eine Art von Bonusmission, bei der man zwischen alter und neuer Grafik wechseln muss, schafft es in das Remaster – der Rest ist altbacken, komplett monoton und langweilig. Vor allem die komplett eintönigen Kämpfe und das ständige Sammeln von Helmen (als eine Art Ingame-Währung) wirken einschläfernd. Wessen Herz hier nostalgisch höher schlägt: Bitte gerne. Aber der normale Gamer aus dem Jahr 2020 wird hier gelangweilt das nächste Game starten.


Bewertung

Pro

  • Switchen zwischen alter und neuer Grafik funktioniert nahtlos
  • Sympathische Helden und witzige Story
  • Großer Nostalgiefaktor
  • Neue, originelle Münzsammelmissionen

Contra

  • Grafikbugs und Kameraprobleme
  • Gameplay furchtbar monoton
  • Spielumfang künstlich aufgeblasen
  • Zu wenig Abwechslung, nicht komplex
  • Keine große Neuerungen

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 6 von 10
6/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
6

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