Review zu adidas miCoach

Seit der Veröffentlichung von Microsofts Bewegungssteuerung Kinect ist es gar nicht mehr so abwegig, wenn man beim Spielen richtigen Sport machen möchte, denn der Sensor kann viele Bewegungen erkennen und der Spieler so auch trainieren. Adidas und 505 Games haben zusammen Adidas miCoach für die Xbox 360 entwickelt, welches wir nun im Rahmen eines Tests genauer unter die Lupe genommen haben.

Der Trainingsplan

Adidas miCoach erweitert eine bis jetzt schon recht breite Produktplatte von Adidas, die seit einiger Zeit verfügbar ist. Hinter miCoach steht bisher schon ein Pulsmesser und ein kleiner ,,Chip", der Geschwindigkeit, Beschleunigung, zurückgelegte Distanz und Laufrhythmus aufzeichnet, sowie eine Website und einige Apps, welche die Daten der beiden Geräte sammeln und von überall zugänglich machen. Das Spiel erweitert dieses Bundle nun und bringt alle Funktionen auch auf die Xbox 360.

Sobald miCoach gestartet ist und man das Menü, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Hand hat, kann es auch schon losgehen. Das Spiel bietet uns einige verschiedene Menüpunkte an, hinter denen sich verscheidene Trainings bzw. Sportarten befinden. Herzstück von miCoach ist der Trainingsbereich, dort wählt man eine Sportart bzw. ein Training, zu welchem dann anschliesend ein Trainingsplan erstellt wird. Die Auswahl ist nicht schlecht. Neben Tennis, Fußball, Basketball und Laufen lässt sich auch die Kondition spezifisch trainieren. Das Spiel erstellt euch also einen Trainingsplan, der aus vielen verschiedenen Übungen die für die gewünschte Sortart richtigen Übungen raussucht und vorgibt.

Je nachdem was ihr wählt, bekommt ihr zum Beispiel auch Übungen, bei denen ihr mit Hanteln trainieren müsst. Viele der Übungen werden mit einem kurzes Anleitungs-Video gut erklärt und während der Übung steht euch einer von 18 prominenten Sportlern zur Seite und muntert euch immer mal wieder mit einem netten Spruch auf. Sobald ihr wisst, wie ihr die Übung ausführen müsst, könnt ihr einsteigen. Das Spiel zeichnet dann eure Bewegungen auf und gibt Bescheid, sobald ihr am Übungsende seit. Dann könnt ihr sehen, wie viele Kalorien ihr verbraucht habt und bekommt einige Punkte, mit denen neue Sportler freigeschalten werden und ihr könnt euer Programm mit der miCoach Website synchronisieren. Apropos Sportler, für viele Länder hat Adidas ein spezifisches Cover erstellt. In Deutschland zum Beispiel zieren Manuel Neuer, Andrea Petkovic und Dwight Howard das Packshot.

Neben diesem Trainingsbereich könnt ihr euch auch einfach mal auf den Fußballplatz begeben und dort einige Bälle ins Tor befördern. Das Spiel schiesst euch nacheinander Bälle zu, welche dann Volley, mit dem Kopf oder nach Annahme gekickt werden müssen. Neben Fußball stehen auch noch Basketball und Tennis als ,,Minispiele" zur Verfügung.

Die Technik

Das Wichtigste bei einem Kinect-Spiel ist die ordentliche Abnahme der Bewegungen, das funktioniert bei Adidas miCoach nicht immer ganz korrekt und meist zu ungenau. Einfache Fitnessübungen wie Kniebeugen oder Liegestütze werden so schon zu richtig harten Brocken, wenn miCoach nicht erkennen mag, das man schon lange mit der Übung begonnen hat und doch eigentlich alles richtig, wie vorgemacht, ausführt. Beim Fußball den Ball in die gewollte Richtung zu kicken ist oft auch Glückssache, so wie beim Basketball der punktgenaue Wurf. Insgesamt ist die Kinect-Implementierung noch zu ungenau für so viele Übungen, das funktioniert bei anderen Spielen definitiv besser.

Grafisch präsentiert sich miCoach ganz nett. Das Menü ist schön gestaltet und die Charaktere kann man ohne große Bedenken immer wieder ansehen. Auch die Sprachausgabe ist okay. Natürlich sind die plumpen und nicht immer ganz authentischen Sprüche der Profisportler irgendwann nervig, aber ein richtiger Muskelprotz kann so etwas locker aushalten. Im Prinzip bringt miCoach auch eine Sprachunterstützung mit sich, bei unseren Tests hat das aber eher schlecht bzw. gar nicht funktioniert - vielleicht auch besser so, wir hätten wohl irgendwann Schnappatmung bekommen.