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Während die Entwickler im Shooter-Genre schon seit einiger Zeit dem zweiten Weltkrieg abgeschworen haben und neue Kampagnen meist ausschließlich in der Zukunft angesiedelt sind, kann man immer noch problemlos viele Schlachten des WWII im Flieger nachspielen. Mit Air Conflicts Pacific Carriers gibt es neuen Stoff für alle Flieger-Asse und solche die es werden wollen. Wir haben das neue Xbox 360 Spiel für euch getestet.

Kampf auf zwei Seiten

Air Conflicts Pacific Carriers bietet im Singleplayer-Modus neben der Kampagne, der Ausbildung und dem ,,Schneller Kampf" Modus nicht nur die Möglichkeit, eine bereits gespielte Mission einfach erneut zu spielen, sondern auch den ,,Überleben!" Modus. In diesem nimmt man Platz hinter einem großen Bordgeschütz eines Flugzeugträgers und muss einen feindlichen Flieger nach dem anderen vom Himmel holen. Dabei kann man auch zwischen verschiedenen Geschützen wechseln, um stets die optimale Kampfposition zu haben. Wesentlich abwechslungsreicher ist aber die Kampagne, in der man nun auch mal auf der Seite der Kaiserlich Japanischen Marine kämpfen kann.

Die Kampagne von Air Conflicts bietet auf Seiten der Japaner und der United States Navy einen angenehm abwechselnden Handlungsstrang und zwar gilt es nicht nur, die altbekannten Schlachten wie Pearl Harbour zu bestreiten, sondern auch etwas exklusivere Gefechte wie der Bombenangriff auf Tokyo. Neben den Pflichtmissionen gibt es auch immer wieder Aufträge, die der Spieler auf freiwilliger Basis spielen kann. Kämpft man in der Kampagne nicht in der Luft, muss man auf Patrouille Wache halten und feindliche Boote oder Flieger mit dem Feldstecher ausfindig machen. Gegen die Zeit natürlich. Blöd aber, dass diese Missionen immer gleich ablaufen. Sollte man einmal einen Fehler machen und die Mission startet neu, passiert wieder genau das Gleiche...

Die Story wird immer wieder durch Bildschirmtexte und Bilder vorangetrieben. Eine persönliche Bindung zu den Fliegern kommt so kaum auf, das ginge durchaus spannender. Immerhin hat man immer einige Kollegen um sich, welche mit einem kämpfen. Das macht die Schlachten nicht nur spannender, sondern hilft auch ungemeint, wenn einmal Munition nachgeladen werden muss. Dann kann man einfach zu seinem Mitstreiter ins Flugzeug springen und von dort aus weiterkämpfen. Die KI, die das Geschütz am eigenen Flugzeug bedient, leistet immer gute Arbeit, sollte man aber selbst mal an das hintere Geschütz wollen, ist dies ebenfalls möglich. Das Flugzeug steuern muss man aber weiterhin.

Keine Simulation

Im Gegensatz zu Birds of Steel ist Air Conflicts Pacific Carriers komplett auf ein Arcade-Flugerlebnis getrimmt. Zwar gibt es vier verschiedene Schwierigkeitsgrade, die jedem Spieler einen guten Einstieg ermöglichen, aber die Spielmechanik ist von Grund auf weniger auf Simulation getrimmt als bei der Konkurrenz. Die Dogfights spielen sich gemütlich herunter, dank einer Zielunterstützung, die Air Conflicts bietet, sobald man nah genug am Gegner dran ist.

Allgemein machen die Kämpfe in der Luft und das Versenken feindlicher Schiffe Spaß. Das Gameplay geht auch gut von der Hand und mit der Steuerung kommen alte Fliegerhasen sowieso zurecht. Wer noch nicht ganz so oft mit einem Controller in heißen Luftkämpfen war, wird auch in Air Conflicts sauber ausgebildet, sodass es keine Probleme geben sollte.

Flimmerkasten Optik

Die Präsentation von Air Conflicts Pacific Carriers ist, genretypisch, kein besonderer Augenschmaus. Zwar sind die Flugzeugmodelle sauber gestaltet und schön bemalt, doch alles was darüber hinausgeht sieht sehr mager aus. Die Schiffe auf dem Wasser, die Städte, feindliche Flieger, Explosionen und alles, was man sonst noch zu sehen bekommt, ist nicht besonders schön. Kleinere Slowdowns in den Kämpfen gehören leider auch mit zur Spielpraxis und runden das sehr durchschnittliche optische Vergnügen nach unten hin ab.

Der Soundtrack hingegen ist cool! Er hört sich gut an und auch die japanische Sprachausgabe - mit deutschen Untertiteln - verleiht dem Spiel, sofern man auf japanischer Seite kämpft, mehr Charakter. Auch die MG-Sounds und anderen Soundeffekte im Spiel sind deutlich wahrzunehmen, mehr aber auch nicht. Hier hätte es durchaus etwas mehr sein können.

Air Conflicts Pacific Carriers bietet ausserdem die Möglichkeit, Luftschlachten über Xbox Live auszuführen. Sollten sich einmal Gegner im Online-Modus herumtreiben, hat man die Chance- mit bis zu sieben weiteren Spielern Deathmatch, Team-Deathmatch, Capture the Flag oder Trägerschlacht zu spielen. Die Chance eine wirklich volle Lobby zu bekommen ist allerdings sehr gering, sodass der meiste Spaß wohl definitiv im Singleplayer auf euch wartet.

Fazit

Air Conflicts Pacific Carriers ist für WWII Luftschlacht-Fans ein solider Arcade-Flug-Titel. Einige neue Schauplätze, die Möglichkeit auf Seiten der Japaner zu kämpfen (mit japanischer Sprachausgabe) und der ,,Überleben!" Modus sind eine nette Abwechslung zu den altbekannten Flugmissionen aus dem zweiten Weltkrieg.

Die vier Schwierigkeitsgrade sind gut ausbalanciert und die Steuerung geht ebenfalls gut von der Hand. Wer ein Flugspiel sucht, das sich ähnlich wie Birds of Steel im Simulations-Bereich bewegt, wird mit diesem Titel höchstwahrscheinlich nicht glücklich.

Leider ist die Präsentation von Air Conflicts Pacific Carriers nicht wirklich gelungen. Saubere Texturen, zeitgemäße Effekte oder Landschaften lassen sich nicht finden. Dafür gibt es einen gut hörbaren Soundtrack und dank der soliden Audioeffekte auch etwas auf die Ohren. Wer nicht unbedingt auf die bisher noch nicht gespielten Missionen besteht, kann ruhig zu einem älteren Titel des Genres greifen. Technisch ist Air Conflicts diesen nicht vorraus.


Bewertung

Pro

  • Soundtrack
  • "Überleben!" Modus
  • Neue Missionen aus dem WWII

Contra

  • Schlechte Grafik
  • Slowdowns in den Kämpfen

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

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