Arcade page

Der Trend geht nicht nur zu kooperativem Gameplay, sondern aktuell auch zu Twin-Stick Shootern für den Arcade Marktplatz. Hier schließt sich Zombie Apocalypse Never die Alone an und will euch direkt in eine Zombie verseuchte Welt schicken. Dabei habt ihr niemanden an eurer Seite ausser XboxUser.de. Deswegen versorgen wir euch nun auch mit Infos zum Zombieshooter in Form eines Tests.

Die Spielfiguren sehen alle liebevoll designed aus und entsprechen auch optisch genau dem, was sie parodieren sollen. Das Umfeld, das Leveldesign ist leider etwas dunkel geraten, doch das kennt der geneigte Fan noch von den italienischen Zombiestreifen auf VHS. Zwar sind die Gegnermassen meist wirkliche Klonarmeen, doch die härteren Brocken sehen dafür umso netter aus. Nette, aber nicht zu derbe Splattereffekte und schöne Explosionen bringen Licht in das sonst dunkle Geschehen.

Besonders gut gefallen hat mir, wie Zombie Apocalypse die Story in Comic-Standbildern erzählt und so nochmal einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Da Zombie Apocalypse Never Die Alone ein Top-Down Twin Stick Shooter ist, bekommt man leider stellenweise etwas wenig von den Details mit und empfindet die Grafik daher auch über Strecken als detailarm.


Das, was den Soundtrack des Games ausmacht, sind einfach die wunderbaren Synchronsprecher. Hier wurde wirklich viel Liebe und Arbeit reingesteckt. Diverse Akzente und wilder Wortwitz bringen den Spieler immer wieder zum Schmunzeln. Die Figuren reden in einer Tour, das zählt nicht nur für Storysequenzen, selbst in den härtesten Gefechten, während das Blut euch um die Ohren spritzt, wird gescherzt und gestritten, was das Zeug hält.

Aber nicht nur die Sprecher, sondern auch gute Musikuntermalung und eine klarer Multichannel Klang von Gewehrsalven macht den Soundtrack aus. Doch wenn man alles in einem Paket sieht, wird einem schnell klar, das es am Ende des Tages wirklich die Synchronsprecher sind, welche hier für eine solide Leistung Punkte sammeln, denn auch wenn der sonstige Sound ordentlich ist, kommt nichts an die englischen Sprecher ran.

Die Story eines Zombiestreifens, eines Zombiegames oder ähnlichen Medien mit Untoten ist immer ähnlich und meist ist die Ursache der Apocalypse nicht klar. Hier ist dies ähnlich, dieses Mal bricht die Seuche auf einer Insel aus, es gibt nur wenige Überlebende. Vier von denen stellen die Protagonisten von Zombie Apocalypse Never die Alone. Diese Spielfiguren sind die Fleisch gewordene Parodie auf diverse Stereotypen.

Neben Def Money, dem Cricket spielendem Rapper aus Großbritannien, gibt es noch einen Geistlichen, einen Gaming Nerd und eine Waffennarrin. Jeder dieser Charaktere ist witzig an sich und spielt so wundervoll mit Klischees, doch am Ende macht es die Mischung dieser Figuren und deren Gespräche, was die Story reizvoll macht. Zusammen versuchen die vier einfach nur von der Insel zu kommen, dabei hat jeder seine eigenen Pläne, was zu diversen Spannung führt und so die Geschichte unterhaltsam voran trägt.

Neben der Kampagne, welche insgesamt sehr kurz ausfällt, bietet Zombie Apocalypse Never die Alone nicht wirklich viel anderes. Klar macht der Schwierigkeitsgrad die Spielzeit durch ständiges Wiederholen auch länger, doch dadurch wird sie nicht zwangsweise auch spaßiger. Um dem Spiel Gründe für einen zweiten Durchgang zu geben, liefert das Game neben dem Mehrspielermodus auch einfach die Möglichkeit, alleine zwischen den Figuren zu switchen und somit verschiedene Anläufe zu nehmen. Doch insgesamt ist das alles schon recht dünn, wodurch der Titel schnell wieder in der digitalen Schublade landen dürfte, auch wenn 800 Punkte nicht ganz viel sind, kann man für rund 10 Euro etwas mehr erwarten.

Die Einfachheit des Gameplays trägt natürlich den eigenen Teil zum Spielspaß bei. Zusätzlich wirken sich die vier sehr unterschiedlich spielbaren Figuren, Coop Modus und vor allem die witzig angehauchte Story positiv aus. Wenn hier nicht so viel mit Stereotypen des Genres gespielt worden wäre, würde man das Game vermutlich einfach nur stumpf finden.

Was leider aber ein großer Minuspunkt für den Spielspaß ist, ist der Schwierigkeitsgrad. Es gibt diverse Abschnitte, welche unglaublich schwer sind. Diese sind alleine nur durch klare Planung der Aufgaben der einzelnen Figuren zu überleben, denn die KI nutzt die Special-Anzeige nicht, wodurch ihr immer zwischen den Spielern wechseln müsst. Auch mit Freunden wird es nicht viel einfacher. Ich kann nicht zählen, wie oft ich alleine auf dem Flugzeugplatz sowohl on- als auch offline versagt habe, da dies auch immer an der selben Stelle passierte, haben wir hier eine erhebliche Frustquelle und damit auch einen dicken Minuspunkt.

Wie es bei den meisten Genre-Kollegen der Twin-Stick Shooter Schublade ist, so ist auch hier das Gameplay recht einfach ausgefallen. Es geht nur darum, lebendig durch das Level zu kommen und durch viele viele Kills den Highscore in die Höhe zu treiben. Ihr braucht dazu kaum mehr als eure beiden Daumen, denn mit denen lauft und ballert ihr.

Um dem Ganzen noch ein wenig Würze zu geben, haben die Spielfiguren noch Spezial-Items wie explodierende Bären, eine Boombox oder sonstige Scherze, die natürlich alle dazu dienen Zombies klein zu kriegen. Als I-Tüpfelchen gibt es dann eine Special-Anzeige, welche sich durch viele Kills auflädt und bei Aktivieren für 4x Schaden oder auch ein Geschütz sorgen kann. Auch wenn das Prinzip einfach ist, solltet ihr darauf achten, Items und Fähigkeiten zum richtigen Zeitpunkt zu verwenden, denn ganz ohne Taktik geht es auch hier nicht.

Für den Multiplayer gilt gleiches wie für die Kategorie Umfang, was geboten wird, ist durchweg spaßig, doch die Dosis ist einfach zu gering, um einen langen Spaß auszumachen. Aber auch wenn es wenig Möglichkeiten gibt, das Spiel mit Freunden zu erleben, ist die eine Möglichkeit - der Coop-Modus - am Ende doch die größte Stärke des Titels. Mit drei weiteren Freunden durch Unmengen an Untoten zu ballern macht enormen Spaß und gleicht auch den harten Schwierigkeitsgrad zumindest in Teilen wieder aus. Wer Zombie Apocalypse Never die Alone spielen will und wirklich Spaß daran haben möchte, ignoriert einfach die Singleplayer Kampagne und wählt direkt die Xbox Live Variante aus, hier findet man schnell Spieler und das Game macht dort am meisten Spaß.

Fazit

Sowohl Fans von Twin-Stick Shooter als auch echte Zombie Freaks sollten bei diesem neuen Arcade-Game auf dem Xbox Live Marktplatz zugreifen.

Zombie Apocalypse: Never die alone nimmt sich und das ganze Genre nicht zu ernst und macht damit wirklich viel richtig.

Deftiger Humor und einfach Gameplay ergänzen sich zu einem leichten -wenn auch kurzen- Spielerlebnis, was nur durch den teilweise zu harten Schwierigkeitsgrad getrübt werden kann. Für nur 800 Microsoft Points ist dieser Action-Kracher für jeden Gamer einen Blick wert.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8